Perry Rhodan Neo 80: Die Schlüsselperson
Story:
Auch John Marshall war von der Second Genesis-Krise betroffen. Und mit seiner neuen Mutantenfähigkeit ist er ein wertvolles Mitglied des Widerstands. Eines Tages erfährt dieser von einer wichtigen Gefangenen der Arkoniden. Quiniu Soptor ist in die Hände der Besatzer gefallen und soll befreit werden.
Meinung:
"Die Schlüsselperson" ist Dennis Mathiaks zweiter "Perry Rhodan Neo"-Roman. Sein erster Beitrag zur Reihe war die Geschichte "Sternengötter", "Perry Rhodan Neo 63". Bislang ist allerdings nicht bekannt, ob und wann weitere Erzählungen von ihm innerhalb der Serie folgen.
Die Second-Genesis-Krise hat alle Mutanten getroffen und ihre Fähigkeiten verändert. John Marshall ist kein Telepath mehr, sondern ein Parallelwanderer, der durch parallele Realitäten wandern kann, um so Hindernisse zu überwinden. Eines Tages erhält er während einer dieser Wanderungen einen Hinweis darauf, wer oder was hinter der Krise stecken könnte.
Und das scheint mit dem lange verschollenen Besatzungsmitglied des arkonidischen Schiffes, das damals auf dem Mond abstürzte, zu tun zu haben. Quiniu Soptor wird von den Arkoniden entdeckt und mitgenommen. Zunächst können sie mit der immer noch verwirrten Arkonidin nichts anfangen. Doch dann haben sie eine Idee, mit der sie ihren Zustand eventuell heilen können. Für den Widerstand könnte dies gefährlich sein.
Bereits an Ras Tschubai konnte man sehen, wie sehr die Second-Genesis-Krise sie verändert hat. Doch bei keinem Mutanten war die Veränderung so radikal, wie bei John Marshall. Und er ist bislang der erste seiner Art, der seine neuen Gaben so gut beherrscht, dass er nicht nur handlungsfähig ist, sondern auch an Bedeutung für den Widerstand gewonnen hat. Ein wenig fühlt man sich bei der Beschreibung seiner Fähigkeiten an Andre Noir erinnert, wenn auch in den Auswirkungen deutliche Unterschiede vorhanden sind.
Interessant ist dabei eine der Pararealitäten, die er im Laufe der Handlung aufsucht. Die Bilder, die Dennis Mathiak dabei beim Leser im Kopf wachruft, sind besonders eindrücklich. Die gequälten und verzweifelten Versionen von Perry Rhodan sowie der merkwürdige Alien erwecken die Neugierde. Und man kann sich sicher sein, dass zumindest letztere Gestalt bald auch in der Hauptrealität wieder eingeführt wird.
Das Quiniu wieder in der Handlung auftaucht ist bemerkenswert. Insgeheim hatte man damit gerechnet, dass sie irgendwann in einem Nebensatz für tot erklärt wird. Denn bis dato war sie für den Hauptplot von eher geringer Bedeutung. Das hat sich mit diesem Roman auf einen Schlag verändert. Das ist ein Zeichen dafür, wie unberechenbar die Handlung in "Perry Rhodan Neo" sein kann.
Allerdings sorgt ihre Befreiung für Fragezeichen. Es geht zu glatt, ohne größere Schwierigkeiten. So sorgt die plötzliche Loyalität Quinius gegenüber den Terranern für Irritationen. Das liegt daran, dass der Grund dafür nie zuvor ausführlich erwähnt worden ist. Er wurde nicht aufgebaut, sondern sozusagen aus der Kiste hervorgezaubert. Das wirkt schwach.
Was ebenso für die Sicherheitsmaßnahmen der Arkoniden gilt. Man hat jetzt in diesem Fall nicht den Eindruck, dass sie wirklich von einer hochentwickelten Zivilisation stammt. Dafür wird sie zu einfach ausgeschaltet.
Am Ende ist "Die Schlüsselperson" zwar ein ordentlicher Roman, aber kein gelungener. "Für Zwischendurch" ist er am besten geeignet.
Fazit:
Dennis Mathiaks zweiter "Perry Rhodan Neo"-Roman hat den Titel "Die Schlüsselperson". Und der Autor liefert eine Geschichte, die vor allem dank John Marschall überzeugen kann. Der ehemalige Telepath wird mit seiner neuen Mutantenfähigkeit hervorragend dargestellt. Gleichzeitig erlebt man dank ihm auch das Debüt einer interessanten Figur, die sicher bald in der Haupthandlung ihr Debüt feiern wird. Und das Wiederauftauchen von Quiniu ist wunderbar, da man damit so nicht gerechnet hat. Schade nur, dass ihre Befreiung so viele Fragezeichen aufruft, da sie zu glatt geht. Und die Sicherheitsmaßnahmen der Arkoniden sind wirklich lachhaft.
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