Diabolus
Story:
Die kryptographische Abteilung des US-Geheimdienstes NSA verfügt über einen geheimen Super-Computer, der in der Lage ist, innerhalb kürzester Zeit jeden Code (und somit jede verschlüsselte Botschaft) zu knacken. Der Rechner kommt zum Einsatz, wenn Terroristen, Drogenhändler und andere Kriminelle ihre Pläne mittels codierter Texte verschleiern und die Sicherheit der USA auf dem Spiel steht. In der Vergangenheit konnten die Kryptographen täglich hunderte von Codes knacken – bis zu dem Tage, als Diabolus zum Einsatz kommt: Ein mysteriöses Programm, das den Super-Rechner offenbar überfordert. Der Entwickler des Programms droht, Diabolus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Würde dieses Programm zum Verschlüsselungs-Standard werden, wäre der erfolgreichen Verbrechensbekämpfung der NSA über Nacht die Basis entzogen. Die Mitarbeiter des Geheimdienstes setzen alle Hebel in Bewegung, das drohende Desaster zu verhindern …
Meinung:
Dass Dan Brown – hierzulande erst durch seine Jahresbestseller "Illuminati" (Angels & Demons) und "Sakrileg" (The Da Vinci Code) wirklich bekannt geworden – auch früher schon hervorragende Thriller geschrieben hat, beweist er mit dem aus dem Jahre 1998 stammenden Roman "Diabolus", welcher bei uns erst jetzt, im Zuge der Popularitätswelle, erschienen ist. Die Idee eines Computerproblems bei einem amerikanischen Geheimdienst mag auf den ersten Blick nicht sonderlich spannend oder interessant wirken, doch der Schein ist mehr als trügerisch. Hat man erst einmal mit dem Lesen angefangen, geht es einem wie fast immer bei Brown ... aufzuhören ist so gut wie unmöglich. Von Anfang bis Ende durchweg spannend beschreibt der Autor die Geschichte rund um einen Super-Verschlüsselungskode, der dem NSA – dem unbekanntesten, aber dafür mächtigsten US-Geheimdienst, der für das Kommunikationswesen zuständig ist und die Informationsquelle aller anderen Geheimdienste ist – zu schaffen macht. Niemals langweilig oder den Leser zu Atem kommen lassend, immer eine überraschende Wendung parat habend und noch einen großen Knall zum Schluss – genau wie man es von Brown gewöhnt ist. Ebenso gehen wie ganz selbstverständlich Dichtung und Wahrheit nahtlos ineinander über und man ist sich am Ende nicht wirklich sicher, ob der NSA nicht vielleicht doch einen Supercomputer hat, der es mit jeder denkbaren Verschlüsselung aufzunehmen weiß. Brown hat seine Hausaufgaben mal wieder gründlich gemacht und in seinem Roman die grundlegenden Details über den Geheimdienst anhand von E-Mails rekonstruiert, die ihm zwei ehemalige NSA-Mitarbeiter zusandten. Technikfreaks werden den Roman lieben (die eine oder andere vorkommende Anekdote aus der Geschichte der Computer dürfte vielleicht auch für sie neu sein) und auch alle anderen dürfen getrost zugreifen. Denn "Diabolus" ist zwar eine Story, die im Computermilieu spielt, doch wird der technisch unversierte Leser nie überfordert, da für das Verständnis kein wirkliches IT-Hintergrundwissen vonnöten ist. Und kommt dann doch mal ein Fachbegriff vor, wird er auf leicht verständliche Weise in die Handlung eingebettet erklärt.
Fazit:
Ein superspannender Thriller aus dem Computersektor - unbedingt lesen!
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