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Liebe auf den ersten Biss

Story:
Nach dem mehr oder weniger glücklichen Ende von "Lange Zähne" hat Jody ihren Lakaien und Geliebten Tommy getötet. Das klingt schlimmer als es ist, denn Jody ist ein Vampir und hat Tommy ebenfalls zu einem gemacht. Der Vorteil ist, jetzt können die beiden wortwörtlich bis in alle Ewigkeit zusammen sein. Und der Sex ist mit "atemberaubend" noch sehr zurückhaltend umschrieben. Der Nachteil ist, sie brauchen einen neuen Lakaien für alles, was nun mal nur tagsüber erledigt werden kann.

Bei ihrer Suche geraten sie ausgerechnet an die hochgradig pubertierende Abby Normal (für alle Leser von "Ein todsicherer Job" - ja, genau die). Die kriegt sich kaum wieder ein vor Begeisterung, jetzt "auserwählt" zu sein, aber ansonsten kriegt sie nicht viel mit. Für den kleinen Blutsnack zwischendurch wird ein Obdachloser samt fettem Kater engagiert, und eine neue Wohnung ist auch bald gefunden.

Aber einige machen sich daran, die traute Zweisamkeit der beiden Untoten zu stören. Dazu gehören nicht nur beider Mütter, die sehr enttäuscht sind, dass der Nachwuchs sich zu Weihnachten nicht zu Hause sehen lässt. Dazu gehören auch Tommys ehemalige Kollegen von der Nachtschicht im Supermarkt, die samt blauem Anhang (diesmal nicht im Zusammenhang mit Alkohol) aus Las Vegas zurück sind. Und dazu gehört auch Elijah, der uralte Vampir, der seinerzeit Jody zur Untoten machte und von ihr und Tommy eher unfein abserviert wurde.

Meinung:
Zwischen den beiden Bänden, in denen Christopher Moore von Jody und Tommy erzählt, liegen zwölf Jahre. Das merkt man auch; wenn man "Lange Zähne" und "Liebe auf den ersten Biss" hintereinander weg liest, fällt der stilistische Unterschied deutlich auf. Der neuere Band ist schneller, punktgenauer und frecher, als es Moores frühe Werke eh schon waren. Auch die Anzahl der Pfui-Worte, die dem durchschnittlichen Amerikaner die Schamesröte ins Gesicht treiben dürften, ist deutlich angestiegen.

Die zwölf Jahre beziehen sich übrigens auf die wirkliche Welt, nicht auf die Geschichte. Dort liegen zwischen den beiden Romanen vielleicht zwölf Stunden; sie schließen nahezu nahtlos aneinander an. Und auch der Humor geht ohne Pause weiter. Die Musik in einem Club wird als das Geräusch korpulierender Roboter beschrieben, die währenddessen darüber jammern. Europäische Roboter eben. Oder der Medizinstudent Steve, der Jody am Telefon klarmachen will, dass er jede nur denkbare Vorsorge getroffen, damit die Vampirin ihn nicht aufspüren kann – während sie ihm klarzumachen versucht, dass sie ihn überhaupt nicht aufspüren will.

Die Mehrzahl der Gags entspringt jedoch aus der Situation und den Reaktionen der Figuren darauf. Im Gegensatz zu "Lange Zähne" gibt es sogar den weiblichen Klischee-Teenie, der vor pubertärer Begeisterung für Vampire kaum noch aus den Augen gucken kann. Aber keine Angst, Moore hat auch diesmal keinen Roman für junge Mädchen, die die Blutsauger-Variante von Brad Pitt anschmachten möchten, geschrieben. Im Gegenteil, wenn Abby (denn um sie handelt es sich) die Erzählerstimme übernimmt, bringt der Autor so ziemlich jedes Klischee auf's Tablett und überspitzt es satirisch. Die Dialoge bestehen aus Abfolgen von "Und er so: ...", "Und ich so: ...". Und der junge Vampir-Fan versteigt sich in die tollsten Vorstellungen, wie alt, mystisch und mächtig ihr neuer "Dunkler Lord" und dessen "Gräfin" wohl sein müssten.

Aber auch Abby wird, wie man es von Christopher Moore gewöhnt ist, nie völlig der Lächerlichkeit freigegeben. Sie ist halt ein Teenager, mit allen für den Rest der Welt ebenso nervigen wie lustigen Eigenschaften, die das so mit sich bringt. Und auch die restlichen Figuren haben, jeder für sich, ihre Spleens und Macken.

Auch für genügend Spannung ist gesorgt, denn der Leser kann alles andere als sicher sein, dass Jody und Tommy die Geschichte, nun ja, überleben. Von den anderen Charakteren und so ziemlich der gesamten Einwohnerschaft von San Francisco ganz zu schweigen.

Insgesamt ist "Liebe auf den ersten Biss" eine gelungene Fortsetzung von "Lange Zähne". Man ist fast versucht, von einer Auffrischung zu sprechen, aber die hat der Vorgänger eigentlich gar nicht nötig. Und das Ende lässt die Möglichkeit weiterer "Vampir-Romane" offen, die Christopher Moore in seinem Blog auch schon angedeutet hat.

Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung der Geschichte aus "Lange Zähne" mit allen Qualitäten, die man von einem Roman von Christopher Moore erwarten kann. Wer sich für absurd-komische Geschichten mit einem kräftigem Einschlag Fantastik begeistern kann, ist bei Moore eigentlich immer an der richtigen Adresse.

Liebe auf den ersten Biss - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Christopher Moore
Liebe auf den ersten Biss
You Suck

Übersetzer: Jörn Ingwersen
Erscheinungsjahr: 2008



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Heyne Verlag

Preis:
€ 8,95

ISBN:
978-3-442-54253-6

320 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Fortsetzung, die einem an sich schon lustigen Vorgänger noch mal mehr Schwung und Witz gibt
  • Viel Sex, den der Autor ohne falsche Scham zelebriert
Negativ aufgefallen
  • Viel Sex, der eher empfündliche Leser verschröcken könnte
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Rezension vom: 26.07.2009
Kategorie: Humor
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