Die Leichtigkeit der Pinsel und Federn
Story:
Seit Ewigkeiten wird über Kunst geschrieben. Mal wird die Wirkung eines Kunstwerks beschrieben, ein anderes Mal auch nur über den profanen Erstellungsprozess. Doch meistens kann es ein Vergnügen sein, diesen Gesprächen zuzuhören.
Meinung:
Die Renaissance gilt als eine der bedeutendsten Kunstepochen der Menschheit. Es ist die Zeit des Aufbruchs, des Verlassens des Mittelalters in eine neue, aufgeklärte Zeit. Künstler wie Leonardo Da Vinci oder Michelangelo haben damals Werk erschaffen, die auch heutzutage für Aufsehen sorgen.
Gleichzeitig wurde allerdings auch jede Menge über die Kunst geschrieben. Heinz Georg Held hat jetzt einige dieser Schriftstücke ausgewählt und in seinem Buch "Die Leichtigkeit der Pinsel und Federn: Italienische Kunstgespräche der Renaissance" vorgestellt.
Der Autor wurde 1956 in Herford geboren und ist promovierter Kunsthistoriker. Er lehrt an der Universität von Pavia. Er ist Autor und Übersetzer vieler kunsthistorischer Werke, die teilweise auch im Wagenbach-Verlag erschienen sind.
Es sind 21 verschiedene Texte, die der Autor für diesen Roman geschrieben hat. 21 "Kunstgespräche", wie es der Titel formuliert. 21mal geht es um Kunst.
Allerdings nicht immer auf ein und dieselbe Art und Weise. Der rote Faden ist zwar das Gespräch über die Kunst. Aber der Begriff "Gespräch" wird in diesem Buch sehr weit definiert.
Er geht dabei chronologisch vor. Er fängt 1310 mit Dante Alighieri an und hört 1584 mit Raffaello Borghini auf. Dazwischen liegt eine Epoche, in der sich die Kunst enorm verändert hat. Und auch entsprechend über sie geschrieben wurde. Denn darum geht es in diesem Buch: Um das Schreiben über die Kunst.
Da die Definition weit gefasst worden ist, gibt es auch dementsprechend unterschiedliche Texte, um die es geht. Da ist eine bruchstückhaft vorhandene Abhandlung über die Kunst von Leonardo DaVinci das Thema. Aber ebenso ein Briefwechsel Isabella d'Este mit einem Vertreter ihres Willens, über den sie an ein Gemälde des Malers Giovanni Bellini kommen will. Was allerdings nicht so funktioniert, wie sie es gerne hätte.
Es sind vor allem Texte letzterer Art, in denen das Buch glänzen kann. Dann nämlich, wenn man einen Einblick hinter die Kulissen kriegt. Wenn man erfährt, wie zum Beispiel zur Zeiten der Inquisition ein Gemälde unter Anklage steht und wie dieses verteidigt wird. Es sind solche Texte, die ein Spiegelbild realer Ereignisse sind und die eben auch dafür sorgen, dass man dieses Buch durchaus lesen sollte.
Heinz Georg Held formuliert seine Texte auch so, dass man selbst als Laie nachvollziehen kann, worum es geht. Und wenn man mehr über die Personen wissen möchte, um die es geht? Für die gibt es am Ende des Buches eine Kurzbiographie der erwähnten Menschen.
Allerdings gelingt es ihm nicht vollständig, das Buch so zu gestalten, dass es auch für Nicht Kunsthistoriker nachvollziehbar ist. Um wirklich alles zu verstehen ist eine gewisse Portion Wissen über die Renaissance nötig.
Ebenso ist es auch ärgerlich, dass nur selten die Kunstwerke abgedruckt sind, über die teilweise geredet wird. Oft genug ist es so, dass irgendein anderes Gemälde oder eine andere Skulptur zu sehen ist. Aber eben nicht das Werk, um das es in dem Text geht. Und das ist ärgerlich!
Am Ende ist dieser Band etwas "Für Zwischendurch".
Fazit:
In "Die Leichtigkeit der Pinsel und Federn" geht es um damalige Gespräche über Kunst der Renaissance. Dabei wird der Begriff "Gespräch" weit gefasst, da nur selten wirklich ein Dialog vorhanden ist. Häufig handelt es sich um Abhandlungen, die sich mit der Kunst auseinandersetzen. Dabei formuliert Heinz Georg Held die Texte in seinem Buch so, dass man sie auch als Laie nachvollziehen kann. Außerdem finden sich am Ende des Bandes Kurzbiografien über die Künstler, um die es in den jeweiligen Kapiteln geht. Allerdings braucht man trotzdem ein gewisses Wissen über die damalige Kunstepoche. Und leider werden nicht alle Kunstwerke, um die teilweise geredet wird, auch abgedruckt.
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