Flusi, das Sockenmonster
Story:
Majas Mutter nimmt es zwar mit Humor, aber die Tatsache, dass sie nach der jeder Waschmaschinenwäsche kaum noch vollständige Sockenpaare zusammenführen kann, gibt ihr doch zu denken. Da macht Maja Bekanntschaft mit einem kleinen zotteligen Wesen in ihrem Strumpf: Flusi, das Sockenmonster. Und ein Monster ist er wahrhaftig, beißt er sich doch erst einmal in Majas Zehen fest – wenn auch nur aus Angst, von ihren verhältnismäßig großen Füßen zerquetscht zu werden. Dieser kleine strubbelige Gesell hat eine Vorliebe für weiche, kuschelige, frisch gewaschen duftende Strümpfe und verschleppt diese regelmäßig in seine Sockenmonsterhöhle irgendwo hinter der Waschmaschine im Waschraum. Monster und Mädchen freunden sich nach anfänglichem Beschnuppern schnell an und bald hat Maja nicht nur eine Erklärung für die verschwindenden Kleidungsstücke, sondern auch einen sehr lieb gewonnenen Freund, der in ihrer Sockenschublade schlafen darf.
Meinung:
Wer kennt sie nicht, die Suche nach dem passenden zweiten Strumpf? Während mancherorts belustigt von sockenfressenden Waschmaschinen gesprochen wird, offenbart Bine Brändle in ihrer Geschichte „Flusi, das Sockenmonster“ ein ganz andere Lösung. Das von ihr beschriebene Sockenmonster wirkt auf den ersten Blick nicht unbedingt harmlos, zeigt es doch beeindruckende kleine Beißerchen, die sich in die Zehen der kleinen Maja hauen, aber schnell wird dem Leser und Zuhörer klar, dass dieser reine Schutzmechanismus nichts mit dem eigentlichen Wesen des Zottelviechs zu tun hat. Natürlich, es ist ein Monster und als solches weigert es sich natürlich, sich von einem verspielten Mädchen in ein niedliches Puppenbett stecken zu lassen, aber im tiefsten Innern sucht es eben doch die Nähe zu diesem beschützenden Menschenwesen, das man gerne auch mal knuddeln möchte.
Diese Erzählung ist wunderbar witzig und unterhaltsam und ebenso illustriert. Unterhalten werden hier Kinder von etwa drei bis acht Jahren, wobei die Jüngsten die Masse Text sicher noch nicht am Stück verdauen können, dafür aber umso mehr in den Bildern entdecken dürfen. Ältere Kinder können sich hier leicht im Selberlesen versuchen, die Textpassagen sind in angenehmer Länge über die einzelnen Seiten verteilt.
Als Gimmick hängen die Ringelsocken, welche zu Majas Lieblingsstrümpfen gehören, dem Buch an und auf ihnen zeigt sich auch Flusis Konterfei. Die Größe dürfte etwa bei Schuhgröße 31-33 liegen und so müssen sie unter Umständen erst einmal in der Schublade verstaut werden, bis sie dem kleinen Zuhörer auch passen.
Fazit:
„Flusi, das Sockenmonster“ ist eine wunderschön illustrierte und unterhaltsam-witzig erzählte Geschichte für Kinder bis zum zweiten Schuljahr, die das Phänomen der verschwindenden zweiten Socken endlich aufklärt. Und auch der erwachsene Vorleser wird seine Freude an diesem Buch haben und am Ende keine Zweifel mehr an der Existenz eines Sockenmonsters im eigenen Haushalt hegen. Gilt dann nur noch, es auch zu finden ...
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Bine Brändle (Text und Illustrationen)
Flusi, das Sockenmonster
Erscheinungsjahr: 2003
Autor der Besprechung:
Nikola Behnke
Verlag:
Ravensburger Buchverlag
Preis: € 11,95
ISBN: 3-473-33096-5
32 Seiten
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