Sunquest: Fathomless
Story:
Shanja Ran ist die letzte Überlebende einer
Weltraumfliegerstaffel. Sie hat brisante Informationen, die das Überleben der
Erde sichern sollen. Doch auf der Flucht vor Feinden gerät sie in das
Dies-Cygni-System, ein besonderes Sonnensystem. Sie strandet auf der Welt Less,
die umgeben ist von drei Sonnen.
Ein seltsames System, auf dem Shanja die überlebenden von
vielen tausenden Raumschiffabstürzen wiederfindet, darunter auch einige von dem
legendären Raumschiff Sunquest. Technik funktioniert in diesem System nicht.
Dafür aber hat jeder Bewohner eine spezielle Gabe, Psimagie genannt.
Und so macht sich Shanja auf die Suche nach einer
Möglichkeit, doch noch zur Erde zu gelangen. Unterwegs trifft sie auf Freunde,
Verbündete, gerät aber auch in viele Gefahren. Denn Shanja scheint eine
Schlüsselfigur bei einem kommenden besonderen Ereignis zu sein.
Meinung:
Susan Schwartz? Ernst Vlcek? Sind das nicht...?
Genau, der erste Band von Sunquest wird gleich von zwei
Veteranen der allseits bekannten Perry-Rhodan-Serie geschrieben. Wobei sie
schon vor ein paar Jahren ihren Abschied genommen haben. Jetzt hat man die
Chance, beide wieder zu lesen. Allerdings in einem Szenario, das man als
Durchschnittsleser nicht unbedingt von ihnen erwartet hätte.
Es ist Fantasy, was die beiden schreiben. Fantasy, die in
dem Teil von Susan Schwartz als Science Fiction anfängt. Beiden Autoren gelingt
es problemlos, diese fremde, so vollkommen andere Welt glaubwürdig
darzustellen, in all ihren Facetten. Wobei man kritisch anmerken muss, das
Shanja, die Protagonistin des Buches, sich schon fast zu schnell in die neuen,
fremdartigen Gegebenheiten einfügt. Passagen, wo noch eine Art Prozess
stattfindet, wo die Eingewöhnung nicht ganz reibungslos passiert ist, sucht man
vergebens. Dabei gibt es durchaus genügend Stellen, in denen die Heldin zum
nachdenken kommt. Doch dieses Nachdenken ist eher ein Erinnern an ihre
schwierige Mission oder ein Erinnern an ihre Vergangenheit und ihre toten
Kameraden.
Allerdings ist dies der einzige Kritikpunkt. Ansonsten
stimmt fast alles. Besonders Shanja und ihre Freundinnen, die ihr im Laufe des
Buches begegnen, sind gut gelungen. Jede der Frauengestalten steht für sich und
ist einzigartig, ohne irgendwie stereotypisch zu wirken.
So ist As'mala eine lebenslustige und männerverschlingende
Frauengestalt, während bei der dritten Person das Motto gilt: "Stille
Wasser gründen tief". Als Comic Relief dient Shanjas lebendig gewordenes
Verbindungsmodul Pong. Jede dieser Figuren ist gut ausgearbeitet und gut
geschrieben.
Ein kleines, störendes Detail sind die Zeichnungen von
Michael Wittmann, die schon fast Karikaturhaft erscheinen. Aber das Problem hat
man bei Michael Wittmann meistens, bei dessen Zeichnungen es sich oft um Hit
and Miss handelt.
Fazit:
Ein gelungener Anfang.
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