Star Trek - Deep Space Nine: Mission Gamma IV - Das kleinere Übel
Story:
Nach dem Mord an dem bajoranischen Premierminister macht sich Kira Nerys auf die Jagd nach dem Täter. Die Spur führt in das Gebiet der Föderation, nach Trill, der Heimatwelt von Ezri Dax. Derweil steht die Defiant kurz davor, ihre Erkundungsmission des Gamma-Quadranten abzuschließen. Doch dann stoßen sie auf ein Signal, was in Commander Vaughn alte Erinnerungen und Wunden öffnet. Was ist er bereit zu tun, um diese wieder zu schließen?
Meinung:
"Das kleinere Übel" schließt die vierteilige Miniserie "Mission Gamma" ab. Diese vierteilige Geschichte hat "Star Trek: Deep Space Nine" stark verändert. So steht Bajor kurz davor, in die Föderation aufgenommen zu werden.
Der abschließende Band wird von Robert Simpson geschrieben. Es ist seine zweite "Star Trek"-Arbeit. Zuvor hat der Amerikaner eine Kurzgeschichte für den hierzulande nicht erschienenen Band "The Lives of Dax" produziert. Ansonsten ist er Lektor und soll, laut Verlags-Angaben, sowohl für Marvel und DC Comics gearbeitet haben als auch für Bantam Books und Paramount Pictures.
Die Defiant steht kurz vor dem Abschluss ihrer Mission im Gamma-Quadranten, als sie ein Signal der Föderation ortet. Commander Elias Vaughn erkennt dieses und will es untersuchen. Am Ursprungsort entdecken sie ein Raumschiff des Dominion sowie einen abgestürzten Borg-Kubus. An Bord des Schiffes ist nur eine Person am Leben, die Ehefrau des Commanders und Mutter von Prynn Tenmei.
Auf der Deep Space Nine ist unterdessen eine fieberhafte Suche nach dem Mörder von Premierminister Shakaar ausgebrochen. Doch schon bald scheint es so, dass der Täter von der Raumstation entkommen konnte. Kira Nerys nimmt an Bord eines Föderationsraumschiffes die Verfolgung auf. Und die Fährte führt nach Trill, der Heimat der Symbionten wie beispielsweise Dax.
Nachdem die bisherigen Bände wahre Brocken waren, fällt "Das kleinere Übel" umso mehr auf. Mit nur 230 Seiten ist das Buch fast um die Hälfte kleiner, als der Vorgänger "Kathedrale". Und man muss auch leider sagen, dass es Robert Simpson nicht gelingt, die Fülle an Handlungsfäden der vorherigen Romane zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen.
Was ihm gut gelingt, ist der Plot rund um das Mysterium von Shakaars Tod. Die Aufklärung des Mordfalls führt in die Vergangenheit von "Star Trek" zu einem Gegenspieler, der kurz in einer "Next Generation"-Episode auftauchte. Hierbei sind vor allem zwei Dinge spannend.
Da ist zum einen die Ermittlungsarbeit von Ro Laren und wie Admiral Akaar darauf reagiert. Man erlebt hier, wie die Sicherheitschefin der Station alle Hebel in Bewegung setzt, um den Attentäter ausfindig zu machen. Dabei stoßen einige ihrer Aktionen bei dem Mitglied der Sternenflotte nicht auf Gegenliebe. Überhaupt macht der Offizier von seiner Abneigung ihr gegenüber kein Geheimnis draus. Es ist schön zu sehen, wie beide miteinander umgehen.
Gleichzeitig ist auch Kira Nerys aktiv dabei, den Mörder zu jagen. Dabei ist sie auf einen Föderationsraumschiff unterwegs, was für sie nahezu ungewohntes Territorium ist. Doch die Mission, in der sie unterwegs ist, hilft ihr, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Robert Simpson charakterisiert sie perfekt, besonders ihr anfängliches Unwohlsein, als sie auf dem Raumschiff unterwegs ist. Allerdings wird der Plot, je weiter er fortschreitet, immer vorhersehbarer. Schon bald ist klar, wer der Übeltäter ist, während die Crew noch im Dunkeln tappt.
Schade ist, dass die Handlungsebene um die Defiant nicht überzeugen mag. Das Manko, was der Handlungsfaden von Kira Nerys hat, wird hier schon von Anfang an deutlich. Ab dem Moment, wo das Schiff das Signal ortet und Elias Vaughn geheimnisvoll agiert, weiß man mit Gewissheit, dass diese Mission kein gutes Ende nehmen wird.
Robert Simpson gelingt es zwar, einige kleinere Handlungsfäden weiterzuspinnen. Doch rettet dies das Buch nicht vor einem "Für Zwischendurch". Schade.
Fazit:
"Das kleinere Übel" beendet die Miniserie "Mission Gamma". Und Robert Simpson gelingt es leider nicht, das Beste aus der Handlung zu machen. Zwar sind die Ermittlungen auf Deep Space Nine sowie die Charakterisierung von Kira Nerys gut gelungen. Doch dafür gerät gerade der Handlungsfaden letzterer immer vorhersehbarer. Ein Problem, dass bei der Defiant schon von Anfang an bestimmt. Es ist sonnenklar, dass hier nichts Gutes passieren wird, weshalb dieser auch eher langweilig ist.
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