Perry Rhodan Taschenheft 2: Die Show der Sterne
Story:
Gary Sporter hat sein Leben als Buchhalter eines Rechtsanwalts satt. Er sehnt sich nach einer Veränderung und findet diese in Form der "besten Strip-Show des bekannten Universum". Er verliebt sich in die Hauptattraktion Marcie Carmichigan und wird schon bald Teil der Truppe. Und damit beginnt für ihn eine abenteuerliche Zeit.
Meinung:
Die "Planetenromane" dienten damals nicht nur zur Fortführung alter Geschichten, sondern auch als Testlabor für potentielle Autoren. Viele Schriftsteller, die auf die eine oder andere Art und Weise Geschichten für das Perryversum geschrieben haben, konnten ihre ersten Sporen in den Taschenbüchern verdienen. Dazu gehörte auch Robert Feldhoff.
Der 2009 gestorbene Autor war Zeit seines Lebens einer der wichtigsten Mitarbeiter der Serie. Nicht nur hat er über 100 Geschichten für Perry Rhodan geschrieben, sondern er war auch von 1993 bis zum Zeitpunkt seines Todes Schreiber der Exposeès. Damit sind grobe Handlungsvorgaben gemeint, die den Autoren zugeschickt werden. Außerdem erstellte er gemeinsam mit dem Künstler Dirk Schulz, der auch diverse Covers der Roman-Serie gezeichnet hat, einige Comics.
"Die Show der Sterne" ist der Nachdruck des Planetenromans 364, der im Juli 1993 unter dem Titel "Die grösste Show im Universum" erschien. Protagonist des Buches ist der junge Gary Sporter. Er ist Buchhalter bei einem Rechtsanwalt und mit seinem aktuellen Leben nicht zufrieden. Das ändert sich schlagartig, als ein altes Raumschiff eine Beinahe-Bruchlandung hinlegt. Dieses projiziert anschließend ein Hologramm, auf der die wunderschöne Marcie Carmichigan sich nackt präsentiert und die "Beste Strip-Show des bekannten Universums" ankündigt.
Gary verliebt sich in Marcie und tritt bald ihrer Truppe bei. Er vertritt sie vor Gericht, als konservative Elemente versuchen die Show zu verbieten. Und dank ihm gelingt es dem Raumschiff rechtzeitig von dem Planeten zu fliehen. Es folgt eine Odyssey durchs All, wo die Truppe vor Außerirdischen und Piraten auftreten muss. Eines Tages landen sie auf dem Planeten Joschdraw und werden schnell Gegenstand einer politischen Intrige.
Auf dem ersten Blick wirkt die Handlung etwas aufgesetzt. Robert Feldhoff wollte hier anscheinend einen Roman schreiben, der sich mit den konservativen Elementen einer Gesellschaft auseinandersetzt. Und gleichzeitig wollte er auch über einen offeneren Umgang mit der Sexualität schreiben. Beides Themen, die in der so progressiven Science Fiction schon das eine oder andere Mal von diversen Autoren, besonders von dem späten Robert A. Heinlein, durchexerziert wurden.
Doch je mehr man sich in die Geschichte einliest, desto flüssiger wirkt sie. Eigentlich ist der Gegenstand der Geschichte auch mehr das Heranreifen von Gary, der seinen Weg findet. Die Handlung beschreibt, wie er erwachsen wird, bereit ist Verantwortung zu übernehmen und auch mit Entäuschungen umgehen kann. Er ist es, der einem am Herzen liegt, da er auch am meisten charakterisiert wird.
Interessant ist auch die Figur Marcie. Sie ist der unumstrittene Star der Show und gleichzeitig stark daran interessiert, überholte Moral-Vorstellungen zu bekämpfen. Dabei dient ihr ihr Auftritt geradezu als Waffe, die sie geschickt zu nutzen weiß.
Leider ist dem Roman anzumerken, dass man es hier mit einem frühen Feldhoff zu tun hat. Einige Szenen wirken wie aufgesetzt, beispielsweise als Marcie Gary den Kopf zu Recht rückt. Andere hingegen, wie die Darstellung der Shows, sind sehr gelungen. Es herrscht also ein gewisses Ungleichgewicht.
Dies ist zwar schade, aber trotzdem reicht es immer noch für ein "Reinschauen" aus.
Fazit:
"Perry Rhodan Taschenheft 2: Die Show der Sterne" ist eine Hommage an den früh verstorbenen Robert Feldhoff. Neu aufgelegt wird eine der frühsten Arbeiten des Autors für das Perryversum. Dabei geht der Schriftsteller gleich große Brocken an, in dem er gegen den Konservatismus und für eine sexuelle Freiheit schreibt. Doch im Vordergrund der Handlung steht die Entwicklung von Gary Sporter, der im Laufe der Geschichte erwachsen wird. Einige Szenen wirken leider nicht perfekt, was jedoch den positiven Gesamteindruck nicht stört.
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