Tochter des Windes. Die Rhapsody-Saga 01
Story:
Seit Jahrtausenden lauert er in den weitläufigen Gebirgen im Norden der Insel Serendair: ein Dämon, der die Menschen unterjochen will. In dem Mörder Achmed gewinnt er einen Verbündeten. Doch dann trifft jener auf die Sängerin Rhapsody, und das unheilige Band mit dem Dämon wird zerschlagen. Verfolgt von den tausend Augen der übernatürlichen Kreatur, begeben sich die Gefährten auf eine gefahrvolle Reise, die sie in eine abenteuerliche magische Welt führt.
Meinung:
Die Erzählung beginnt mit dem Zusammentreffen dreier sehr unterschiedlicher Personen. Zum einen Rhapsody, die sich gerade auf der Flucht befindet. Ein Mann lässt sie von den Wachen suchen, um sie wieder zu sich zurück zu holen. Doch sie will alles - nur das nicht! Eilig kann sie sich in eine dünne Seitengasse retten. Dort trifft sie auf zwei Fremde. Der eine sieben Fuß hoch, und breit wie ein Schrank, der andere dünner und kleiner. Es ist der namenlose Mörder, der von einem Dämon unterjocht wird und sein Begleiter Grunthor. Das weiß sie jedoch nicht. Sie sieht darin viel eher die Möglichkeit ihre Verfolger abzuhängen. Eilig stellt sie den Mörder als "Achmed die Schlange" vor. Durch die Macht der Namenskunde, die sie beherrscht, kann sie nur die Wahrheit sprechen und ändert somit den Namen des Mörders. Damit bricht das Band des Dämons. Der einst Namenlose sieht seine Chance dem Klauen der Finsternis zu entkommen, und nutzt diese.
Zusammen fliehen sie. Aus der Stadt, weit fort, durch die Wurzeln eines Baumes auf die andere Seite der Welt. Und damit auf die andere Seite der Zeit, weit in die Zukunft. Doch haben sie den Dämon und die Verfolger abgehängt, und welche Gefahren lauern dort in diesem fremden Lande?
Die drei Charaktere sind herrlich unterschiedlich und ergänzen sich genau deswegen sehr gut. Rhapsodys Liebenswürdigkeit und Naivität, Achmeds Zynismus und Grunthers derber Humor. Sie sind nicht immer einer Meinung, nie eigentlich, und haben ganz eigene Pläne in der neuen Zeit. Dazu ist die Welt durchaus durchdacht und man möchte sie weiter durch die Seiten entdecken. Einmal Fantasy ganz ohne Elfen, Zwerge und Orks, mit groben, hässlichen Hauptfiguren, die durch ihre Art und Weise einen immer weiter in den Bann ziehen und einen herzlich zum Lachen bringen. Auch wenn ein Stück weit die Reise durch die Wurzel des Baumes sehr abstrakt beschrieben war und ein wenig die Spannung drückte. Dies ist jedoch schnell vergessen, sobald die drei den ersten Fuß in die fremde Welt setzten.
Elisabeth Haydon ist eine US-amerikanische Fantasybuchautorin mit einem Fable für Folklore, die an der Ostküste Amerikas wohnt. Als Lektorin arbeitet sie bei einem Schulbuchverlag. Seit 1999 erscheinen eigene Bücher von ihr, die "Tochter des Windes" ist ihr erstes Werk und bisher sind sechs Bände der Reihe erschienen (als letztes die "Tochter der Sonne" auf Deutsch bei Heyne 2007). Ins Deutsche übersetzt wurde dieses Buch von Michael Windgassen und erscheint seit 2005 bei dem Piper Verlag.
Fazit:
Ein schicksalhaftes Treffen, eine Reise in die Ferne Zukunft. Ein High Fantasy-Werk, welches mit seiner Welt zu überzeugen weiß, und mit seinen Hauptcharakteren. Wer sich gern in ein Buch mit komplett eigener Welt verliert sollte hier einen Blick hinein werfen.
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