Perry Rhodan Neo 38: Der Celista
Story:
Perry Rhodan, Crest und Atlan brechen undercover auch nach Arkon. Begleitet werden sie von Belinkar, Matriarchin der Mehandor. Doch ein Celista, ein Agent des Regenten, ist ihnen auf der Spur. Und um sein Ziel zu erlangen, schreckt er vor nichts zurück.
Meinung:
Der Name des Romans, "Der Celista", lässt einen Altleser aufhorchen. Schließlich werden in der Erstauflage so die Agenten des arkonidischen Imperiums bezeichnet. Taucht also ein solcher in Michelle Sterns neustem Roman auf?
Die Reise nach Arkon beginnt. Perry Rhodan, Crest und Atlan begeben sich undercover an Bord eines Raumschiffes. Zwei weitere Terraner befinden sich im Cryoschlaf. Begleitet werden sie von der Matriarchin der Mehandor. Belinkar hat ihren eigenen Tod inszeniert, um ebenfalls unerkannt reisen zu können. Doch ihnen ist ein Celista, ein arkondischer Agent auf der Spur. Auch er befindet sich unter falscher Identität an Bord des Schiffes.
Für den Eigner und Kapitän ist somit keine leichte Situation entstanden. Er ahnt, dass etwas vor sich geht, doch kann er nicht aktiv werden. Ablenkung von seiner Misere bietet die Entdeckung einer lichtschnellen Rettungskapsel. Deren Inhalt ist ein pantherähnliches Wesen, Purrer genannt. Jenes ist halbintelligent und erhält Passagierrechte. Doch es stellt sich die Frage, ob sein Auftauchen im Zusammenhang mit dem Plan des Celistas steht, Perry und Crest zu eliminieren.
Ein Geheimagent, der Perry nicht wohlgesonnen ist, viele Tarnidentätiten auf einem Haufen und ein klar abgegrenzter Schauplatz: Noch nie zuvor las sich ein Neo-Roman so sehr wie eine der klassischen Agentengeschichten der Erstauflage. Und das bedeutet nichts Schlechtes.
Denn es gelingt Frau Stern mühelos eine Geschichte zu schreiben, die sowohl komische, als auch ernste und sogar ein wenig erotische Elemente vereint. Und dabei wirkt das Gesamtwerk sehr homogen und spannend. Gleichzeitig vernachlässigt die Autorin auch die Charakterarbeit nicht.
Dabei ist vor allem das Zusammenspiel von Atlan und Crest interessant. Denn ersterer zeigt letzterem die kalte Schulter. Er beschuldigt ihn, Perry Rhodan sozusagen ins offene Messer gerannt zu lassen. Eine Aussage mit Sprengkraft, weil sie gleich vielerlei andeutet. Zum einen scheint es so, als ob auch der Neo-Atlan den Terranern freundlich gesinnt ist.
Zum anderen hat er mit seiner Beobachtung nicht unrecht. Die Leser sind einen Crest gewohnt, der sich für die Belange der Menschheit einsetzt. Doch jetzt erhält das Bild einen Kratzer, und man muss sich fragen, inwiefern der Freund der Menschheit jener etwas vorspielt. Das schlimme ist, das durch die Aussage Atlans Zweifel gesät sind. Und der Beschuldigte tut wenig, um sich zu entlasten, was den Leser erstaunt und entsetzt.
Doch der Fokus der Handlung ruht mehr auf Perry Rhodan und Belinkar. Hier spielt sich vor allem die eben genannte Erotik ab. Denn einige Szenen sind heiß, ohne eine gewisse Grenze zu überschreiten. Michelle Stern nutzt diese Passagen, um deutlich zu machen, wie sehr Perry Thora liebt, was übrigens nicht explizit genannt wird.
Die Schilderung des Lebens an Bord des Raumschiffes überzeugt nicht weniger. Alles wirkt real und sehr gut geschrieben. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran haben der Kapitän Talamon und seine rechte Hand, der Volater, eine insektoide Spezies, Elnatiner. Das Zusammenspiel der beiden ist herrlich gelungen und liefert einen Querschnitt über das Leben an Bord des Luxusraumers.
Einziger Wehrmutstropfen: Das Belinkar sich einfach so mit Perry Rhodan zusammentut. Keine Rede mehr vom Siebten oder von den Ereignissen an Bord des Gespinsts. Nur kurz werden die zurückliegenden Ereignisse erwähnt, doch es wird nicht näher darauf eingegangen. So bleibt die Motivation der Matriarchin und wie es Perry gelungen ist, sie zur Zusammenarbeit zu bewegen, im Dunkeln.
Doch abgesehen davon ist dies ein unterhaltsamer Roman. Also sollte man "Reinschauen".
Fazit:
Luxus und Agenten, das ist eine interessante Mischung, die Michelle Sterns "Der Celista" präsentiert. Die Autorin schreibt eine bunte Mischung aus verschiedenen Eindrücken und vermengt dies zu einem homogenen Ganzen. Auch die Charakterarbeit überzeugt, allen voran wie Atlan und Crest miteinander umgehen. Nur schade, dass kein Grund dafür geliefert wird, wieso Belinkar auf einmal auf ihre Forderungen verzichtet und Perry Rhodan beisteht.
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