Perry Rhodan Odyssee 2: Der geheime Krieg
Story:
Perry Rhodan und die anderen Überlebenden aus der Vergangenheit sind auf der Flucht. Verzweifelt suchen sie nach einer Möglichkeit, sich selbst und ihr Schiff zu retten. Verbündete sollen ihnen dabei helfen, doch gibt es überhaupt noch Wesen, die gegen die Nodronen antreten können?
Meinung:
Mit "Der Geheime Krieg" steuert Leo Lukas seinen Beitrag zur "Odyssee" bei. Der Österreicher ist neben seiner Autoren-Tätigkeit auch ein preisgekrönter Kabarettist. Dies macht sich auch in seinen Werken bemerkbar, die vor Witz und Anspielungen nur so sprühen.
Perry Rhodan, Reginald Bull und einige andere Menschen sind während einer PR-Tour auf dem Mars unfreiwillig in die Zukunft gereist. Eine Milliarde Jahre später finden sie sich in einem Sol-System wieder, das kaum wiederzuerkennen ist. Die Personen, die für ihre unfreiwillige Reise verantwortlich sind, stammen aus dem vogelähnlichen Volk der Tambu. Es sind Wissenschaftler, die von den Unsterblichen Hilfe im Kampf gegen die Nodronen erhoffen. Jene sind eine äußerst aggressive, humanoide Spezies, die im Signum ihrer Gottheit, des Zwillingsgötzen, die Macht erlangen wollen. Dabei gehen sie ohne Rücksicht auf Verluste vor, so dass Perry und die anderen schon bald unter hohen Verlusten fliehen müssen.
Doch die Flucht ist alles andere einfach. Die Nodronen sind ihnen hart auf den Fersen, und dass sie bislang noch nicht geschnappt wurden lag einfach daran, dass die Schiffe immer wieder auf den Befehl von Axx Cokroide, dem Botschafter der Zwillingsgötzen, warten müssen. Als es wieder einmal knapp wird, taucht zum Glück der Flüchtlinge ein Sonnensystem aus dem Nichts aus, welches zum Vargiischen Schwarm transportiert werden soll, dem Objekt der Begierde, welches die Nodronen beherrschen wollen. So können Perry und die anderen unbemerkt entkommen und landen schon bald auf einer Raumstation. Dort wollen sie Hilfe suchen, doch ist dies alles andere als einfach. Man hat es auf sie abgesehen, wenn auch aus teilweise unterschiedlichen Gründen. Finden die Flüchtlinge endlich Unterstützung?
Leo Lukas gehört zu den Autoren, die sich darauf verstehen, eine kleine Gruppe mit interessanten und abwechslungsreichen Charakteren zu füllen. Da spielt ihm natürlich die kleine Anzahl an Flüchtlingen geradezu in die Hand. So kann er sich geradezu austoben, um Personen wie beispielsweise Pratton Allgame mit Leben zu füllen. Und so erwartet den Leser die eine oder andere Überraschung, die der Autor gewohnt humoristisch präsentiert.
So schafft er es auch, die Beziehung zwischen Fran Imrith und Reginald Bull weiter zu entwickeln. Es ist schön, das Bully nach langer Zeit auch endlich eine Lebensgefährtin erhält. Normalerweise würde man dies eher von Perry Rhodan oder Atlan erwarten, was aber auch an deren prominenter Position im Perryversum liegt.
Doch ansonsten muss man leider sagen, dass es Leo Lukas nicht gelingt, mehr aus der Geschichte zu machen. Sein sonst so gelungener Humor will einfach nicht zünden, trotz Wortspiele wie beispielsweise "Linksberater". Fast scheint es so, dass der Autor seine Probleme mit dem Exposé hat, denn viele seiner Gags wirken schon fast ausgelutscht.
Was sicherlich auch nicht gerade hilfreich ist, ist die Darstellung von Axx Cokroide. Bereits zuvor war er schon ein Antagonist, wie man ihn aus zahlreichen anderen Büchern her kennt. Doch wie es scheint, gibt es immer neue schreckliche Seiten an ihm zu finden, um ihn dem Leser gegenüber unleidlich zu machen. Dass er auch beim Sex ein brutaler Mistkerl ist, der seine Partnerinnen gerne misshandelt, ist da nur die Krönung des Ganzen, auf die man gerne hätte verzichten können.
Deshalb kann man diesen Band nur für Zwischendurch empfehlen.
Fazit:
"Der geheime Krieg" ist Leo Lukas bislang schwächste Leistung im Perryversum. So gut er sich auch darauf versteht, die eingeschworene Bande an Flüchtlingen lebendig darzustellen, so ausgelutscht wirken seine Gags für den Großteil des Romans. Auch, das Axx Cokroide in einem sehr negativen Licht dargestellt wird, weiß nicht wirklich zu gefallen. Schade, denn normalerweise ist der Österreicher wesentlich besser.
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