Perry Taschenheft 9: Die andere Seite des Todes
Story:
Samantha Dryton ist eine interstellare Ermittlerin, die nach Gladmar IV gerufen wird. Dort haben sich die Menschen in eine neue Art von Zivilisation weiterentwickelt. Unter der Leitung des Großrechners BORIS haben sie ihre Körperlichkeit aufgegeben und existieren nun in einer virtuellen Realität. Doch dann passiert ein Mord, und es obliegt Samantha, diesen aufzuklären.
Meinung:
Virtuelle Realitäten faszinieren, besonders wenn die Grenze zwischen der wirklichen Welt und der computererzeugten verschwimmt. Filme wie "Matrix" oder "Inception" spielen mit dieser Idee und in Rollenspielen wie "Shadowrun" ist sie ein Teil der Kultur. Und doch ist dieser Gedanke bereits älter als die eben genannten Beispiele. Schon 1991 ist der Autor Peter Terrid darauf gekommen.
Was der Verlag allerdings bei der Neuauflage des Romans verschweigt, ist, dass dieser in Wahrheit die "Fortsetzung" des 1989 erschienen Planetenromans "Das Paradies und der Tod" ist. Bereits damals spielte der Autor mit der Idee einer virtuellen Realität, doch längst nicht so überzeugend wie in "Die andere Seite des Todes".
Perry Rhodan bittet die interstellare Ermittlerin Samantha Dryton sich nach Gladmar IV zu begeben. Dort soll es Probleme geben, die sie untersuchen soll. Die Menschen dort leben in einer virtuellen Realität und haben ihre Körper aufgegeben. Und einer der Bewohner wurde von einer Frau ermordet, die eigentlich nur noch als Gehirn existiert. Die Ermittlungen nehmen schnell dramatische Dimensionen, als die Detektivin angegriffen wird. Schwer verletzt wird ihr Gehirn in die virtuelle Realität eingespeist.
Samantha befindet sich in Proto-Eden und beschließt die Überreste des Ermordeten zu befragen. Doch kaum angekommen überwältigt sie eine dunkle Präsenz und sie verliert das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich in einer Parallelwelt wieder, die Proto-Eden gleicht, jedoch einen starken Fantasy-Einschlag hat. Und schnell findet die Ermittlerin heraus, dass sie der Gegenstand einer uralten Prophezeiung ist, und sie sich in einen ominösen Schlund stürzen soll. Wird dies wirklich passieren?
Es ist faszinierend, was für Ideen Peter Terrid schon damals hatte, viele Jahre bevor Filme wie Matrix das Konzept der virtuellen Realität populär machten. Und er beschäftigt sich so gut es geht ausführlich mit dem Thema, mit allen Facetten. Teilweise fühlt man sich bei seinen Schilderungen der Tätigkeiten, die die Bewohner in der anderen Welt nachgehen, an heutige Online-Rollenspiele erinnert.
Hinzu kommt auch, dass es ihm gelingt, seine Protagonistin Samantah als das Auge des Lesers darzustellen. Durch sie erlebt man einen Großteil der Handlung und fühlt ihr Staunen über diese Welt, wo zwischen Technik und Magie nicht mehr unterschieden werden kann. Und dann ist da noch diese ominöse Prophezeiung, die einen beunruhigt.
Allerdings hätte das Buch wesentlich mehr Seiten vertragen können. Gerade das Ende macht einen Eindruck, als ob es über das Knie gebrochen wurde. Es wirkt im Vergleich zur restlichen Handlung stark zerfasert und nicht glaubwürdig.
Dennoch ist "Die andere Seite des Todes" ein Roman zum Reinschauen.
Fazit:
"Die andere Seite des Todes" beschäftigt sich mit dem Thema virtuelle Realität. Wenn man nicht wüsste, dass der Roman aus dem Jahr 1991 stammt, könnte man glatt meinen, dass sich Peter Terrid stark von Filmen wie "Inception" hat manipulieren lassen. Die Geschichte ist so faszinierend und auch spannend, was vor allem an der Protagonistin Samantha liegt. Leider wirkt das Ende überstürzt und nicht glaubwürdig.
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