Keira Knightley
Story:
Brandon Hurst untersucht in seiner liebevoll aufgemachten und mit vielen Bildern
illustrierten Biographie die Mythen, die sich um die Actrice ranken. Er versucht
vorsichtig, sich der Person Keira Knightley zwischen Selbstinszenierung und
vermeintlicher Offenheit anzunähern. So kommen verschiedene Seiten der jungen
Schauspielerin ans Licht, von der man noch viel hören wird.
Meinung:
Da sie gerade erst mit dem dritten Teil von "Pirates of the Caribbean" mal wieder in die Kinos gekommen ist, bietet es sich geradezu an, mal einen Blick auf die Biografie der mittlerweile 22-jährigen Schauspielerin zu werfen, die bereits seit ihrem siebten Lebensjahr im Rampenlicht steht. Dass Keira bereits einiges erlebt hat, ist unbestritten, und so hat auch dieses Buch seine Daseinsberechtigung, wenngleich natürlich der Großteil ihrer Karriere sicherlich noch vor ihr liegt.
Brandon Hurst bietet dem Leser einen Einblick in das Leben von Keira Knightley und verrät viele interessante Fakten. Beispielsweise erfahren wir, dass Keira die Tochter einer erfolgreichen Bühnenautorin ist und es bereits von klein auf ihr Traum war, Schauspielerin zu werden. Schon zu ihrer Grundschulzeit forderte sie von ihren Eltern einen Agenten. Ein Wunsch, der lange ungehört blieb, sich aber letztlich durch eine Art Wette mit ihrer Mutter doch noch erfüllen sollte. So wirkte Keira bereits ab ihrem siebten Lebensjahr in allen möglichen Produktionen mit, der weltweit große Durchbruch gelang ihr aber natürlich erst im Jahre 2003 mit dem Kassenschlager "Fluch der Karibik". Positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass der Autor mit seiner Biografie offensichtlich nicht versuchen wollte, eine reine Lobhudelei zusammenzutragen, sondern sich - zumindest zum Teil - auch kritisch mit dem Thema beschäftigt hat. So wird Keiras Welt nicht nur aus ihrem eigenen Blickwinkel geschildert, sondern auch mit der Sichtweise anderer Personen verglichen. Besonders auffällig sind hier die verschiedenen Meinungen über ihre Schulzeit. Während Keira in der Öffentlichkeit immer wieder behauptet, diese sei für sie (aufgrund einer nie offiziell diagnostizierten Leseschwäche) besonders hart gewesen, auch wegen ihrer Drehs, können sich die Lehrer und ihr früherer Freund nur daran erinnern, dass sie immer gute Noten hatte und überall beliebt war. Ein ziemlich interessantes Thema, dass deutlich zeigt, dass Keiras "Offenheit" zu einem gewissen Grad auch immer reine Selbstinszenierung ist. Sie ist eben Schauspielerin und präsentiert sich der Öffentlichkeit so, wie sie gerne möchte, dass man sie sieht. Leider verpasst Brandon Hurst jedoch die Gelegenheit des wirklich kritischen Nachforschens. Er deckt die Widersprüche zwar zum Teil auf, kratzt aber immer nur an der Oberfläche. Der Ansatz ist durchaus gut, hätte allerdings durchaus noch tiefschichtiger sein können. Zudem ist spürbar, dass Keira noch sehr jung ist und es zu ihrem Leben eigentlich relativ wenig zu schreiben gibt. Das Buch hat, bei reicher Bebilderung, knapp 200 Seiten, die leider nicht durchwegs spannend sind. Hurst geht - zwangsläufig - auf jeden einzelnen Film, auch fünfsekündige Nebenrollen, überflüssig lang ein, was die Lektüre teilweise etwas langatmig macht. Zudem wiederholt er sich sehr häufig und man denkt sich irgendwann: "Das hab ich doch jetzt schon dreimal gelesen". Ganz besonders auffällig ist das auf den letzten 20 bis 30 Seiten, die er offensichtlich noch irgendwie vollbekommen musste und daher nochmals seine Aussagen aus früheren Kapiteln in anderen Worten wiederholt... Das Coverfoto ist nicht das schönste und die Übersetzung klingt gelegentlich etwas holprig, insgesamt ist der Band aber eine schöne Lektüre für Fans und Leute, die es werden wollen.
Fazit:
Brandon Hursts Biografie von Keira Knightley ist ein interessanter Band mit kleineren Schwächen. Wer sich von der teils etwas oberflächlichen Darstellung und dem sich ab und zu wiederholenden Inhalt nicht stören lässt, darf beruhigt zugreifen.
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