Dämliche Dämonen
Story:
Nathan Grimlock würde gerne ein normaler Junge sein: Draußen herumtollen, erste Mädchen kennenlernen, und sich keine Sorgen machen. Doch seine Berufung verhindert dies. Denn er hütet ein Haus voller Dämonen und muss verhindern, dass sie ausbrechen und Chaos verbreiten. Besonders das TIER im Keller darf niemals frei kommen. Doch dann taucht ein merkwürdiger Mann auf, und löst damit eine Kette an Ereignissen aus, an deren Ende das TIER entfliehen kann. Und es hat einen Riesenhunger auf Menschenfleisch!
Meinung:
Welcher Erwachsene hat als Kind nicht insgeheim davon geträumt, auf etwas Mysteriöses aufzupassen, ein Hüter von etwas Geheimnisvollem zu sein. Doch mit dem Älterwerden verschwinden diese Träume und machen der harten Realität Platz. Wie gut, dass es dann Autoren wie Royce Buckingham gibt, die in ihren Werken an diese Vorstellungen anknüpfen.
"Dämliche Dämonen" ist das Erstlingswerk des Amerikaners. Er wurde 1966 in Richland, Washington geboren und hat eigentlich schon immer versucht, seinen Lebensunterhalt mit Schreiben zu verdienen. Doch da dies nicht so wirklich klappen wollte, wurde er Strafverfolger und machte in diesem Beruf Karriere. Allerdings ließ sein geheimer Wunsch, Autor zu werden, ihn nicht los, und schließlich hatte er Glück. Sein Roman wurde von einem Verlag angenommen und gleichzeitig kaufte 20th Century Fox beim Erscheinen des Buches die Verfilmungsrechte. Über letztere gibt es nichts Neues zu berichten, während die Schriftsteller-Karriere von Herrn Buckingham Fahrt aufgenommen hat. Weitere Erzählungen sind von ihm erschienen.
Nathan Grimlock ist ein Waisenkind, der Zeit seines Lebens gemeinsam mit seinem Pflegevater auf auf ein Haus voller Dämonen aufgepasst hat. Keine leichte Aufgabe, die für den Jungen noch gefährlicher wurde, als sein Ziehvater starb. Seitdem muss er alleine auf diese Schar an übernatürlichen Kreaturen aufpassen, darunter auch die gefährlichste überhaupt: das TIER.
Doch eines Tages scheint Nathan Glück zu haben. Er erhält ein Date mit der schüchternen Bibliothekarin Sandy und freut sich auf einen Abend voller Normalität. Doch daraus wird nichts, da die beiden Rowdys Richie und Gus während seiner Abwesenheit ins Haus eindringen. Dabei befreien aus Versehen das TIER und lösen somit eine Katastrophe aus. Gleichzeitig kommt auch noch der dürre Mann in die Stadt, ein merkwürdiger Mensch, der einige Dämonen kontrolliert. Sein Ziel ist die Kontrolle über das Haus und dessen Bewohner. Und um dieses zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht.
Von Anfang gelingt es Royce Buckingham, die Sorgen und Nöte seines Protagonisten dem Leser näher zu bringen. Man erlebt mit, wie er sich immer wieder abmüht, die Dämonen unter Kontrolle zu halten und sein kaum vorhandenes Privatleben nicht vollkommen zu verlieren. Man kann verstehen, wieso er frustriert ist, und wieso das Date mit Sandy für ihn ein Segen ist. Doch dann kommt es zu Katastrophe, als das TIER ausbricht.
Doch leider ist dies so ungefähr das einzige Positive, was man über den Roman sagen kann. Ansonsten kann "Dämliche Dämonen" nicht überzeugen. Das fängt schon mit der Besetzung der übrigen Figuren, allen voran Gus und Richie. Hier hat man es mit den typisch sattsam bekannten Klische-Schüler-Schläger zu tun, die sich ihren Spaß daraus machen, schwächere zu malträtieren. Auch die Rollen-Verteilung innerhalb des Duos ist klar. Gus ist der starke und daher der Anführer, auch wenn er etwas dämlich ist. Richie hingegen zeigt etwas mehr Intelligenz, ordnet sich jedoch ansonsten immer Gus unter.
Dann sind da noch die beiden Hauptbedrohungen. Royce Buckingham behandelt die beiden Plots separat und vergisst darüber hinaus, sie miteinander zu verknüpfen. Eigentlich bieten beide mehr als genug Spannung, um das Buch jeweils alleine zu tragen. Doch zusammen nehmen sie sich den nötigen Platz weg, um sich richtig zu entwickeln und Spannung zu erzeugen.
Die Geschichte hätte spannend sein können, wenn der Autor sich die Mühe gemacht hätte, wenigstens die Dämonen richtig zu charakterisieren. Doch ausgerechnet die Helfer von Nathan bleiben blass und konturlos. Als dann welche dieser Wesen umkommen, berührt es den Leser nicht. Er kennt sie ja schließlich kaum.
Nein, "Dämliche Dämonen" ist kein gutes Buch. Es ist allerhöchstens "Nur für Fans" geeignet.
Fazit:
Royce Buckingham kann leider überhaupt nicht mit seinem Erstlingswerk "Dämliche Dämonen" überzeugen. Zu sehr baut er auf altbekannte Klischees und vergisst darüber hinaus seine Figuren näher zu charakterisieren. Auch die Tatsache, dass er mit dem TIER und dem dürren Mann zwei interessante Bedrohungen gleichzeitig ins Buch einbaut, so dass die zwei sich nicht richtig entwickeln können, trägt zum negativen Gesamteindruck bei.
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