Drachenkind
Story:
Drachenkind ist eine Sammlung von den verschiedensten Kurzgeschichten der Autorin AnneMcCaffrey. Das Buch enthält 15 Kurzgeschichten und eine Einführung.
Die erste Kurzgeschichte spielt auf Pern, und handelt um ein Mädchen mit besonderen Fähigkeiten.
Die zweite Kurzgeschichte - „Die samtenen Felder“ – erzählt die Geschichte einer Kolonie auf einem fremden Planeten, deren ursprüngliche Bewohner verschollen sind, oder?
„Euterpe amüsiert sich“ ist die Geschichte eines eher ungewöhnlichen Konzertes.
Die nächsten drei Kurzgeschichten spielen in ein und demselben Universum. „Die Pflicht ruft“ erzählt von einer wichtigen Kundschaftermission, während in „Das ramponierte Dornröschen“ eine Art modernes Märchen erzählt wird. Und dann ist da „Die Mandalay-Kur“, in der ein Gegenmittel gegen Kampfmüdigkeit gefunden wird.
„Gänse im Flug“ ist die Geschichte von einer Art Zeitreisenden.
„Ein Liebesdienst“, die älteste Geschichte, erzählt von einer künstlichen Befruchtung mit ungeahnten Konsequenzen.
In „Das stille Wasser“ dreht es sich um Pferde und Menschen und Wunschträume.
„Das Spiel“ schildert die Entwicklung einer neuen Ablenkungsmethode.
„Zulein, Grace, Nimshi und die verdammten Yankees“ erzählt ein Märchen, zeitlich gesehen während des amerikanischen Bürgerkrieges.
„Der Cinderella Trick“ ist die Geschichte einer Feier mit einer wunderschönen Unbekannten.
In „Die Macht der Gewohnheit“ kriegt ein Pferd ungewöhnliche Betriebssamkeiten im Haus seiner Herrin mit.
„Die Hofdamen“ erzählt über eine magische Truhe.
Und in „Gestrandet“ kehren wir zu den „Gänsen im Flug“ zurück.
Meinung:
Wenn man als Fan von Anne McCaffreys Geschichten über Pern dieses Buch kauft, ist man schnell enttäuscht. Denn nur die allererste Kurzgeschichte spielt auf Pern, und ist noch nicht einmal die allerbeste aller Kurzgeschichten.
Was man vielmehr in diesem Buch für eine Ahnung kriegt, ist der Ideenreichtum von Anne McCaffrey. Jede Kurzgeschichte ist anders, hat unterschiedliche Protagonisten. Nur selten spielen sie in einem gemeinsamen Universum.
Aber leider, so muss man sagen, ist die Qualität der verschiedenen Kurzgeschichten stark schwankend. Wirklich unterhaltsame Geschichten sind in diesem Buch selten. Oft genug sind die Geschichten eher Mittelmaß. Aber, es gibt auch keine grottenschlechte Geschichte, dass muss man dem Buch zu Gute halten.
Die beste Geschichte ist die Geschichte, die als einzige mit einer Jahreszahl versehen wurde. „Ein Liebesdienst“ ist eine hochdramatische Geschichte, mit starken Figuren und einem guten Plot. Der SciFi-Faktor beschränkt sich auf den Aspekt der Leihmutterschaft. Man fiebert bei der Geschichte mit, und will wissen wie es ausgeht.
Am schlechtesten sind die Geschichten um Chloe, die Hauptfigur aus „Gänse im Flug“ und „Gestrandet“. Die Geschichten sind langweilig und reißen einen nicht mit. Dass liegt auch daran, das die Figur von Chloe absolut unerträglich ist, und es kein Gegengewicht zu ihr gibt. Das zieht die gesamte Geschichte runter.
Aber am besten ist immer noch die Einführung von Anne McCaffrey, die amüsant geschrieben ist, und sehr unterhaltend ist. In der Einführung schildert Anne McCaffrey ihren Umgang mit Leuten, die sie erkennen, und wie ihre Kinder mit solchen Personen umgehen.
Fazit:
Insgesamt ist das Buch eher eine Mogelpackung. Mit Pern und seinen Drachenreitern hat es eher am Rande zu tun. Stattdessen gibt es ein wilde Mischung aus den unterschiedlichsten SciFi Geschichten, von denen manche gut sind, aber ein Großteil leider auch stark mittelmäßig. Das Buch kann man nun nicht als Fehlkauf bezeichnen, Anne McCaffrey Komplettisten können ruhig zugreifen. Aber dem Rest empfehle ich sich erstmal in das Buch reinzulesen und dann zu entscheiden, ob man es kaufen will oder nicht.
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Anne McCaffrey
Drachenkind
The Girl who heard dragons
Übersetzer: Ingrid Hermann-Nytko
Erscheinungsjahr: 2003
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Heyne Verlag
Preis: € 8,95
ISBN: 3453870530
477 Seiten
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