Harry Potter and the Deathly Hallows
Story:
Harry Potter ist kurz davor, 17 Jahre alt und damit nach den
Regeln der Magie-Welt volljährig zu werden. Er weiß um seine Aufgabe und dass
Voldemort alles versuchen wird, um ihn zu töten. Und so bricht für ihn ein
aufregendes Jahr an, das er gemeinsam mit Ron und Hermione damit verbringt,
Voldemort zu schwächen. Doch der Kampf gegen den Dunklen Lord fordert seinen
Tribut und viele von Harrys Freunden und Familienmitgliedern werden im Laufe
des Buches ins Gras beißen.
Meinung:
Harry Potter ist ein Phänomen. In Zeiten, wo das Internet
und das Fernsehen die Unterhaltungsgewohnheiten der meisten Menschen
dominieren, bricht die Buchreihe einen Rekord nach dem anderen. Nun ist mit dem
siebten Band der Abschluss erschienen. Während im Kino das Phänomen wohl noch
ein paar weitere Jahre anhalten wird, zumindest bis der siebte Band verfilmt
wurde, ist es jetzt vorbei, zumindest wenn Frau Rowling sich an ihr Vorhaben
hält.
An diesen Band waren hohe Erwartungen geknüpft. Viele Fragen
waren offen und mussten beantwortet werden. Wer würde sterben? Wird Harry
überleben? Was sind die übrigen Horucruxe? Und vielleicht die wichtigste von
allen: Wer wird der neue "Defence Against Dark"-Arts Lehrer? Okay,
letztere Frage ist vielleicht doch nicht ganz so wichtig...
In Anbetracht dessen standen die Chancen, dass das Buch die
hohen Erwartungen nicht erfüllen könnte, doch sehr hoch. Vielleser dürften sich
an Stephen Kings Roman-Reihe „Der Dunkle Turm“ erinnern, dessen Abschluss die
in ihn gesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Nun, Gott sei Dank ist J. K. Rowling kein Stephen King. Und
mit dem siebten Harry Potter Band hat sie eindrucksvoll gezeigt, wie man eine
Romanreihe zum Abschluss bringen sollte. Alle Fragen werden beantwortet, allen
Charakteren Ehre erwiesen.
Die Stimmung im Buch ist düster. Voldemort und seine
getreuen Gefährten stehen am Anfang des Buches kurz davor, die Macht zu
erlangen. Die, die nicht zu Voldemort stehen, leben in großer Furcht und
Ohnmacht. Am gefährlichsten leben die, die Harry Potter nahe stehen. So sterben
gleich in den ersten Kapiteln des Buches zwei Figuren, deren Tod unerwartet
kommt. Es kommt fast einem Schlag in die Magengrube gleich. Zumindest bei einer
der beiden Figuren macht ihr Ende doch irgendwo Sinn, ist sie doch so
gestorben, wie man es die ganze Zeit von ihr erwartet hat. Aber die andere…!
So kommt es Schlag auf Schlag. Im Prinzip ist Harry Potter
die ganze Zeit auf der Flucht. Verzweifelt bemüht er sich, gemeinsam mit Ron
und Hermione, einerseits seinen Häschern einen Schritt voraus zu sein,
andererseits die Horocruxe zu sammeln und zu zerstören. Kein leichtes
Unterfangen, da die Hauptcharaktere auf sich allein gestellt sind.
Dies ist auch gleich symptomatisch für das Buch. J. K.
Rowling hält sich nicht mehr an die Konventionen aus den vorherigen Bänden,
sondern stellt die Regeln sozusagen auf den Kopf. Harry und seine Freunde sind,
wie bereits erwähnt, auf sich alleine gestellt. Kein Hogwarts, kein Dumbledore,
keine anderen Freunde, die ihnen zur Seite stehen. Dabei zeigt sich im Laufe
des Buches immer deutlicher, dass nichts so ist, wie es zuvor zu sein schien.
Das trifft insbesondere auf Dumbledore zu, dessen Erinnerung als einer der
größten Zauberer Risse bekommt. Zweifel werden an ihm laut, ob er wirklich
einer der überzeugtesten Kämpfer gegen das Böse gewesen war. Dies wird sich am
Ende des Buches herausstellen, wo Dumbledore noch einmal seinen großen Auftritt
hat.
Dieses stellt vielleicht die besten Kapitel aller Bücher
überhaupt. Man bekommt eine Gänsehaut, wenn all diejenigen sich versammeln, die
gegen Voldemort ankämpfen wollen. Dabei kommen noch mal alle Figuren der
letzten Bände an die Reihe. Lehrer, Schüler und Gegner. Selbst die Geister und
fantastischen Kreaturen mischen im Finale mit. Doch so ein Kampf geht nicht
ohne Todesopfer aus und besonders bei zwei Toten erlebt man ein gewisses
Déjà-vu zu Harry Potters Ursprung.
Das Ende selbst ist versöhnlich, ja fast schon kitschig. Es
ist ein Happy End, das andeutet, wie die Dinge sich entwickeln. Aber ein
bisschen Kitsch sei erlaubt, nach all den Erlebnissen der letzten Bücher.
Fazit:
So muss ein Abschluss aussehen. Grandios, düster mit hellen
Sprenkeln und einem fantastischen Finale auf Hogwarts, wo noch mal all die
Figuren auftauchen, die noch am Leben sind.
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