Die Philosophen der Rundwelt: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 2
Story:
Die Rundwelt ist in Gefahr. Elfen wollen sie unterwerfen. Doch die Gelehrten der Scheibenwelt sind dabei, das Schlimmste abzuwenden. Nur, ob dies wirklich so gut ist?
Meinung:
"Die Wissenschaft der Scheibenwelt" ist ein interessantes Konzept. Innerhalb dieser Reihe wird zwischen einer typischen "Scheibenwelt"-Geschichte und einem populär wissenschaftlichen Text alterniert. In diesem Fall geht es um "Die Philosophen der Rundwelt".
Über Pratchett selbst muss an dieser Stelle nichts mehr geschrieben werden. Über seine Schreibkollegen umso mehr.
Ian Stewart wurde 1945 geboren und ist Mathematikprofessor an der Universität von Warwick. Er hat viele mathematische und populärwissenschaftliche Artikel verfasst. Gemeinsam mit Jack Cohen hat er außerdem auch noch zwei Science Fiction-Romane geschrieben.
Sein Kompagnon wurde 1933 in Norwich geboren. Er ist Reproduktions-Biologe von Beruf, und aktuell Ehrenprofessor für Mathematik an der Universität von Warwick sowie besuchender Professor in der Durham Business School. Genauso wie sein Kollege Ian Stewart ist er Autor vieler populärwissenschaftlicher Artikel.
Einst haben die Gelehrten der Scheibenwelt aus Versehen die Rundwelt erschaffen. Dabei handelt es sich um unsere Welt. Die ist jetzt in Gefahr, denn die Elfen wollen sie unterwerfen. Doch dabei haben sie aus Versehen die Zauberer der Unsichtbaren Universität zu sich geholt. Und die versuchen jetzt, das Unheil aufzuhalten.
Auf der Scheibenwelt entwirft die denkende Maschine Hex mit Ponder Stibbons, dem Bibliothekar und Rincewind einen waghalsigen Plan. Da die Vergangenheit der Rundwelt bereits verändert wurde, soll dies noch einmal passieren. Dieses Mal allerdings richtig. Doch ob dies wirklich eine so gute Idee ist?
Übrigens handelt es sich bei "Die Philosophen der Rundwelt" um eine Neuauflage des Buches "Rettet die Rundwelt", welches ursprünglich 2003 im Heyne-Verlag erschien.
Schon der Titel allein verrät, worum es in diesem Band geht: Philosophie! Und damit wurde ein Thema gewählt, welches alles andere als einfach zu verstehen und zu beschreiben ist. Denn um die Gedankengänge der bekannten Denker nachzuvollziehen, sind häufig einige Gehirnwindungen mehr von Nöten.
Und das Experiment funktioniert leider überhaupt nicht. Das liegt zum einen an dem großen Kontrast zwischen den fiktionalen Seiten und den nonfiktionalen Seiten.
Fiktional erlebt man einen gut aufgelegten Terry Pratchett. Die Geschichte überzeugt erneut durch diverse abstruse Einfälle. Vor allem der Kontrast zwischen den Zauberern der Scheibenwelt und einem Vertreter ihrer Zunft auf der Rundwelt ist gelungen.
Aber auch das Auftreten vieler bekannter Figuren, wie beispielsweise Hex oder dem Bibliothekar überzeugt. Bei letzterem nutzt der Autor dessen Auftreten, um den B-Raum wieder auftreten zu lassen. Und es liest sich wie üblich super, wenn man Rincewind und den Bibliothekar durch diese Welt begleitet.
Doch wenn es um die Philosophie geht, wird man als Nichtkenner der Materie praktisch von Beginn an abgehängt. Es wirkt fast so, als ob Ian Stewart und Jack Cohen es erst gar nicht versuchen, einem den Einstieg in das Thema zu erleichtern. Stattdessen beziehen sie sich zwar auf Ereignisse der Handlung. Doch ansonsten verliert man schnell den Faden und überblättert die entsprechenden Seiten.
Deshalb ist das Buch auch nur etwas "Für Zwischendurch".
Fazit:
Fiktion und Nonfiktion nebeneinander - das bietet "Die Philosophen der Rundwelt: Die Wissenschaft der Scheibenwelt". Doch während Terry Pratchetts Geschichte über das neuste Abenteuer der Zauberer der Unsichtbaren Universität hervorragend funktioniert, sieht das bei Ian Stewarts und Jack Cohens Part anders aus. Ihr Versuch, einem Leser Philosophie näherzubringen, funktioniert nicht. Fast scheint es sogar so, sie versuchen es erst gar nicht.
|