Star Trek - New Frontier 02: Zweifrontenkrieg
Story:
Captain Calhoun und die "Excalibur" dringen tiefer in das ehemalige thallonianische Territorium ein. Dabei müssen sie nicht nur mit einer ungewöhnlichen Geiselnahme fertig werden, sondern auch Versuchen, ihre Mission zu sabotieren. Doch zum Glück ist auf die Crew des Sternenflottenschiffes verlass.
Meinung:
Wenn man "New Frontier" mit einer TV-Serie vergleichen würde, so würde dann "Zweifrontenkrieg" den Abschluss des Pilotfilms bilden. Es gibt jede Menge Action, und sozusagen nebenbei lernt der Leser auch noch den Cast der Serie kennen. Doch Peter David wäre nicht er, wenn er die Ereignisse nicht ein wenig überspitzt wiedergeben würde.
Die Ausgangssituation ist, dass das Thallonianische Imperium zusammengebrochen ist. Die Föderation, die an jenes Sternengebiet angrenzt, will sich nicht direkt einmischen. Daher wurde beschlossen, nur ein Schiff zu entsenden, mit der Aufgabe Hilfe zu leisten und zu sichern. Als Kommandant wurde Mackenzie Calhoun ausgewählt, der ursprünglich aus jenem Sektor stammt.
Inzwischen ist das Schiff an seinem Bestimmungsort angekommen. Si Cwan, einer der wenigen Überlebenden der thallonianischen Königsfamilie ist gemeinsam mit dem Sicherheitschef der Excalibur Zak Kebron aufgebrochen, um nach seiner möglicherweise ebenfalls noch lebenden Schwester zu forschen. Dabei geraten sie in eine Falle, denn es gibt Personen, die den Prinzen gerne tot sehen möchten. Doch auch an Bord der Excalibur sind die Dinge nicht gerade einfach. Denn nachdem man einem in Not geratenen Schiff geholfen hat, werden diese Passagiere auf einem hilfsbereiten Planeten ausgesetzt. Doch die Bewohner jener Welt haben andere Pläne mit den Flüchtlingen, und dabei spielt das Raumschiff eine gewisse, unfreiwillige Rolle.
Schon von Anfang wird klar, das Captain Calhoun kein Sternenflottenkommandant ist, wie man ihn aus den Fernsehserien kennt. Ein angreifendes Raumschiff befiehlt er zu vernichten, und die Art und Weise, wie er mit der ersten Direktive umgeht, kann man ruhig als kreativ ansehen. Man hat es hier sozusagen mit einem "Anti-Picard" zu tun, wobei man nicht den Fehler machen sollte, ihn nur auf diese Charakter-Eigenschaften zu reduzieren. Denn Peter David gelingt es problemlos, diese Person äußerst vielschichtig darzustellen.
Natürlich kann es kein Peter David-Roman sein, ohne dass sein üblicher Humor auftauchen würde. In diesem Fall sorgt vor allem die Handlungsebene um Zak Kebron und Si Cwan für einiges an Komik. Weniger, weil ihre Erlebnisse so lustig sind. Denn die sind todernst, im wahrsten Sinne des Wortes. Beide müssen an Bord eines Schiffes um ihr Leben kämpfen und es gibt dabei Tote.
Vielmehr ist es ihr Umgang miteinander, der für einige Lacher sorgt. Den Si Cwan wird als äußerst emotional dargestellt, während Zak Kebron im wahrsten Sinne des Wortes ein Felsen ist, an dem einiges abprallt. Und so ist er es auch, der den stürmischen Prinzen ein ums andere Mal rettet und ihn gleichzeitig auch aufregt. Allein schon dieser Handlungsfaden ist den Kauf des Buches wert.
Doch natürlich gibt es auch Passagen, die sich mit der restlichen Besatzung der Excalibur beschäftigen. Allen voran die Probleme von Dr. Selar stehen dabei im Vordergrund, die deutliche Probleme hat, ihre normale, vulkanische Einstellung zu behalten. Gemeinsam mit ihrer Mit-Vulkanierien Soleta gelingt es ihr die Ursache für ihren aktuellen körperlichen Status zu finden. Des Rätsels Lösung ist für sie eine äußerst unangenehme Überraschung.
Und so kümmert sich Peter David um wirklich jedes Mitglied der Excalibur-Besatzung. Selbst das scheinbar unbedeutendste Crew-Mitglied erhält so seinen Moment im Rampenlicht.
Daher ist "Star Trek New Frontier 02: Zweifrontenkrieg" ein Pflicht-Kauf!
Fazit:
"Zweifrontenkrieg" führt die neue Buch-Serie "Star Trek - New Frontier" gewohnt genial fort. Peter David zieht alle Register seines Könnens und schreibt einen Roman, der nicht nur komische Momente, sondern auch ernste hat. Das Paar Si Cwan und Zak Kebron ist das perfekte Beispiel dafür. Das Miteinander ist sehr lustig, doch was die beiden erleben ist es nicht. Und so ist der Band ein Pflichtkauf für alle Star-Trek-Fans.
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