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Amelia Peabody 01: Im Schatten des Todes

Story:
Nach den Vorstellungen des viktorianischen Englands ist Amelia Peabody nicht gerade eine gewöhnliche Frau: Sie gibt sich nicht mit der stillen Rolle an der Seite eines Mannes zufrieden, sondern hat ihren eigenen Kopf, den sie auch mit scharfer Zunge durchzusetzen versteht. Nie würde sie sich einem Mann unterwerfen, oder mit einem Mann abgeben, der sich ihr unterwirft. Außerdem betrachtet sie sich als eher unansehnlich und mit ihren immerhin schon zweiunddreißig Jahren als alte Jungfer.

Von ihrem Vater hat Peabody nicht nur ein beträchtliches Vermögen, sondern auch die Faszination für Geschichte und alte Sprachen geerbt. Also macht sie sich auf eine Reise nach Ägypten, um sich die Pyramiden und anderen alten Schätze einmal persönlich anzusehen. Unterwegs geht ihr jedoch ihre Reisegefährtin verloren, und so ganz alleine zu reisen findet auch Peabody unschicklich.

Da trifft es sich gut, dass sie in Rom ein junges Mädchen aufliest. Die lebenslustige Evelyn war auf einen Heiratsschwindler hereingefallen, der sie – als das erwartete Erbe dann doch ausblieb – ohne eine Penny sitzenlies. Zusammen reisen die beiden in das Land der Pharaonen, wo Peabody ihre neue Freundin nicht nur vor unerwünschten Verehrern beschützen muss, sondern auch vor einer Mumie, die sich als überaus lebendig erweist...

Meinung:
Elizabeth Peters ist eines der Pseudonyme der amerikanischen Autorin Barbara Mertz. Während ihrer Schulzeit entdeckte sie die örtliche Bibliothekt und die Faszination des Lesens. Selbst zu schreiben begann sie jedoch erst in der High School. Später belegte sie, neben ihrem Hauptfach Geschichte, Kurse in Kreativem Schreiben. Schriftstellerin wollte sie zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht werden, sondern viel lieber Archäologin. Im Alter von 23 Jahren verlieh das Orient-Institut der Universität von Chicago ihr den Doktorgrad.

Allerdings waren damals, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, berufstätige Frauen in den USA nicht besonders angesehen, und in ihrem Feld waren die Jobs noch spärlicher gesät. Mertz entschied sich, zu heiraten. Während sie ihre drei Kinder aufzog, blieb die Archäologie ständig im Hintergrund präsent, aber Mertz entwickelte auch eine Faszination für Kriminalgeschichten. Als sie erstmals versuchte, selbst eine zu schreiben, war das Ergebnis nach eigener Aussage "schrecklich". Das zweite war auch nicht besser, aber sie hatte an der Tätigkeit des Schreibens Gefallen gefunden. Als sie wegen des Berufs ihres Mannes für zwei Jahre in Deutschland lebte, halfen ihr die Langeweile einerseits und die Stimuli eines fremden Landes andererseits dabei, eine Geschichte zu produzieren, für die sich immerhin ein Agent interessierte. Das Buch erwies sich allerdings als unverkäuflich, erst als Mertz zu ihrem eigentlichen Fach zurückkehrte und populärwissenschaftliche Sachbücher über Ägypten schrieb, wurden ihre Bücher tatsächlich verlegt.

1966 wurde schließlich ihr erster Thriller veröffentlicht, unter dem Pseudonym Barbara Michaels. Seither schreibt Mertz unter drei verschiedenen Namen, damit die Leser die Werke leichter den jeweiligen Themen zuordnen können: Unter ihrem bürgerlichen Namen erscheinen die Sachbücher, als Barbara Michaels hat sie bisher rund 30 Thriller, oft mit übernatürlichem Einschlag, veröffentlicht. Und eben Elizabeth Peters steht für Kriminalgeschichten. Unter diesem Pseudonym sind bisher 37 Kriminalgeschichten erschienen, die Mehrzahl davon mit der Archäologin und Hobby-Detektivin Amelia Peabody in der Hauptrolle. "Im Schatten des Todes" ist der erste aus dieser Reihe und stammt im Original aus dem Jahr 1977, der neueste erschien in den USA in diesem Jahr und wird im Oktober als "Tod auf dem Tempelberg" auf Deutsch veröffentlicht. Auch in den Romanen läuft die Zeit, spielt die erste Geschichte noch 1884, sind Peabody und ihre Familie und Freunde inzwischen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen angekommen.

Das Buch trägt die Einordnung "Historischer Kriminalroman" nicht wirklich zu Recht. Es gibt zwar ein Rätsel, das gelöst werden muss, und das auch großen Einfluss auf die Handlung und das Schicksal der Beteiligten hat. Aber wirklich im Zentrum steht es nie, der Fall ist mehr Mittel zum Zweck als Selbstzweck. Die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sind stets wichtiger, wenn sich Peabody mit dem älteren der Emerson-Brüder Wortgefechte liefert und Evelyn mit dem jüngeren eine zarte, von Hindernissen geprägte Romanze beginnt.

Peabody als Ich-Erzählerin wird dem Leser schnell sympathisch, und auch die anderen Hauptfiguren sind gut genug ausgebaut. Manchmal hat man bei Peabody das Gefühl, sie ist einen Tick zu selbstsicher, zu unerschütterlich, spricht wieder einmal genau die Sprache, die gerade benötigt wird, zufällig wenigstens radebrechend. Es mag aber dem Urteil des Lesers überlassen bleiben, ob die Autorin ihre Protagonistin wirklich so gezeichnet hat, oder ob sie Peabody sich dem Leser gegenüber einfach so darstellen lässt. Eine gewisse Tendenz zur Mary Sue, gerade wenn man den beruflichen Werdegang der Autorin berücksichtigt, lässt sich nicht übersehen.

Deutliche Mängel weisen hingegen die Nebenfiguren, insbesondere die Antagonisten auf. Sie weisen nur selten Charakterzüge auf, die über ihre jeweilige Funktion hinausgehen. Man muss jedoch zugestehen, dass auf gerade einmal 190 Seiten neben der Charakterisierung der Hauptfiguren nicht für viel mehr Platz bleibt.

Diese Mankos trüben außerdem das Lesevergnügen nicht wirklich. Höchste literarische Leistungen hätten bei diesem Buch wohl nur wenige erwartet, sondern eher gute Unterhaltung. Und die wird geboten; der Leser folgt mit Spannung und Vergnügen den Wegen der Charaktere und ob man sich denn nun kriegt oder nicht. "Im Schatten des Todes" ist kein Buch, das man unbedingt mehrmals lesen möchte. Aber es ist ein Roman, der Lust macht auf die weiteren Bände der Reihe.

Leider ist dieser erste Band der Reihe im Moment verlagsvergriffen, aber im Gebrauchtmarkt sollte er ohne größere Probleme zu bekommen sein. Und weitere Abenteuer mit Amelia Peabody sind ganz normal im Buchhandel des Vertrauens zu bekommen.

Fazit:
"Im Schatten des Todes" ist der erste Teil einer Romanreihe mit den Abenteuern der Archäologin und Hobby-Detektivin Amelia Peabody, die seit über 30 Jahren bis heute fortgesetzt wird. Trotz der Verlagswerbung steht der Krimi-Aspekt nicht im Vordergrund, wichtiger sind die Protagonisten und ihre Interaktionen. Für höhere literarische Weihen sind insbesondere die Nebenfiguren einen Tick zu sehr auf ihre jeweilige Funktion beschränkt, aber wer gute Unterhaltung erwartet, kann unbesorgt zugreifen.

Amelia Peabody 01: Im Schatten des Todes - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Elizabeth Peters
Amelia Peabody 01: Im Schatten des Todes
Crocodile on the Sandbank

Übersetzer: Leni Sobez
Erscheinungsjahr: 2000



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Ullstein

Preis:
€ 0,00

ISBN:
978-3548249544

190 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Die Hauptfiguren sind gut gezeichnet und wecken das Interesse des Lesers
Negativ aufgefallen
  • Auf die Nebenfiguren hätte die Autorin etwas mehr Mühe verwenden können
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Rezension vom: 26.09.2011
Kategorie: Rezensionen
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