Skinwalker: Fluch des Blutes
Story:
Es gibt für die Vampirjägerin Jane Yellowrock immer noch einiges zu tun. Ihr neuster Fall lautet, den Blutsauger zur Strecke zu bringen, der unerlaubterweise junge Vampire erschafft. Doch was zunächst nach einem einfachen Fall aussieht, entpuppt sich schon bald als ein Kampf ums Überleben, als die Kinder ihrer besten Freundin entführt werden.
Meinung:
In den USA umfasst die Reihe über die Vampirjägerin Jane Yellowrock inzwischen schon vier Bände. Hierzulande erscheint mit "Skin Walker: Fluch des Blutes" jetzt erst einmal Roman #2 der Reihe. Wobei noch offen ist, ob die Serie hier in Deutschland überhaupt weiter fortgesetzt wird. Man kann nur hoffen, dass dies geschehen wird. Denn auch das zweite Buch von "Skin Walker" überzeugt.
Seitdem Jane Yellowrock im letzten Band einen wildgewordenen Gestaltenwandler gejagt und tötete, sind die Dinge für sie nicht mehr dasselbe. Einerseits kann sie sich über Arbeit nicht beklagen. So hat der Vampirrat ihren Kontrakt erst kürzlich verlängert, denn einer von ihnen erschafft sogenannte Rogues, Vampire, die noch nicht die Kontrolle über ihren Blutdurst erlangt haben. Andererseits ist Blutmeister Leo Pellissier nicht so gut auf sie zu sprechen. Schließlich war das Monster, welches sie tötete, sein Sohn.
Doch bleibt den Beteiligten nicht viel Zeit, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen. Denn schon bald stößt die Jägerin auf etwas Merkwürdiges. Es scheint so, als ob sich Hexen und Vampire, eigentlich von Natur aus Feinde, zusammengetan haben. Doch wozu und weshalb kann sie nur vermuten. Gleichzeitig macht sie sich Sorgen um ihre Freundin Molly, ebenfalls eine Hexe, die gemeinsam mit ihren begabten Kindern sie in New Orleans besucht. Denn es könnte leicht passieren, dass sie in die Schusslinie dieses merkwürdigen Falls geraten.
Der erneute Besuch in New Orleans gerät, genauso wie Band 1, zu einem wahren Vergnügen. Die Figuren und die Mythologie, die hinter der Reihe stecken, sind es vor allem, die einen faszinieren. Und so ist es schön zu lesen, wie Frau Faith Hunter letzteres in dem neuen Band weiter ausbaut.
Bereits in "Feindesland" erhaschte man einen Blick hinter die Kulissen der verschiedenen Vampirklans. Das wird jetzt weiter ausgebaut, und man lernt dabei einige "charmante" Gruppierungen und Persönlichkeiten kennen. Allen voran der Rousseau-Clan, der auf eine faszinierende Art und Weise wild wirkt, steht dabei im Vordergrund. Die Vertreter jener Gruppierung agieren unberechenbar und sind so geeignete Gegenspieler für die Vampirjägerin.
Aber auch die bekannten Charaktere werden weiter ausgebaut. Allen voran die Hexe Molly sowie ihre Kinder lernt man dabei besser kennen. Bereits im ersten Roman erfuhr man einiges über sie. Unter anderem, dass Angelina, die Tochter von Molly, magisch hochbegabt ist. Doch jetzt interagieren sie direkt mit Jane Yellowrock und werden so für sie zu einer Familie. Besonders Beast, das Tier im Inneren der Jägerin, gefällt es, diese Menschen um sich zu haben. Man spürt richtig, wie diese familiäre Wärme sie durchdringt.
Es fällt übrigens auf, dass Beast dieses Mal keine so große Rolle zu spielen scheint. Natürlich erhält sie eigene Momente, in denen die Figur weiter ausgebaut wird. Doch vergleicht man die Menge an Passagen mit denen aus dem Vorgänger-Roman bemerkt man, dass dieses Mal das Tier deutlich gegenüber Jane Yellowrock zurücktritt. Doch stellt dies kein Manko dar. Im Gegenteil: Die Momente, in denen sie im Mittelpunkt steht, zählen mit zu den besten Augenblicken im gesamten Roman.
Doch natürlich gibt es da auch den Fall, den der Skinwalker untersuchen muss. Die Geschichte um die Rogues entpuppt sich als äußerst interessant. Denn besonders hier kommen die Mythologie-Erweiterungen zum Tragen. So erfährt man unter anderem, dass ein Vampir erst nach zehn Jahren seinen Blutdurst so weit unter Kontrolle hat, dass er keine Gefahr mehr für einen darstellt.
Negativ fällt auf, dass es diverse Szenen gibt, in denen der Zufall seine Finger im Spiel hat. So stößt Jane zu Beginn des Buches bei ihren Ermittlungen auf ein Grab, aus dem zufälligerweise exakt dann, als sie vorbeikommt, ein Rogue aufersteht. Solche Passagen sind zwar im Roman selten vertreten. Doch sind sie immer noch häufig genug vorhanden, damit sie einem übel aufstoßen.
Trotzdem ist der Roman immer noch ein großes Lesevergnügen. Fans der Serie, des Genres und einfach auch nur die neugierigen sollten "Reinschauen".
Fazit:
"Skinwalker: Fluch des Blutes" ist der zweite Band innerhalb der Romanreihe von Frau Faith Hunter. Das Buch vertieft die Charakterisierung der bereits bekannten Charaktere, als auch die Mythologie, die hinter den Ereignissen steht. Dabei steht vor allem die Entwicklung der bereits bekannten Figuren im Vordergrund. Allen voran die Familie, mit der sich Jane Yellowrock umgibt, verleihen der Handlung eine gewisse familiäre Wärme. Doch der Fall an sich gerät darüber hinaus nicht zu kurz und liest sich hochinteressant. Leider gibt es einige Szenen, die wegen ihrer Zufälligkeit unglaubwürdig wirken. Doch sind jene eher selten vertreten.
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