Im Rahmen einer glanzvollen Fernsehgala, im Münchner
Prinzregententheater, wird zum 7. Mal der internationale Buchpreis
CORINE verliehen. Schirmherr ist der bayrische Ministerpräsident Dr.
Edmund Stoiber, der auch die Laudatio für Peter Härtling hält, der
für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird. Projektleiterin der CORINE
ist Rose Backes. Frau Backes, wie unterscheidet sich die CORINE von
anderen Buchpreisen?
"In Deutschland gibt es etwas mehr als 1000 Buchpreise. Fast alle
zeichnen ein Werk oder einen Autor aus. Die CORINE berücksichtigt
unterschiedliche Interessen und zeichnet daher verschiedene
Kategorien aus. Sie ist auch der einzige, der in voller Länge von
einem Fernsehsender aufgezeichnet und jeweils über 90 Minuten von
drei Sendeanstalten ausgestrahlt wird."
Ein Kuratorium entscheidet für alle acht Kategorien, mit Ausnahme
des Weltbildleserpreises. Über 10.000 Leser haben sich im Internet
beteiligt und den grandiosen Debüt-Roman "Tannöd" von Andrea Maria
Schenkel gewählt. Frau Schenkel, was bedeutet Ihnen diese
Auszeichnung?
"Ich finde die Auszeichnung wahnsinnig toll und sie ist mir wahnsinnig
wichtig, weil es ein Publikumspreis ist. Und das zeigt mir, dass die
Leser das Buch mögen. Und für einen Autor ist es ja immer so, dass
man den Leser nicht vor sich hat, nur bei Lesungen. Und wenn man dann
von Lesern einen Preis kriegt, dann ist das einfach eine wahnsinnig
tolle Sache."
Aber nicht nur der Roman, sondern auch die Schauspielerin Monica
Bleibtreu wurde für ihre Interpretation des Hörbuchs "Tannöd" vom
Publikum gewählt und wird mit der CORINE ausgezeichnet.
"Tannöd" ist die Geschichte einer Bauernfamilie, die in einem
bayrischen Dorf ermordet wurde. Anhand von Berichten und
Zeugenaussagen wird nun der Täter gesucht und ein tödliches
Beziehungsgeflecht entwirrt. Und wir haben einen kleinen
Hörbuch-Ausschnitt für Sie:
"Jahre später, das Leben hatte sich wieder normalisiert, las ich von
eben jenem Dorf in der Zeitung. Mein Dorf war zum Morddorf geworden
und die Tat ließ mir keine Ruhe mehr. Mit gemischten Gefühlen bin ich
in das Dorf gefahren. Die, die ich dort traf, wollten mir von dem
Verbrechen erzählen, reden mit einem Fremden und doch Vertrauten,
einen der nicht blieb, der zuhören und wieder gehen würde."
Miterleben kann man die feierliche Preisverleihung, die von
Désirée Nosbusch moderiert wird, am 16. September ab 22:00 Uhr auf
3sat.
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