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Anna Fink: Die Fanfare des Königs

Story:
Es läuft alles andere als gut im Leben der zwölfjährigen Anna Fink: Ihr Vater ist bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen, ihre Mutter verliert ihre Stelle als Lehrerin, und dann wird auch noch das wenige, was ihnen geblieben ist, bei einem Einbruch gestohlen. Da bietet die Nachricht eines Notars, sie hätten in einer fremden Stadt ein Haus geerbt, ein wenig Trost.

Aber kaum sind Anna und ihre Mutter Linda in Taustadt angekommen, zerstäubt die Hoffnung wieder. Das Haus ist verfallen, die Einrichtung mit "skurril" am besten beschrieben, und auf dem Grundstück haben sich zwielichtige Fahrende Leute breit gemacht. Außerdem haben sich Anna und Linda bereits nach kurzer Zeit den mächtigen Bürgermeister und dessen Sohn, der an Annas neuer Schule den Ton angibt, zu Gegnern gemacht.

Da ist es kein Wunder, dass die junge Anna zunächst an ihrem Verstand zweifelt, als sich vor ihren Füßen ein Kopf aus dem Boden wühlt und ihr eine unglaubliche Geschichte erzählt. Aber bald muss das Mädchen feststellen, dass es versteinerte Monster, fliegende Koffer, Wächter magischer Grenzen und all das tatsächlich gibt. Und sie selbst spielt eine viel größer Rolle dabei, als sie sich je hätte träumen lassen.

Meinung:
Der erste Band der geplanten Trilogie mit den Abenteuern von Anna Fink, "Die Fanfare des Königs", ist in vielerlei Hinsicht ambivalent. Einerseits wirkt der Schreibstil von Autor Boris Zatko auf den ersten Blick etwas unnatürlich und steif. Es gibt kaum Verkürzungen, die Figuren sprechen "wie gedruckt". Würde eine gestresste Mutter, direkt nach dem Aufstehen im Nachtzug, kurz vor dem Zielbahnhof, tatsächlich formulieren, dass die beiden wohl erst mal kein "vernünftiges Frühstück zu uns nehmen können"? Auf der anderen Seite, hat man sich erst mal an diesen Stil gewöhnt, kommt schnell Spannung auf. Man merkt, dass Zatko auch als Comiczeichner unterwegs ist, mit wenigen "Strichen" schafft er es, Figuren und Geschichte vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden zu lassen.

Einerseits ertappt sich der Leser immer wieder bei dem Gedanken, "Dieser Text müsste eigentlich laut gelesen werden", bevorzugt vom Autor selbst, der sein diesbezügliches Talent bei Lesungen gerne unter Beweis stellt. Auf der anderen Seite eignet sich der Roman auch wunderbar zum Selbstschmökern, etwa unter einer warmen Bettdecke an einem Winterabend. Einerseits ist "Die Fanfare des Königs" deutlich ein Kinder- oder Jugendbuch: Die Geschichte ist aus der Perspektive eines jungen Mädchens erzählt, es gibt nur einen Erzählstrang, und die junge Protagonistin weiß oft viel mehr als die ahnungslosen Erwachsenen. Auf der anderen Seite könnte der Roman zu jungen Lesern emotional zu viel zumuten. Genannt sei beispielhaft das dramatische Ende des großen Schurken, oder auch Annas Verzweiflung an einigen Stellen, wenn sich das Mädchen unüberwindbar scheinenden Hindernissen gegenüber sieht.

Die Geschichte enthält einerseits eine Handvoll logische Löcher. Sollten die Grenzwächter beispielsweise nicht eigentlich wissen, wer die Grenze von der anderen Seite aus bewacht oder eben nicht bewacht? Und insbesondere die Rolle eines Altersgenossen von Anna, der sich vom Lehrling zum Helden und viel mehr mausert, mutet ein wenig generisch und "tausend mal gelesen" an. Auf der anderen Seite sind Zatkos Figuren einfach sympathisch, auch wenn sie eigentlich unsympathisch sind, siehe beispielsweise der Chef der Grenzwächter. Dabei sind die Charaktere nicht so schwarz-weiß, wie es manche Jugendbuchautoren, zu Recht oder Unrecht, für ihre junge Leserschaft für angemessen halten. Nicht jeder, der mit Anna am gleichen Strang zieht, ist ein Kandidat für einen Sympathiepreis, auf der anderen Seite wirkt (fast) keiner der "Bösen" sozusagen "von Natur aus Böse".

Schlussendlich, die Geschichte ist in sich abgeschlossen, eigentlich könnten die Abenteuer von Anna Fink hier ihr Ende finden. Auf der anderen Seite ist dieser Band bekanntlich der erste einer Trilogie, und Anna und ihren Freunden stehen noch viele weitere Abenteuer bevor. Nach der Lektüre von "Die Fanfare des Königs" wird der Leser das mit Freude zur Kenntnis nehmen.

Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer neuen Jugendbuch-Reihe, die Lust auf mehr macht. "Anna Fink" eignet sich ebenso zum Vorlesen für ältere Kinder und Jugendliche wie auch zum Schmöckern für alle Altersgruppen.

Anna Fink: Die Fanfare des Königs - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Boris Zatko
Anna Fink: Die Fanfare des Königs
Erscheinungsjahr: 2009



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Baumhaus Verlag

Preis:
€ 14,90

ISBN:
978-3833936746

378 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Für ältere Kinder und Jugendliche ein Schmöker im besten Sinn des Wortes
  • Der Autor lässt die Figuren mit wenigen "Strichen" lebendig werden
  • Die Charaktere sind nicht rein schwarz oder weiß
Negativ aufgefallen
  • Der Schreibstil ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig
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Rezension vom: 17.05.2010
Kategorie: Kinder- & Jugendbuch
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