Das Echo-Labyrinth 03: Die Füchse von Mahagon
Story:
Seit Max Frei in Echo lebt, hat er schon die verrücktesten Dinge erlebt. Und auch dieses Mal wird er in Ereignisse verwickelt, die es nur in seiner Heimat geben kann. Sei es ein von den Toten zurückgekehrter Bandit oder ein Volk, welches ihn zum König auserkoren hat, für Abwechslung ist gesorgt.
Meinung:
"Die Füchse von Mahagon" ist der dritte Band in der Reihe "Das Echo-Labyrinth". Die Geschichten werden aus der Perspektive von Max Frei erzählt, einem Pseudonym der Autorin Svetlana Martynchick.
Und genauso wie man es aus den vorherigen Teilen der Serie gewohnt ist, kriegt der Leser auch dieses Mal eine interessante Sammlung an Geschichten präsentiert. So muss Max Frei sich in "Die Füchse von Mahagon" mit einer Diebesbande auseinandersetzen, die eigentlich schon seit längerem tot sein sollte. Und in "Das Schiff aus Arwaroch und andere Unannehmlichkeiten" wird der Erzähler nicht nur plötzlich und unfreiwillig König, sondern auch mit der Suche nach einem kriminellen Flüchtling beauftragt.
Wer bei den Geschichten aus dem Echo-Labyrinth jetzt jedoch phantastische Kriminalgeschichten erwartet, dürfte beim Lesen des Romans eine leichte Enttäuschung erleben. Denn die Verbrechen stehen nicht im Mittelpunkt der jeweiligen Handlung, sondern vielmehr die Erlebnisse von Max Frei, der die Fälle eher zufällig und per Instinkt löst. Dies ist jedoch kein Manko, sondern trägt sehr zum Charme der Buch-Reihe bei.
Denn diese Vorfälle dienen meistens nur als Vorwand, damit Max Frei mehr über Echo erzählen kann. Und so lernt man immer mehr über diese merkwürdige Welt, wobei diese neuen Details wie üblich äußerst skurril dargestellt werden. In "Die Füchse von Mahagon" werden dieses Mal andere Länder in den Fokus gestellt, darunter auch die angebliche Heimat des Erzählers, die sogenannten "Leeren Länder". Diese sind vorgeblich Teil des Vereinigten Königreiches, eine Ehre, von der sie nichts wissen, da sie nur auf einer Landkarte des Palastes von Echo zu sehen ist. Dafür sind sie aber hocherfreut, ihren verschollenen König wiederzufinden, nämlich Max Frei. Dies sorgt natürlich für einige interessante Verwicklungen.
Doch nicht nur die Geographie von Echo wird näher beleuchtet, auch auf die Gesellschaft der Gegend wird näher eingegangen. So lernt man durch den Reporter Ande Pu das Pressewesen von Max Freis Heimat kennen. Und es ist anders. Zum einen sind Zeitungen eine eher neue Erfindung, und zum anderen gibt es keinen journalistischen Standard, wie man es aus unserer Welt her kennt.
Gleichzeitig ist die Figur des Journalisten auch das perfekte Beispiel für den allgegenwärtigen Humor der Serie. Denn Ande Pu ist das Chaos in Person. Als Journalist taugt er eher weniger, stattdessen hat er ein Händchen für Katzen, die sich in seiner Gegenwart äußerst wohlfühlen. Sein erstes Auftauchen sticht dabei besonders hervor, als er es sich in Max Freis Wohnung gemütlich macht, ohne den Besitzer erst zu fragen. Eine herrliche Szene, die man gelesen haben muss.
Doch gibt es auch die feinsinnige Komik der Reihe. Diese entsteht durch geschickte Untertreibung und Ereignisse, die garantiert anders ablaufen, als man es als Leser erwarten würde. So muss sich Melifaro, Max Freis Kollege, mit einem äußerst ungehobelten und unerwünschten Besuch herumschlagen, bis er ihn eines Tages herauswirft. Ein eklatanter Bruch der Gastfreundschaft von Echo, und doch wird es in einer derart beiläufigen Art und Weise präsentiert, dass man es schon fast nicht mehr ernst nehmen kann.
Leider bleibt der übliche Mangel der Serie, dass Max Frei nämlich ein bisschen zu viel Glück hat. Egal was auch passiert, er kommt mit einem zusätzlichen Gewinn heraus. Diese Charakter-Eigenschaft geht einem inzwischen doch etwas auf die Nerven.
Fazit:
Mit "Die Füchse von Mahagon" führt Max Frei seine Buchreihe "Das Echo-Labyrinth" weiter. Erneut erlebt er unglaubliche Abenteuer, die dabei herrlich pointiert geschrieben sind. Denn auf allen Seiten kann man den feinen Humor spüren, der die Reihe so ausmacht. Nebenbei konzentriert sich der Autor auch darauf, die Reihe mit interessanten Nebenfiguren und Schauplätzen zu füllen. Leider ist Max immer noch ein ziemlicher Glückspilz, dem alles irgendwie in den Schoß fällt.
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