Primeval 04: Feuer und Wasser
Story:
Überall auf der Welt öffnen sich Anomalien, so dass das Team
getrennt vorgehen muss. Während James Lester gemeinsam mit Danny Quinn in
Afrika auf Anomalien-Jagd geht, müssen Conner, Abby und Captain Becker gemeinsam
in England dafür sorgen, dass die urzeitlichen Wesen zurück in ihre jeweilige
Zeit kommen. Dies nutzt jemand, um ins ARC einzudringen und Sarah Page zu
überwältigen. Jemand scheint viel daran zu setzen, die gegenwärtigen
Verhältnisse zu verändern, nur wer?
Meinung:
Leser der Primeval-Romanreihe, die die Fernsehserie bislang
nicht oder nur teilweise gesehen haben, dürften nach dem Lesen etwas verwundert
sein. Wer sind diese neuen Figuren und was ist mit den alten Gesichtern wie
Nick Cutter? Die sind aus der Serie geschrieben worden, teilweise für immer.
Zur Mitte der dritten Staffel wurden die Verhältnisse gründlich
auf den Kopf gestellt. Nick Cutter starb, erschossen von seiner Frau Helen
Cutter. Und Jennifer Lewis kündigte ein paar Episoden später, da sie nicht auch
noch sterben wollte. Die neuen Gesichter sind Danny Quinn, ein ehemaliger
Polizist, der der neue Anführer des Teams ist, während Captain Becker für die
Sicherheit der einzelnen Team-Mitglieder verantwortlich ist. Sarah Page ist
Ägyptologin und damit beauftragt, auf Grund alter Mythen Verbindungen zu alten
Anomalien herzustellen.
In dem Roman wird das Team getrennt. James Lester und Danny
Quinn reisen nach Australien, wo etwas die Ranger in einem Safari-Park tötet.
Jedoch stellt sich schnell heraus, dass man ihnen eine Falle gestellt hat, aus
der sie möglichst nicht mehr herauskommen sollen. In der Heimat versuchen
Connor, Abby und Captain Becker unterdessen einige Urtiere zurück durch eine
Anomalie zu locken. Auch diese Aufgabe stellt sich als etwas schwierig heraus.
Doch während sie beschäftigt sind, dringt jemand ins ARC ein und überwältigt
Sarah Page. Und schon bald darauf finden sich die einzelnen Personen inmitten
einer riesigen Verschwörung wieder, die quer durch alle Zeiten geht.
Geschrieben wird diese Geschichte von Simon Guerrier, der
britischer Staatsangehöriger ist. Als solcher hat er vor allem Romane und
Erzählungen zu dem berühmtesten Science-Fiction-Franchise auf der Insel
geschrieben, nämlich „Doctor Who“. Seine Werke sind allerdings nicht nur Bücher
erschienen, sondern auch als Hörspiele.
Bislang war es so, dass die „Primeval“-Romanreihe recht
ordentlich geschrieben war. Zwar hatte sie ein Problem mit der übertriebenen
Darstellung von Blut und Gewalt - was auch in diesem Band der Fall ist -, doch
waren die Geschichten dessen unbeachtet äußerst spannend geschrieben. Doch „Feuer
und Wasser“ vermag es nicht dieses hohe Niveau zu erreichen.
Die Entscheidung, das Team auf drei verschiedene Plots
aufzuteilen, beschert dem Buch einen etwas zähen Start. Die Geschichte wirkt so
etwas zerfasert, was sich im Laufe des Romans natürlich bessert, da die
einzelnen Handlungsebenen nach und nach zusammengeführt werden. Allerdings dauert
dies etwas und bis dahin muss man als Leser etwas Sitzfleisch mitbringen und
sich seine persönliche Lieblings-Plot aussuchen.
Und da sind die Erlebnisse von Connor, Abby und Captain
Becker am besten, weil sie einfach das typische Primeval-Feeling wiedergeben.
Hinzu kommt auch noch, dass es dem Autoren perfekt gelingt hier die Figuren so
wiederzugeben, wie man es aus der Fernsehserie kennt. Besonders die sich festigende
Beziehung zwischen den beiden Veteranen des Teams macht den Charme dieses Plots
aus.
Dagegen kann die Afrika-Handlung nur schwer ankommen. Und
irgendwie hat man den Eindruck, als ob der Autor es auch nicht großartig
versucht hat. Denn so schön es auch ist, James Lester endlich mal wieder in
einer aktiven Rolle zu haben, so sehr fehlt doch die Chemie zwischen ihm und
Danny Quinn. Letzterer ist zwar hauptsächlich für die Action zuständig, bleibt
jedoch ansonsten eher blass.
Bleibt dann nur noch der Plot um Sarah Page. Und obwohl
dieser eigentlich für „Feuer und Wasser“ von essentieller Bedeutung ist, rückt
er ein bisschen zu sehr in den Handlungshintergrund.
Und somit ist das Buch eher enttäuschend und mag nicht
überzeugen.
Fazit:
Simon Guerriers Primeval-Debüt "Feuer und Wasser" ist der schwächste Roman der gesamten Reihe. Abgesehen von den üblichen Problemen wirkt das Buch besonders zu Anfang erschreckend zerfasert. Dies bessert sich zwar im Laufe der Geschichte, doch bis auf den Plot um Danny, Abby und Captain Beck vermag kein einziger Handlungsfaden richtig zu überzeugen.
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