Shadowblade: Dunkle Fesseln
Story:
Max ist unsterblich und verfügt über besondere Begabungen. Doch ihre Fähigkeiten haben einen Preis, sie muss der Hexe Giselle dienen. Etwas, was sie nur äußerst widerwillig tut. Als allerdings die Uralten beginnen, sich wieder zu regen, muss sie sich entscheiden, ob sie weiterhin heimlich gegen ihre Herrin ankämpft, oder ob sie doch noch gemeinsam mit ihr arbeitet.
Meinung:
Auch wenn ihr Name etwas Ägyptisches an sich hat, ist Diana Pharaoh Francis gebürtige Amerikanerin mit britischen Wurzeln. Als Kind einer Farmer-Familie lernte sie recht früh Reiten, so dass sie entweder dies tat oder ihre Nase tief in ein Buch steckte. Sie hat einen Bachelor und einen Master in "Kreatives Schreiben". Des Weiteren ist sie Doktor der Philosophie. Seit 2003 erscheinen in den USA Romane von ihr, wenn auch ihr Deutschland-Debüt erst jetzt mit "Shadowblade" vorliegt, dem ersten Band ihrer neuen Reihe.
Ihre Protagonistin Max ist eine Shadowblade, eine Art Leibwächterin im Dienste einer Hexe. Als solche ist sie unsterblich und verfügt über besondere Begabungen, wie beispielsweise das schnelle Heilen. Gleichzeitig kann sie jedoch nicht über längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Selbst das Mondlicht sorgt dafür, dass ihre Haut schnell Blasen bildet. Bei den Sunspears, eine andere Bodyguard-Einheit, ist es exakt umgekehrt. Ihre Herrin ist Giselle, mit der Max vor Jahrzehnten zusammen studiert hat.
Inzwischen hat sie es zum Anführer ihrer Einheit geschafft, trotz ihres Hasses auf Giselle. Max ist der Auffassung, dass jene sie damals belogen hat, als sie zur Shadowblade wurde. Seitdem versucht die Protagonistin ihrer Herrin so gut es geht zu trotzen und dennoch gleichzeitig ihren Job nach Kräften zu machen. Doch dann ändern sich die Umstände schlagartig. Zum einen lernt sie Alexander kennen, ihr Gegenstück bei der Hexe Selange. Zum anderen beginnen die Uralten sich wieder zu regen, um die Kontrolle über die Welt zu übernehmen. Es gilt sich für eine Seite zu entscheiden, wobei die falsche Wahl garantiert tödlich enden wird.
"Dunkle Fesseln" präsentiert sich als ein Fantasy-Roman, der zwar bekannte Elemente verwendet - so trifft man beispielsweise im Laufe der Geschichte auf Engel - , sie aber auf erfrischend andere Art und Weise verwendet. So sind jene Wesen zwar Diener einer höheren Macht; doch gibt es davon sehr viele, die auch aufeinander nicht sehr gut anzusprechen sind. Gleichzeitig beginnt im Buch auch die Apokalypse, denn jene Uralten beginnen damit, sich sozusagen um die besten Stücke der Erde zu streiten. Und so gilt es nicht mehr, jenen Weltuntergang aufzuhalten, sondern ihn irgendwie zu überleben.
Und dabei spielt Max eine gewichtige Rolle. Sie wird nicht nur über ihren gepflegten Hass auf Giselle definiert, sondern auch durch ihre Sorge um andere Leute. Dies zeigt sich beispielsweise bei einem erneuten Aufeinandertreffen mit Alexander. Nach einem Wettkampf gehört er offiziell zu ihren Shadowblades. Und während es eigentlich Usus ist, jene Überläufer zu eliminieren, nimmt sie ihn mit offenen Armen auf und integriert ihn in ihre Einheit. Diese Eigenschaft von ihr sorgt dafür, dass ihre Untergebenen und Kollegen ihr gegenüber extrem loyal sind.
Die Handlung wird sowohl aus ihrer als auch aus der Perspektive von Alexander erzählt. Doch irgendwie schafft es die Autorin nicht, letzteren so gut darzustellen, wie es bei Max der Fall ist. Man erfährt zwar einiges über seine Vergangenheit, doch der einzige Zweck seiner Figur besteht nur alleine darin, als Liebe für die Protagonistin zu dienen. Darüber hinaus entwickelt er nichts, was ihn aus der Menge der anderen Figuren abhebt.
Unter ihnen gibt es zwar durchaus interessante Charaktere, doch bis auf ein paar markante Merkmale, um sie voneinander halbwegs unterscheidbar zu machen, wirken sie eher blass und nicht sehr überzeugend. Schade, denn es wäre interessant gewesen, mehr über Maxs Gegenstück bei den Sunspears, Oz, zu erfahren.
Doch davon abgesehen hat man mit "Shadowblade" ein gutes Buch, perfekt zum Reinschauen. Übrigens gibt es am Ende des Buches ein lesenswertes Interview mit der Autorin.
Fazit:
Mit "Shadowblade - Dunkle Fesseln" liefert Diana Pharaoh Francis ein gutes Deutschland-Debüt ab. Der Roman verwendet zwar bekannte Elemente, setzt sie jedoch auf eine erfrischend andere Art und Weise ein. Die Protagonistin Max wird ebenfalls sehr gut dargestellt, was man von den anderen handlungstragenden Personen nur mit Abstrichen sagen kann. Man erfährt einfach kaum etwas über sie. Dennoch ist das Buch durchaus zu empfehlen.
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