Perry Rhodan Lemuria Band 2: Der Schläfer der Zeiten
Story:
Die LEMCHA OVIR ist eine weitere jener Sternenarchen, die einst Lemuria verließen. Und auch sie hat Probleme. Als eines Tages eine geheimnisvolle Seuche um sich greift, bleibt dem Kommandanten nichts anderes übrig, als auf dem nächsten Planeten notzulanden. Ob das Schiff dies übersteht?
Meinung:
"Der Schläfer der Zeiten" ist ein besonderes Taschenbuch. Weniger vom Inhalt oder dem Erscheinungsdatum her, als vielmehr vom Autoren wegen. Denn niemand anderes als Hans Kneifel schrieb die Geschichte.
Der am 7. März 2012 verstorbene Autor wurde am 11. Juli 1936 in Gleiwitz geboren. Zuerst machte er eine Lehre als Konditor, studierte danach Pädagogik, ehe er sich dem Schreiben zuwandte. 1965 erschien seine erste Perry Rhodan-Geschichte, drei Jahre später war er ein festes Teammitglied. Bekannt wurde er vor allem durch die Atlan-Zeitabenteuer. Nach einer längeren Auszeit fing er mit Perry Rhodan Nummer 2013 an, regelmäßig als Gastautor zu schreiben.
Perry Rhodan, die terranischen Prospektoren sowie die Akonen machen sich auf die Suche nach weiteren Sternenarchen. Auf Grund eines Chips, der auf mysteriöse Art auf die NETHACK ACHTON gelangt sein musste, erfahren sie von der LEMCHA OVIR, einer Arche die nach dem erstgenannten Schiff startete. Sie finden auch Kursvektoren vor, und können daraus die Koordinaten berechnen.
An Bord der LEMCHA OVIR sieht es derweil nicht sehr gut aus. Auf Grund des Dilatationsfluges sind an Bord nur 500 Jahre vergangen. Doch während dieser Zeit hat sich viel verändert. Die ursprüngliche Mann Zahl wird längst nicht mehr erreicht. Ein Großteil der Besatzung ist stark mutiert und noch dazu unfruchtbar. Und als dann eine geheimnisvolle Seuche um sich greift, beschließt der Kommandant, der auf Grund eines Zellaktivators seit dem Start lebt, eine Notlandung. Doch etwas läuft dabei schief und das Schiff bricht auseinander. Nur die Hälfte der ursprünglichen Besatzung überlebt und muss sich auf der erdähnlichen Welt mit Wesen auseinandersetzen, die mit der Anwesenheit der anderen nicht einverstanden sind.
Mit "Der Schläfer der Zeit" führt Hans Kneifel jede Menge neue Rätsel ein, ohne die vorherigen zu klären. In diesem Fall stört es nicht, da er im Prinzip die vorherigen meistens nur erweitert. So wusste man bereits zuvor schon, dass der Hüter ein Haluter ist und dass die Kommandanten Zellaktivatoren tragen. Bei letzterem ist es jedoch interessant zu lesen, wie sehr sich die Geräte von denen der Unsterblichen, die man aus der Erstauflage her kannte, unterscheiden. Anstatt beim Träger nur das Altern zu verhindern, funktioniert der Aktivator des Kommandanten der LEMCHA OVIR anders. Er verjüngt den Träger regelmäßig und raubt ihn gleichzeitig dann einen Teil seiner Erinnerungen. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob diese Geräte von ES stammen oder einen anderen Ursprung haben.
Auch ist es interessant zu lesen, wie gut Perry Rhodan und die anderen inzwischen zusammenarbeiten. Es gibt zwar noch Reibereien, doch spätestens als die Schiffe auf dem Planeten stranden, auf dem auch die Lemurer sich befinden, sind diese vergessen. Stattdessen erlebt man das gewohnte Zusammenraufen.
In Sachen Charakteren leistet Hans Kneifel hervorragende Arbeit. Der Frust des Kommandanten über den Verlust seiner Erinnerungen wirkt ebenso glaubwürdig, wie das Kopfzerbrechen Perry Rhodans über eine bestimmte Entdeckung am Ende. Die Figuren wirken realistisch.
Der Roman zieht seine Faszination aus dem Mysterium, welches die Arche umgibt. Und wenn dies auch bei den zukünftigen Bänden so eingehalten wird, verspricht die "Lemuria"-Serie ein besonderes Lesevergnügen zu werden.
Doch dafür muss die Vorhersehbarkeit der Ereignisse aufhören. Besonders die Geschehnisse an Bord der Arche sind doch etwas zu vorhersagbar, als dass es der Handlung gut täte.
Dennoch ist der Roman gelungen. Man kann also beruhigt "Reinschauen".
Fazit:
Hans Kneifel schreibt mit "Der Schläfer der Zeiten" den zweiten Roman von "Perry Rhodan: Lemuria". Seine Geschichte liefert jede Menge neuer Rätsel und erweitert gleichzeitig die alten. Dies ist kein Manko, da so die Aura des Mysteriösen, der die Taschenbuchreihe umgibt, noch verstärkt wird. Auch die Figuren wirken glaubwürdig. Hingegen ist die Handlung besonders an Bord der Sternenarche vorhersehbar.
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