Kyria & Reb - Die Rückkehr
Story:
Freiheit: Was für andere Gleichaltrige nur ein bloßer Begriff ist, hat die 18-jährige Kyria für kurze Zeit selber genossen. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Reb floh sie aus ihrer Heimat. Doch jetzt ist sie zurück, um das Geheimnis des Mordes an ihrem Vater zu lüften. Komme was wolle!
Meinung:
Wenn die meisten Autoren eine Serie anfangen, so ist die meistens auf drei Bücher begrenzt. Frau Andrea Schacht hingegen geht einen eigenen Weg. Ihre Reihe "Kyria & Reb" endet bereits mit dem zweiten und letzten Roman "Die Rückkehr".
Es ist jetzt vier Monate her, als Kyria 18 Jahre alt wurde. Bis dahin wuchs sie wohlbehütet als Mitglied der obersten sozialen Schicht ihrer Heimat auf. Das einzige Manko war ihre angebliche Krankheit, die ihr Leben bedroht. Doch dies entpuppte sich als Lüge, als sie den gleichaltrigen Reb kennenlernt. Gemeinsam fliehen die beiden in die Welt außerhalb ihrer Stadt, wo man frei leben kann.
Seitdem sind vier Monate vergangen, und Kyria wagt sich an einen riskanten Plan. Sie schleicht sich zurück in die Stadt. Dieses Mal will sie herausfinden, wer ihren Vater einst ermorden ließ und wieso. Keine einfache Aufgabe, denn ihr Vorgehen alarmiert die Übeltäter von damals, die vor nichts zurück schrecken, um sie aufzuhalten. Ihr Glück ist, das auch Reb selbst wieder sich in der Stadt befindet. Und gemeinsam haben sie vielleicht eine Chance, um zu überleben.
Auch wenn der erste Band der Reihe, Bis ans Ende der Welt, einige Schwächen hatte, so beeindruckte er vor allem durch die Darstellung der Gesellschaft. Eine Welt, in der die Frauen regieren und die Männer sozusagen unterdrückt sind, hat etwas für sich. Und tatsächlich beschrieb die Autorin jene Realität auf eine sehr beeindruckende Art und Weise. Darauf baut sie im zweiten Buch auf. Man erfährt noch mehr über NuYu und wie die einzelnen sozialen Stände sich voneinander unterscheiden. Dies macht dann auch gleichzeitig den Hauptanreiz aus, sich den Roman zu kaufen. Denn was Frau Schacht hier schildert, wirkt in sich stimmig und richtig.
Doch darüber hinaus vergisst sie ihre Handlung nicht. Und hier schildert sie einen wahren Page-Turner, der einen von der ersten Seite an zu fesseln weiß. Schon allein die ersten Seiten, in denen geschildert wird, wie Kyria sich zurück in ihre Heimat schleicht, wirken beeindruckend. Und dies zieht sich durch den gesamten Band durch. Langweile kommt dabei nie auf.
Ebenso bleibt ihrer Kyria weiterhin eine selbstständig agierende und denkende Person. Die Entwicklung, die sie in der zweiten Hälfte des Vorgängers durchlief, ist also nicht umsonst gewesen. Zu lesen, wie sie in Minenfeld ihrer sozialen Umgebung agiert, ohne dabei sich selbst und ihre Ideale zu vergessen, ist einfach gelungen.
Doch auch Reb kommt nicht zu kurz. Bei ihm steht der Wunsch im Vordergrund als Wagenlenker berühmt zu werden. Ein Vorhaben, das er gezielt in die Tat umsetzt, was aber auch gleichzeitig für Konflikt zwischen ihm und Kyria sorgt.
Dabei sind die Szenen, in denen beide miteinander agieren spärlich gesät. Für einen dystopischen Roman, dessen Grundkonzept das Miteinander zweier unterschiedlicher Personen ist, sind diese Momente einfach zu selten. Und so kann auch nicht ein Teil der ursprünglichen Magie entstehen, denn die Dialoge, die beide miteinander führten, sind ja dieses Mal kaum vorhanden.
Trotzdem ist "Kyria & Reb: Die Rückkehr" ein durchaus lesenswerter Roman. Deshalb: "Reinschauen".
Fazit:
Zurück nach NuYu heißt es für Reb, die zweite Hauptperson aus "Kyria & Reb - Die Rückkehr". Dabei konzentriert sich Frau Schacht vor allem auf die Stärken des Vorgängerromans. So erfährt man viel mehr über die Gesellschaft von NuYu, die die Autorin gewohnt lebhaft beschreibt. Dabei erzeugt sie geschickt Spannung und Stimmung, von der ersten bis zur letzten Seite. Ihre Handlungsträger vergisst sie darüber hinaus nicht, sondern setzt dort an, wo sie gegen Ende der letzten Geschichte aufhörte. Schade nur, dass die gemeinsamen Szenen zwischen Kyria und Reb spärlich gesät sind. So fehlt ein Gutteil der ursprünglichen Magie zwischen den Beiden.
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