Perry Rhodan Neo 25: Zielpunkt Arkon
Story:
Die Mannschaft von Perry Rhodan begleitet die Arkoniden zurück nach Arkon. Doch der Weg zurück zu der Heimatwelt ihrer Freunde wird von einer Katastrophe unterbrochen. Unterdessen findet auf dem Mars die erste Expedition zur Kolonisierung der Roten Welt statt. Allerdings sorgen Sabotage-Versuche dafür, dass dieses Experiment bereits in den Anfängen zu scheitern droht.
Meinung:
Mit der Nummer 25 "Zielpunkt Arkon" wird die vierte Staffel von "Perry Rhodan Neo" eingeläutet. Und schon jetzt kann man davon ausgehen, das, trotz aller Kritik an der Qualität der einzelnen Bände, auch diese Staffel ein Erfolg wird. Geschrieben hat die vorliegende Geschichte der Perry Rhodan-Stammautor Leo Lukas. Es ist nun sein zweiter Beitrag zu der Serie.
Perry Rhodan und einige seiner Freunde machen sich auf den Weg nach Arkon. Sie begleiten den verjüngten und unsterblich gewordenen Crest sowie dessen Ziehtochter Thora. Zur Feier der Reise, die die menschliche Mannschaft weiter ins All hinausführt, als jemals zuvor, wird in einem Hangar ein Festbankett veranstaltet. Doch der Spitzenkoch Rinat "Rhino" Ugoljew bemerkt bald, dass eine Katastrophe im Gange ist. Und schon bald gibt es aus dem Hangar kein Entkommen mehr. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, um die Eingeschlossenen vor dem Tod zu bewahren.
Auf dem Mars wird eine permanente Station entwickelt. Ziel der Besatzung ist es, gemeinsam mit Ferrollscher Hilfe den roten Planeten zu erforschen und für ein Terraforming vorzubereiten. Doch es häufen sich Sabotage-Akte und niemand weiß, wer dahinter steckt. Nur der Neuankömmling Cyr hat einen Verdacht und will diesem nachgehen.
Zwei unterschiedliche Handlungsebenen, die nur gemeinsam haben, dass sie in ein und demselben Universum stattfinden. Geht das? Es geht, wie Leo Lukas bravourös in seinem zweiten Beitrag zur Serie beweist. Und man hat einen Roman vor sich, in dem der österreichische Kabarettist zur Höchstform aufläuft.
Es gelingt ihm problemlos die beiden so unterschiedlichen Plots spannend zu schreiben. Wobei im direkten Vergleich die Handlungsebene auf dem Mars sich packender liest. Jedoch muss man auch betonen, dass dies nur ein marginaler Vorteil ist.
Vor allem die neuen Figuren, die der Autor einführt, sind hervorragend charakterisiert. Da hat man zum einen Rhino, den Chefkoch der TOSAMA, dem Schiff, mit dem Perry Rhodan unterwegs ist. Nach und nach enthüllt Leo Lukas mehr über dessen Vergangenheit und wie er daraus die nötige Erfahrung zieht, mit der er den Gefahren der Handlungsgegenwart entgegensteht. Dabei wirkt diese Entwicklung nicht forciert, sondern eher natürlich.
Ebenso liest sich der Verlauf der Katastrophe an Bord des Raumschiffes sehr spannend. Man merkt, wie viel Spaß Leo Lukas dabei hatte, sich neue Hindernisse zu überlegen, mit denen die Besatzung fertig werden muss. Auch wenn um ehrlich zu sein das Finale dieser Handlungsebene enttäuscht. Es wirkt zu einfach.
Das ist im Falle der Mars-Handlungsebene nicht der Fall. Hier baut Leo Lukas jede Menge Spannung auf. Einige Handlungsfäden versprechen sogar für zukünftige Ausgaben einiges. Vor allem die Figuren Cyr und Hetcher wachsen einem ans Herz. Es sind zwei eigenständige Charaktere, die mit ihren jeweiligen Macken, so ist der Ferrolle taubstumm, sich von den anderen Protagonisten abheben. Besonders schön ist, wie gut Leo Lukas die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden beschreibt.
Ansonsten besticht der Roman, ganz Lukas-typisch, durch jede Menge Humor und Anspielungen. Allein schon die Sequenz, in der die eingeschlossenen versuchen, eine Hangartür dahingehend zu überreden, sich zu öffnen, hat etwas herrlich Abstruses. Parallelen zum Kult-SciFi-Film "Dark Star" sind sicherlich gewollt.
Und doch gibt es zwei Mankos, die einem beim Lesen übel aufstoßen. Als erstes sei der Zeitfaktor genannt. Es war schon immer das Problem von Perry Rhodan Neo, das zu viele Ereignisse in unglaubwürdig kurzer Zeit stattfinden. Und auch jetzt irritiert es, dass es der Menschheit gelungen ist, innerhalb weniger Monate eine erfahrene Crew aufzubauen, die in der Lage ist, ein außerirdisches Raumschiff zu bedienen. Ebenso stört der merkwürdige Zufall, mit dem der vermutliche Saboteur an Bord der TOSAMA über die Arkon-Bombe stolpert und sofort weiß, wie er sie aktivieren kann. Denn von alleine kann sie unmöglich losgegangen sein.
Dennoch ist "Zielpunkt Arkon" nach langer Zeit wieder ein "Perry Rhodan Neo"-Roman zum "Reinschauen".
Fazit:
Die vierte "Perry Rhodan Neo"-Staffel startet mit Leo Lukas Roman "Zielpunkt Arkon". Der Roman überzeugt durch die beiden sehr gut geschriebenen Handlungsebenen. Gekonnt charakterisiert der Autor die neuen Figuren, so dass sie einem ans Herz wachsen. Auch lesen sich beide Plots spannend und bestechen durch den typischen Lukas-Humor. Nur der dichte Zeitablauf als auch der merkwürdige Zufall mit der Arkon-Bombe irritieren.
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