Illuminati
Story:
Ein Kernforscher wird in seinem Schweizer Labor ermordet aufgefunden. Auf seiner Brust finden sich merkwürdige Symbole eingraviert, Symbole, die nur der Harvardprofessor Robert Langdon zu entziffern vermag. Was er dabei entdeckt, erschreckt ihn zutiefst: Die Symbole gehören zu der legendären Geheimgesellschaft der “Illuminati”. Diese Gemeinschaft scheint wieder zum Leben erwacht zu sein, und sie verfolgt einen finsteren Plan, denn aus dem Labor des ermordeten Kernforschers wurde Antimaterie entwendet.
Meinung:
Wow! Einfach nur wow! Endlich mal ein Thriller, der diese Bezeichnung wirklich verdient hat. Thrill... Nervenkitzel. Genau das bietet Dan Browns "Illuminati" von der ersten bis buchstäblich zur letzten Seite. Immer neue Erkenntnisse, immer neue Hinweise und immer neue, tatsächlich unerwartete Wendungen halten den Leser von Anfang bis Ende gefangen, ohne dabei auch nur kurzfristig ins Vorhersehbare oder Absurde abzudriften.
Dan Brown ist mit seiner Mischung aus historischen, geografischen und aktuell-wissenschaftlichen Fakten eine explosive Mischung gelungen und ein wirkliches Meisterwerk des Genres. Dichtung und Wahrheit verschwimmen und schon zu Anfang des Buches, nach Lektüre des Hinweises auf die tatsächliche Entwicklung von Antimaterie, wird klar: Ein solches Szenario ist realistischer und vielleicht näher, als uns allen lieb ist.
Vielleicht ist es diese Tatsache, die "Illuminati" so faszinierend macht. Einen sehr großen Teil trägt aber mit Sicherheit auch Browns markanter Erzählstil dazu bei. Zugegeben, wenngleich er den Leser bereits auf der ersten Seite mitten ins Geschehen stürzt, braucht er doch etwas, um richtig in Fahrt zu kommen. Aber dann gibt es kein Halten mehr. Selten gibt es Bücher, die derart packend sind. In der Regel plätschern die meisten Thriller leider nur von sich hin. "Illuminati" ist ein wilder, mitreißender Strom, der den Leser gefangen nimmt. Spätestens bei der Verfolgungsjagd durch mehrere Kirchen im abendlichen Rom dürfte selbst dem eingefleischtesten Krimi- und Thrillerfan der Puls deutlich schneller gehen. Seinen Blick auf den Zeilen haftend, kann man es mit langsam feucht werdenden Fingern kaum abwarten, endlich umzublättern und zu erfahren, wie es weitergeht.
Mit "Illuminati" gelang Dan Brown der Sprung zur Weltberühmtheit, die er sich mit der - wenngleich unverdient, siehe unsere Rezension - unglaublich erfolgreichen Fortsetzung „Sakrileg – The Da Vinci Code“ endgültig sicherte.
"Illuminati"... das ist ein Roman, der erneut die Frage aufwirft, wie weit Wissenschaft gehen darf. Ein Roman, der anregt, darüber nachzudenken, welche Bedeutung Religion in der heutigen Zeit hat, haben darf oder vielleicht haben sollte. Eine Geschichte über Fanatismus auf beiden Seiten, sowohl wissenschaftlicher als auch religiöser. Eine Mahnung und Erinnerung, dass auch der wunderbarste technische Fortschritt zur tödlichsten Waffe werden kann, wenn er in falsche Hände gerät.
Fazit:
"Illuminati"... das sind die Ereignisse von 24 Stunden beschrieben auf rund 700 Seiten. Kein Wort davon überflüssig, keine Seite zu viel. Die kürzesten 700 Seiten Text, die ich je gelesen habe.
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Dan Brown
Illuminati
Angels & Demons
Übersetzer: Axel Merz
Erscheinungsjahr: 2003
Autor der Besprechung:
Jano Rohleder
Verlag:
Bastei Lübbe
Preis: € 8,95
ISBN: 3-404-14866-5
701 Seiten
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