Bluthunger: Die dunklen Fälle des Harry Dresden 6
Story:
Harry Dresdens neuster Auftrag ist sehr delikat. Er soll auf dem Set einer Erotikfilms ermitteln. Denn es gilt zu verhindern, dass die Frauen an einem Entropiefluch sterben. Das ist natürlich wieder keine leichte Aufgabe, denn schon bald muss sich der Magier erneut mit Vampiren auseinandersetzen.
Meinung:
Es war klar, dass die Welt der Vampire nach den letzten Ereignissen nicht aus der Romanreihe verschwunden sein würden. Und so baut Jim Butcher sie wieder in die Handlung ein. Dieses Mal steht, soviel sei jetzt schon verraten, der weiße Hof im Fokus von "Bluthunger".
Thomas Raith, Mitglied der königlichen Familie des weißen Hofes der Vampire, bittet Harry Dresden um Hilfe. Jemand hat es auf eine Erotikfilmfirma abgesehen, bei der jemand arbeitet, der ihm nahe steht. Anscheinend wurde ein Entropiefluch ausgesprochen, der dafür sorgt, dass alle Frauen nach und nach auf ungewöhnliche Art und Weise sterben.
Bald stellt sich heraus, dass die Angelegenheit komplexer ist, als ursprünglich gedacht. Denn auch der Schwarze Hof der Vampire scheint irgendwie in den Fall verstrickt zu sein. Und so muss der Magier nicht nur um sein Leben kämpfen, sondern auch um das der anderen Beteiligten. Also wieder ein normaler Tag im Leben von Harry Dresden.
Wer jetzt bei dieser Plotzusammenfassung erwartet, dass der Roman in schlüpfrige Dimensionen abdriftet, der wird beim Lesen enttäuscht sein. Zwar geht es in dem Buch um Vorfälle bei einem Erotikfilmdreh. Doch werden keine nackten Tatsachen geschildert. Es geht zwar in dem Band um Anziehungskraft und die Auswirkungen. Jedoch handelt es sich dabei um Auswirkungen der besonderen Kräfte der Vampire des Weißen Hofs.
Und um die dreht sich das Buch in der einen oder anderen Weise. Man erfährt mehr über sie, über das was sie ausmacht. Und über die herrschende Familie, die Raiths. Was zu einer überraschenden Entdeckung führt, insbesondere was die Vergangenheit von Harry Dresden selbst angeht. Es ist eine interessante Enthüllung, die Jim Butcher dem Leser liefert. Und eine mit Potential für zukünftige Bände.
Des Weiteren ist Harry Dresden sozusagen auf den Hund gekommen. Der Vierbeiner, der natürlich ein Besonderer ist, sorgt für viele herrliche Momente. Er ist eine Quelle von Humor, ohne jedoch zu clownesk zu wirken. Auch hier darf man darauf gespannt sein, was die kommenden Romane bringen werden.
Und natürlich tauchen auch noch andere Nebenfiguren auf. So lernt man zum Beispiel die Familie von Karrin Murphy kennen. Und versteht so mehr über die Figur und weshalb sie so agiert, wie sie eben agiert. Die Szenen, in denen sie auftaucht, sind ein Highlight von vielen in diesem rundum gelungenen Roman.
"Bluthunger" ist ein weiteres, fantastisches Buch von Jim Butcher. Und es macht Hunger auf mehr. Deshalb die Bewertung "Klassiker" mit dem schon fast obligatorischen "Splashhit".
Fazit:
Auch "Bluthunger" ist wieder ein phantastisch gelungener "Harry Dresden"-Roman. Jim Butcher schreibt dieses Mal eine Story, die sich unter anderem mit dem Weißen Hof der Vampire beschäftigt. Und als Leser erfährt man einiges über die herrschende Familie einerseits, als auch über Harry Dresden selbst. Die Nebenfiguren werden gut weiterentwickelt und neue, interessante Charaktere kommen hinzu. Ein lohnenswertes Buch, in jederlei Hinsicht.
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