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Bratkartoffeln für Tina Turner: Meine wilden Jahre als Backstage-Köchin

Story:

Es war das Jahr 1983, als Brenda Stumpf anfing in der Diskothek "Die Zeche" als Backstage-Köchin zu arbeiten. Was folgte waren wilde Jahre, in denen sie nicht nur die normalen Gäste mit ihren Gerichten bekochte, sondern auch die Stars. Und auch sonst erlebte sie viel, zum Beispiel eine Massenschlägerei, bei der ihre Pfannen als Waffen eingesetzt wurden oder wie sie einst einen ganzen Hai verarbeiten musste. Langweilig war ihr während der ganzen Zeit nie.



Meinung:

2011 feiert die Diskothek "Die Zeche" ihr 30-jähriges Jubliäum. Es handelt sich immer noch um eine der angesagtesten Lokalitäten im Ruhrpott, wo Stars einst ihr Debüt feierten und deren Programm äußerst abwechslungsreich ist. Und Brenda Stumpf war in jenen Anfangsjahren dabei. Mit "Bratkartoffeln für Tina Turner" erinnert sie sich an diese Zeit.

Die Autorin ist vielen Lesern vielleicht unter einem ihrer Pseudonymen bekannt. So schreibt sie als Stella Conrad, als Frau Keller (Teil des Autoren-Duos Auerbach & Keller) und als Lotte Minck (Teil von Minck und Minck). All ihre Werke sind durch ihren Humor gekennzeichnet, der sehr viele verschiedene Schattierungen hat.

Brenda Stumpf hat 1983 den Job als Backstage-Köchin eigentlich nur deshalb angenommen, um endlich von zu Hause weg zu kommen. Erfahrung in diesem Beruf hatte sie eigentlich kaum welche. Doch das hielt sie nicht davon ab, ihr Glück zu probieren. Und sie schaffte es nahezu problemlos, auch wenn ihre ursprünglichen Vorstellungen etwas naiv waren.

Es folgten wilde Jahre, in denen sie nicht nur Stars und Sternchen bekochen konnte, sondern auch das eine oder andere Erlebnis hatte. Sei es ein durchdrehender Mitbewohner, ein Konzert, welches sie organisierte oder ein ganzer Hai, den sie in genussfertige Stücke zerteilen musste, langweilig war es nie. Doch auch die Schattenseiten des Lebens lernte sie kennen: Arrogante Konzert-Mitarbeiter, Mobbing-Versuche oder Schlägereien, auch diese gehörten zu ihrem Leben dazu.

"Bratkartoffeln für Tina Turner" ist keine normale Autobiographie. Zum einen konzentriert sich die Autorin nur auf einen Teil-Aspekt ihres Lebens, zum anderen ist dieser nicht wirklich vollständig. Stattdessen präsentiert sie innerhalb von 20 Kapiteln einen Querschnitt durch jene Zeit. Und dieser ist ihr durchaus vergnüglich geraten.

Sozusagen frei von der Leber erzählt sie, wie sie damals zu diesem ungewöhnlichen Job gekommen ist und wie er sich auf ihr Leben ausgewirkt hat. Dabei erzählt sie ihre Erinnerungen mit einer schönen Portion Humor, so dass man manchmal nicht aus dem Lachen herauskommen kann. Zu absurd wirken manchmal ihre Erlebnisse. Der Höhepunkt ist sicherlich die Geschichte mit dem Hai. Zu einer Party unter dem Titel "Shark Night" sollte es Hai-Burger geben. Nur dass der Lieferant kein vorbereitetes Fleisch mitbrachte, sondern gleich ein ganzes, wenn auch totes Tier mitbrachte. Und Frau Stumpf durfte versuchen, daraus die benötigten Filet-Stücke anzufertigen, was ihr auch gelang.

Gleichzeitig ist dieses Kapitel jedoch auch ein Beispiel dafür, wie relativ sorglos ihr Umgang mit dem Thema Drogen ist. Um das Pensum zu schaffen gab ihr ein Arbeitskollege Kokain. Zwar warnt sie ausdrücklich vor den Drogen, doch wirkt es etwas halbherzig, weil sie den Eindruck erweckt, sie konnte dies ohne Konsequenzen durchziehen. Man mag es einfach nicht glauben. Es wirkt erschreckend, ebenso wie die Tatsache, dass sie eher nebenbei erzählt, wie sie Joints geraucht hat.

Etwas kurios wirkt auch ihr Umgang mit den Stars. Gefallen sie ihr gut, werden sie namentlich erwähnt, sind sie ihr auf die Nerven gegangen, tut sie dies nicht, sondern macht nur irgendwelche Andeutungen. Hatte hier die Autorin vielleicht Angst vor der eigenen Courage?

Doch diese Mankos sind eher nebensächlich und trüben den Gesamteindruck eher wenig ein. Auf jeden Fall ist dies ein Titel zum "Reinschauen".



Fazit:

Brenda Stumpf war einst Backstage-Köchin in der Bochumer Zeche und erinnert sich in "Bratkartoffeln für Tina Turner" an jene Zeit. Das Ergebnis ist ein Buch voller abwechslungsreicher Erzählungen, die allesamt lustig erzählt werden. Was stört ist der relativ sorglose Umgang mit dem Thema Drogen sowie die Art und Weise, wie sie berühmte Persönlichkeiten nennt. Gefallen sie ihr, nennt sie sie bei Namen, tun sie dies nicht, bleibt es bei Andeutungen. Dennoch ein gutes Buch, welches man lesen sollte.



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Brenda Stumpf
Bratkartoffeln für Tina Turner: Meine wilden Jahre als Backstage-Köchin
Erscheinungsjahr: 7. Juli 2011



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Knaur

Preis:
€ 8,99

ISBN:
978-3-426-78395-5

224 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Abwechslungsreicher Erinnerungsbericht
Negativ aufgefallen
  • Relativ sorgloser Umgang mit dem Thema Drogen
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
2
(1 Stimme)
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Rezension vom: 29.09.2011
Kategorie: Rezensionen
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