Eine Formel verändert die Welt
Story:
Newton, Einstein und die Relativitätstheorie... Immer noch ist Einsteins Formel für viele Menschen eine Art Zauberspruch, eine Erfindung der Physiker. In Wirklichkeit steht diese Formel für eine fundamentale Eigenschaft der Natur. Der Physiker Harald Fritzsch, Autor erfolgreicher Sachbücher, lässt Newton, Einstein und einen erfundenen heutigen Physiker sich gegenseitig - und damit dem Leser - Einsteins spezielle Relativitätstheorie erklären.
Meinung:
2005 - das Einstein-Jahr. 100 Jahre ist es her, dass Albert Einstein seine Relativitätstheorie aufgestellt hat, und auf den Tag genau 50 Jahre, dass er gestorben ist. Grund genug, sich mal etwas näher mit dem bekanntesten deutschen Wissenschaftler aller Zeiten zu befassen. Denn mal ehrlich... den Namen Einstein kennt jeder und die berühmte Formel "E = mc²" spätestens seit der Fernsehwerbung eines großen Molkereikonzerns. Doch was der gute Mann geleistet hat und was besagte Formel eigentlich ausdrückt, dürfte von den "normalsterblichen" Menschen so gut wie niemand wissen. Ich selbst (als naturwissenschaftlich seeeehr unbedarfte Person, die Biologie und Chemie direkt nach der 11. Klasse abgewählt und Physik - als das vermeintlich kleinere Übel - behalten hat) bildete dabei keine Ausnahme. Seit jeher waren schon allein die Ausdrücke "Relativitätstheorie" und "alles ist relativ" derart abschreckend, dass ich nie große Lust verspürte, mich mit dem Thema zu befassen, denn "das versteht man ja sowieso nicht". Doch als ich mich dann gezwungenermaßen (im 2. Halbjahr der 13. Klasse) doch mit der Relativität von Zeit und Raum beschäftigen musste, wuchs erstaunlicherweise auch mein Interesse an dem Thema. Wenn man allerdings etwas wirklich verstehen will, sollte man nicht unbedingt Schulbücher zu Rate ziehen (vor allem nicht die von Metzler), denn darin wird grundsätzlich alles unzureichend und noch dazu viel zu kompliziert erklärt. Schreibt man dann noch eine Arbeit über das entsprechende Thema, sieht die Sache noch viel unangehmer aus. Deshalb entschloss ich mich, mir "Eine Formel verändert die Welt" zuzulegen und muss sagen, dass ich begeistert war. Ich glaube selbst kaum, dass ich das schreibe, aber mit den einfachen Erklärungen von Fritzsch macht Physik wirklich Spaß. Durch seine geniale Methode, sämtliche Prinzipien ausführlich in einem fiktiven Gespräch zwischen Newton, Einstein und dem ebenfalls fiktiven Professor Haller aus der heutigen Zeit darzustellen, wird alles auch für den Laien - der noch nie etwas von Relativität oder Ähnlichem gehört hat - vollkommen verständlich. Die Rahmenhandlung (Erlebnisse von Newton, Einstein und Haller) ist zwar sehr nebensächlich, lockert die Darstellung aber positiv auf, da man dadurch nicht ununterbrochen mit ständig neuen Fakten zugeklastscht wird. Abwechslung schaffen auch die eingestreuten Kurzbiografien von Newton und Einstein. Einfache Beispiele, die angenehm bodenständig und nachvollziehbar sind, runden den hervorragenden Gesamteindruck ab und sämtliche Fragen, die dem Leser kommen könnten, werden schon beim Lesen einfach und klar beantwortet. Mir persönlich hat das Buch übrigens sehr geholfen, denn bei der Arbeit zum Thema "Relativitätstheorie" hatte ich zum ersten Mal wirklich das Gefühl, ein Thema verstanden und nicht einfach nur irgendetwas auswendig gelernt zu haben.
Fazit:
Ein Buch, das man wirklich nur empfehlen kann. Einstein dürfte niemals einfacher erklärt worden sein. Etwas Interesse am Thema sollte der Leser aber natürlich schon haben.
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