Perry Rhodan Lemuria Band 1: Die Sternenarche
Story:
Vor 50.000 Jahren nahmen mehrere Sternenarchen ihren Flug ins Unbekannte auf. Als eines Tages ein Beiboot von einer einen schrecklichen Unfall hat, begibt sich Perry Rhodan auf die Suche nach den anderen Schiffen. Dabei stößt er auf eine Zivilisation, die noch nie zuvor Kontakt mit der Außenwelt hatte.
Meinung:
Im Perry Rhodan-Universum hat Lemuria einen besonderen Platz inne. Es ist der Name des Kontinents auf dem einst die erste Menschheit entstand. Ursache hierfür sind Experimente der humanoiden Cappins mit den Steinzeitmenschen, die auf lange Zeit zu einem hochentwickelten Volk führte, welches ein riesiges Sternenreich baute. Erst der Krieg gegen die Bestien, die Urform der Haluter, führte zum Zusammenbruch des Reiches und einem Rückfall der auf der Erde zurückgebliebenen in die Barbarei. Aus diesen entstand wiederrum die Menschheit aus der Perry Rhodan abstammt. Ein riesiges Gefilde, auf dem die "Lemuria" genannte Taschenbuchserie aufbaut. Der erste Band heißt "Die Sternenarche" und wird von Frank Borsch geschrieben.
Frank Borsch wurde 1966 geboren und ist neben seiner Tätigkeit als Autor auch noch als Redakteur tätig. Aktuell kennen ihn Leser vor allem aus der Perry Rhodan Neo-Serie, für die er nicht nur Romane schreibt, sondern auch für die Exposees verantwortlich ist. Durch diese Arbeit müssen seine anderen Aktivitäten natürlich zurückstecken.
Die NETHACK ACHTON ist ein Generationenraumschiff, welches mit unbekanntem Ziel unterwegs ist. Doch seit dem Start ist viel Wissen verloren gegangen, darunter auch, wie diese titelgebende Sternenarche sich steuert. An Bord herrscht ein Regime, welches all diejenigen jagt und unterdrückt, die nicht seiner Meinung sind. Dazu gehört auch Denetrees Bruder Venron, der bei seiner Erkundung des Schiffes auf eine alte Fähre stößt. Da ihm die Sicherheitskräfte im Nacken sitzen, flieht er in voller Panik mit dem Beiboot und reißt dabei unwillkürlich einige Leute in den Tod. Seine Flucht findet ein jähes Ende, als eine Rakete ihn vernichtet.
Perry Rhodan ist derweil auf einer Goodwill-Tour unterwegs. Die Mannschaft, die er begleitet, stößt auf die Überreste des Schiffes und kann mit Hilfe der Bordsyntronik den Ursprung berechnen. Doch sind sie nicht alleine. Auch die Akonen haben ein starkes Interesse an der Arche und sie sind nicht bereit klein beizugeben. Doch gelingt es dem Unsterblichen eine Zusammenarbeit herbeizuführen. Und so bricht eine Gruppe zum Sternenschiff auf, wo sie auf einige Überraschungen stößt. Zu dieser Gruppierung stößt außerdem Denetree hinzu, wodurch die Lage an Bord der NETHACK ACHTON plötzlich kurz vorm Eskalieren steht.
Der Taschenbuch-Zyklus "Lemuria" genießt in Fankreisen einen sehr guten Ruf. Anders als die Serien vor und nach ihm gilt die Qualität der einzelnen Bände fast durchweg als gut. Sicherlich dazu beigetragen hat Hubert Haensel, der die Exposees sowie den letzten Band der Reihe geschrieben hat.
Und tatsächlich liest sich der erste Band bereits hervorragend. So wirkt Perry Rhodan wirklich wie ein Unsterblicher, der sich auf seine lange Lebenserfahrung verlassen kann und trotzdem neue und überraschende Dinge entdeckt. Dazu zählt auch die Entdeckung der NETHACK ACHTON, auf die er so sicherlich nicht vorbereitet war.
Doch auch die Beschreibung der Crews des Terranischen und des Akonischen Raumschiffes wirkt gelungen. Hier hat man wirklich das Gefühl, dass Frank Borsch sich bemühte eine Mannschaft zu erstellen, von der man in Perry Rhodan nur selten zuvor las. Nicht zuletzt der Gedanke, dass Luftgitarre Spielen zur Völkerverständigung beiträgt, ist eine ungewöhnliche und gelungene Idee.
Doch der Lockerheit außerhalb der Sternenarche stehen die Bedingungen innerhalb gegenüber. Hier wird mit Denetree eine junge Lemurerin geschrieben, die mit ihrer Not und Sorge einem ans Herz wächst. Man spürt ihren Kummer über die Taten ihres Bruders und ihre Angst, erwischt zu werden.
Ansonsten überzeugt diese Handlungsebene jedoch eher wenig. Es gelingt Frank Borsch nicht dem abgedroschenen Thema "Terrorregime an Bord einer Arche" neue Aspekte zu entlocken. Stattdessen wirkt der Plot bis auf einige Überraschungen am Ende des Romans sehr wie Malen nach Zahlen.
Herrmann Ritter erzählt im Anhang des Buches über die Geschichte von Sternenarchen in der Science Fiction. Lesenswert.
Der Auftakt ist gelungen, wenn er auch nicht ganz überzeugt. Und so kann man "Die Sternenarche" zum "Reinschauen" empfehlen.
Fazit:
"Die Sternenarche" von Frank Borsch ist der Auftakt zu "Perry Rhodan: Lemuria". Die Reihe genießt in Fankreisen einen guten Ruf, was auch der erste Band unter Beweis stellt. Perry Rhodan wird wie ein alter, erfahrener Kämpe dargestellt, der trotzdem nicht vor Überraschungen gefeit ist. Die Besatzung der beiden Raumschiffe wirkt gelungen anders als man es sonst so kennt und Denetree wächst mit ihren Nöten und Sorgen ans Herz. Ansonsten wirkt die Handlung auf dem lemurischen Raumschiff zu sehr wie Malen nach Zahlen.
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