Dark Angels' Summer - Das Versprechen
Story:
Dawna und Indie kehren gemeinsam mit ihrer Mutter zurück an den Ort, wo sie als Kind am liebsten waren. Doch Whistling Wind hat sich verändert, seit ihre Granny gestorben ist. Mysteriöse Vögel treiben sich herum und es scheinen Kräfte am Werk zu sein, die nicht natürlichen Ursprung sind. Und beide Schwestern spielen bei diesen Ereignissen eine wichtige Rolle.
Meinung:
In einer Familie sind Geschwister manchmal die besten Verbündeten, die man haben kann. Sie unterstützen einen und hecken mit einem sogar manchmal Streiche aus. Klar, es gibt ebenfalls Augenblicke, in denen sie einem auf die Nerven geht. Doch ist dies nicht in jeder Familie so?
Dawna und Indie sind zwei solche Geschwister. Beide sind die Hauptpersonen in dem Roman "Dark Angels Summer: Das Versprechen". Es handelt sich hierbei um die erste gemeinsame Arbeit der Autoren Kristy Spencer und Tabita Lee Spencer, die genauso wie ihre Protagonisten Schwestern sind. Beide waren auch früher schon für sich jeweils alleine als Schriftsteller aktiv. Hinter den Namen verbergen sich übrigens die deutschen Autoren Beate Teresa und Susanne Hanika.
Es ist ein extrem warmer Sommer, als Dawna und Indie gemeinsam mit ihrer Mutter zurück an den Ort kommen, wo sie sich als Kind sehr wohl fühlten. Whistling Wind steht für viele angenehme Erinnerungen, von denen viele mit ihrer Granny zu tun haben. Doch ist diese bereits seit über einem Jahr tot, wodurch ihrer einstigen Oase ein wichtiges Element fehlt. Es hilft auch nicht viel, dass ihre Mama einen Engelstick hat und schon bald ihren Freund und Guru Shantani zu sich holt.
Doch ist dies nicht das einzige merkwürdige. Beide Geschwister sind für 33 Tage gleichzeitig 17 Jahre alt. Während dieser Zeit können sie die Gedanken der jeweils anderen lesen. Und diese Fähigkeit werden sie auch benötigen. Denn merkwürdige schwarze Vögel tauchen auf. Es werden immer mehr, und schon bald verschwindet ein Mitglied der Engelsgruppe ihrer Mutter. Auch scheint der Geist ihrer Granny umherzuwandern und sie vor etwas zu warnen versuchen. Und gleichzeitig beginnen sie sich auch für Jungs zu interessieren, wie beispielsweise dem gut aussehenden Zigeunerjungen Miley, der sich jetzt um die Pferde ihrer Großmutter kümmert.
"Dark Angels Summer: Das Versprechen" ist der Auftakt zu einer vierbändigen Romanreihe. Band zwei wird unter dem Titel "Dark Angels: Die Versuchung" im August dieses Jahres herauskommen. Und dann heißt es abwarten, wann die nächsten Teile kommen.
In einem Interview erzählten die beiden Autorinnen, dass sie für je eine Schwester zuständig waren. So schreib Kristy Dawna, während Tabitha Lee Indie übernahm. Und wenn sie es nicht explizit erwähnt hätten, würde man es nicht mitkriegen. Denn stilistisch stimmen die jeweiligen Passagen überein, da gibt es keinen Unterschied.
Das trifft allerdings nicht auf die Protagonistinnen zu. Beide sind sehr unterschiedlich und von gegensätzlichem Charakter. So ist Dawn die verantwortungsvollere der Beiden, während bei Indie das Herz auf der Zunge liegt. Sie sagt, was sie denkt und ändert nur selten ihre Meinung über andere. Von Beginn an wachsen diese beiden so extrem unterschiedlichen Figuren einem ans Herz.
Und man hat auch gleichzeitig Mitleid mit ihnen. Denn sie sind im wahrsten Sinne des Wortes mit einer Mutter geschlagen, die einfach nur verrückt ist. Sie kümmert sich nicht um ihre Familie, sondern ist eher um ihren Spleen besorgt. Sie steht vollkommen auf Engel und so kreisen ihre Gedanken darum, wie sie diese am besten erreichen kann um dann wiederrum von ihren Erfahrungen anderen zu berichten.
Das Buch überzeugt durch seine sehr mysteriöse Atmosphäre. Es passieren viele Dinge, die sich nicht so einfach erklären lassen. Dabei ist der Geist von Granny, der umhergeht, noch am Harmlosesten. Wesentlich beeindruckender ist da das Auftauchen der mysteriösen Vögel, die immer mehr werden und schon bald die ersten Tote fordern. Alfred Hitchcock lässt grüßen.
Doch ist nicht ganz klar, ob sie jetzt die Bedrohung sind, oder Shantani. Letzterer hat auch Dreck am Stecken, wie man schnell herausfindet. So verschweigt er den Tod eines Mitglieds seiner Gruppe an Engelsuchenden. Auch scheint er eine merkwürdige Beziehung mit seinem Wolf Dusk zu haben.
Beide Bedrohungen werden von den Autorinnen langsam und behutsam aufgebaut. Und sie fangen den Leser förmlich ein. Ehe man es sich versieht, will man wissen, wie es weitergeht, wie das nächste mysteriöse Vorkommnis enthüllt wird. Man ist fasziniert!
Enthüllt ist gleichzeitig auch ein gutes Stichwort: Denn nicht alle Plots werden gegen Ende des Bandes aufgeklärt. Bei einigen gibt es Andeutungen, doch Antworten darf man nicht erwarten. Das ist in diesem Fall nicht weiter schlimm, weil es so den Wunsch nach dem nächsten Buch weckt.
Als Erwachsener Leser wird man sich sicherlich an der etwas klischeehaften Darstellung der ersten Liebe stoßen. Das bedeutet in diesem Fall, dass eine der beiden Mädchen jemanden kennenlernt, der mit ihr nicht zusammen sein darf und ihr dies auch wiederholt erklärt. Was beide allerdings nicht davon abhält, sich ebenso wiederholt zu sehen.
Leider hat der Roman auch an einigen Passagen gewisse Längen. Dann muss man sich förmlich zwingen, weiterzulesen. Und das enttäuscht. Vor allem, wenn man bedenkt, wie gut sich das Buch ansonsten liest.
Dies ist allerdings auch das einzige starke Manko. Denn ansonsten ist der Roman gelungen und sehr überzeugend. Auf jeden Fall ein Band, in dem man "Reinschauen" sollte.
Fazit:
"Dark Angels Summer: Das Versprechen" ist der Auftakt zu einer vierteiligen Romanserie von Kristy Spencer und Tabita Lee Spencer. Die Autorinnen erzählen von den Erlebnissen zweiter extrem unterschiedlicher Schwestern, die einem sofort ans Herz wachsen. Beide sind sehr unterschiedlich vom Charakter her und haben es im Leben nicht einfach. Behutsam bauen die Schriftstellerinnen eine mysteriöse und bedrohliche Atmosphäre auf, die einen nicht loslässt. Dennoch hat das Buch an einigen Passagen doch deutliche Längen.
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