Upload
Story:
In naher Zukunft gibt es neben den Staaten, wie sie kennen, noch eine andere Art von Staaten: Virtuelle Netzwerke, entstanden durch Internet-Kontakte, organisiert nach den unterschiedlichen Zeitzonen der Erde. Und diese Staaten bekämpfen sich nicht weniger erbittert als ihre Vorbilder in der realen Welt. Nur mit völlig anderen Mitteln…
Meinung:
Nach Backup kommt jetzt der nächste Roman von Cory Doctorow heraus. Und inzwischen kristallisieren sich zwei besondere Merkmale des Autors heraus. 1. Seine Werke erscheinen unter der Creative Commons Licence und können daher frei verbreitet werden 2. Er nimmt sich eine Idee aus der heutigen PC und Internet-Welt und baut sie aus. Seine Ideen auf denen seine Romane beruhen sind wirklich gut, das muss man ihm lassen. Aber alles darüber hinaus enttäuscht. Doctorow ist ein guter Denker, aber ein miserabler Erzähler. Er fängt seine Story höchstinteressant an, als er Art Berry auf dem Dach eines Irrenhauses zeigt. Dies verspricht Spannung. Und die nächsten Kapitel lesen sich auch wirklich gelungen. Man lernt Art besser kennen, ihn und seinen Beruf. Und man lernt Arts Stamm kennen, was wirklich eine interessante Idee ist. Nur baut er diese nicht allzu sehr aus. Er lässt sie dreimal an der Story teilnehmen und lässt sie dann unter den Tisch fallen. Stattdessen konzentriert er sich auf das immer verrückter werdende Leben von Art und versagt im Laufe dieses Plots völlig. Es ist vollkommen offensichtlich, was mit dem Protagonisten passiert. Nur das jener sich vollkommen blind und blöd stellt. Jegliche Spannung, die Doctorow bis dahin aufgebaut hat verflüchtigt sich blitzartig.
Fazit:
Genau wie bei seinem Erstlingswerk versagt Doctorow im Laufe von „Upload“ vollkommen. Sein Charakter agiert auf einmal wie ein gehirnloser Idiot und erkennt die kommende Katastrophe nicht mal von nahem. Erst als schon zu spät ist beginnt Art Berry intelligent zu agieren, leicht zu spät.
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