Die Drachenprinz-Saga 3: Sternenläufer
Story:
Die Zauberer und der Emporkömmling, die das Reich der Wüste bedrohten, sind erledigt. Doch Frieden ist in weiter Ferne, als die Kräfte des Bösen sich zu einem finalen Kampf sammeln. Und dieses Mal scheuen sie sich selbst davor nicht zurück, auch die Drachen anzugreifen.
Meinung:
Mit "Sternenläufer" bringt Melanie Rawn ihre "Drachenprinz"-Trilogie zu einem Abschluss. Noch einmal nimmt sie den Leser mit auf eine Reise in das Reich der Wüste. Und zum letzten Mal liest man von Rohan und Pol, sowie den Lichtläufern. Kann der finale Roman überzeugen?
Der Kampf gegen die Zauberer sowie dem angeblichen wahren Prinzregenten ist vorbei. Doch die Schlacht wurde unter hohen Verlusten gewonnen und es steht fest, das nichts mehr so sein wird, wie es einst war. Die Schule der Göttin erhält einen neuen Lehrer, der auf Grund einer blutigen Vision viele Dinge anders machen will, als zuvor. Und auch Pol, der Sohn von Rohan und Sioned, der sowohl Prinz als auch Lichtläufer ist, wird sich ändern müssen.
Denn die Gegenspieler sammeln sich zu einem letzten Schlag. Sie setzen die Arbeit fort, die ihre Vorgänger anfingen. Sie schleichen sich unter die Menschen und manipulieren sie. Und dieses Mal ist ihnen jedes Mittel recht. Sie fangen an, die Drachen zu jagen und zu töten. Sie führen Pol der schönen jungen Frau Meiglan zu, in der Hoffnung, dass er sich in sie verliebt und so unfähig sein wird, auf den Angriff der Gegenspieler zu reagieren. Doch am Ende laufen einige Dinge nicht so wie geplant, und es kommt zu einem alles entscheidenden Duell in der Wüste.
Melanie Rawn knüpft den Beginn von "Sternenläufer" praktisch sofort an das Ende von "Mondläufer" an. Nur wenig Zeit ist seit dem Duell und den daraus resultierenden Toten vergangen, doch verändert hat sich seitdem einiges. Dies wird schon zu Beginn des Romans klar, als der neue Leiter der Schule der Göttin ins Amt eingeführt wird und viele Dinge anders macht, als seine Vorgänger.
Und diese Veränderungen ziehen sich durch die gesamte erste Hälfte. Die Autorin macht damit klar, dass der Konflikt zwischen Gut und Böse vieles durcheinandergewirbelt hat. Dinge, die zuvor als selbstverständlich galten, werden nun von neuen Gesichtern in Frage gestellt.
Gleichzeitig nutzt die Autorin diese Veränderungen auch, um langsam auf das große Finale hinzuarbeiten. Viele Plots, die in den vorherigen Bänden angefangen wurden, werden jetzt zu einem Abschluss gebracht. Dazu zählt auch das Geheimnis um Pols Herkunft, etwas, was seine Eltern ihm bislang verschwiegen.
Wie üblich ist die Charakterarbeit von Frau Rawn hervorragend. Sie weiß die knapp über 670 Seiten voll und ganz zu nutzen. Ausführlich beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Pol, von einem Jungen mit Potential bis hin zum Prinzregenten mit viel Verantwortung, derer er sich bewusst ist. Sie verschweigt aber auch nicht seine Schattenseiten, seine Ungeduld und Unruhe. Das macht diesen Protagonisten sehr sympathisch.
Auch ist es schön zu sehen, dass die Autorin sich jetzt auch endlich ausführlich mit den Antagonisten beschäftigt. Diese werden jetzt ebenfalls ausführlich dargestellt. Nur leider überzeugt diese Charakterisierung überhaupt nicht.
Denn noch immer hat man es mit Figuren zu tun, die in einem sehr negativen Licht dargestellt werden. Ihre Arroganz, die beispielsweise Pols Gegenspieler Ruval auszeichnet, nervt ebenso wie ihre klischeehafte Skrupellosigkeit. Frau Rawn gelingt es einfach nicht, diesen Personen interessante Seiten abzugewinnen. Es ist, als ob man einem Lied zuhört, welches man schon zu oft vernommen hat.
Auch gelingt es der Autorin nicht immer, einen Handlungsortwechsel auch als solchen sichtbar zu machen. Besonders in der ersten Hälfte stößt man wiederholt auf Passagen, die sich direkt an einen vorherigen Absatz anschließen, und man erst nach einigen Sätzen merkt, dass Ort und Personen sich änderten. So etwas sollte einfach nicht sein.
Das mittlerweile obligatorische Fehlen eines Personenverzeichnisses stört da kaum noch. Es nervt zwar, dass es nicht vorhanden ist. Doch man nimmt es als gegeben hin. Schließlich kennt man es nicht anders.
Der Abschluss der "Drachenprinz"-Trilogie hält das Niveau der Vorgänger-Romane. Der Gesamteindruck ist überwiegend positiv, hat jedoch auch einige Schwächen. Man kann dennoch "Reinschauen".
Fazit:
"Sternenläufer" ist Höhepunkt und Abschluss zugleich. Mit diesem Buch beendet die Autorin Melanie Rawn ihre "Drachenprinz"-Trilogie. Seit dem Ende des Vorgänger-Bandes hat sich vieles verändert, was die Autorin unter anderem dazu nutzt, um viele Plots zu einem Abschluss zu bringen. Hervorragend ist natürlich auch weiterhin ihre Charakterarbeit. Sowohl die Guten als auch die Bösen werden von ihr ausführlich dargestellt. Letztere allerdings auf eine Art und Weise, die ihr Schlechtsein nur noch unterstreicht. Und diese Bestätigung der Klischees nervt, weil man dies mittlerweile schon viel zu oft gelesen hat. Es ist nichts neues und es stört.
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