Over the Top and Back: Die Autobiografie
Story:
Die Karriere von Tom Jones ist schillernd. Er hat viele Auf und Abs erlebt. Und jetzt berichtet er aus seinem Leben.
Meinung:
Tom Jones ist ein Künstler, der im Laufe seiner Karriere
Lieder gesungen hat, die Jung und Alt begeistert haben. Dabei war seine
musikalische Laufbahn sehr abwechslungsreich. Er hatte viele Hits
hintereinander, aber auch Phasen, in denen es ihm nicht gelang, Songs in den
oberen Chartpositionen zu platzieren. Darüber berichtet er jetzt in seiner Autobiographie
„Over the Top and Back: Die Autobiographie“.
Und wenn man die Lebenserinnerungen des Musikers liest, dann
gewinnt man den Eindruck eines Künstlers, der im Leben oft Glück hatte. Glück,
immer auf die richtigen Leute zu treffen. Oder zu kennen. So hat er seinen
alten Manager kaum gefeuert, da hat er auch schon seinen eigenen Sohn als
dessen Nachfolger angeheuert.
Generell ist es beeindruckend, wie Tom Jones über seine
Karriere schreibt. Und man hat den Eindruck, dass er ein geduldiger Mensch ist,
der seinen Freunden durchaus lange Zeit die Treue hält, auch wenn es für ihn
selbst nicht gut ist. Denn der oben genannte Manager hatte seine Karriere lange
Zeit betreut.
Tom Jones gibt sich in seiner Autobiographie quasi als der
Gegenentwurf eines typischen Musikers, der in den 60er Jahren erfolgreich
geworden ist. Von Drogen hält er nie viel, bzw. er trinkt nur sehr gerne. Hier
zeigt sich, dass er aus der britischen Arbeiterklasse stammt und allgemein sehr
trinkfest ist. So werden im Laufe des Buches diverse Alkoholika konsumiert,
ohne dass es dem Künstler irgendwie negativ schadet. Im Gegenteil: Er blickt
auch mit einer gewissen Verachtung auf die herab, die der Gegenkultur der 68er
Generation angehörten. Was ihn aber nicht davon abhält, mit einigen prominenten
Vertretern von diesen zu singen.
Außerdem erzeugt er von sich das Bild von jemanden, der ein
Familienmensch ist. Er verehrt seine Familie über alles, was sich in jedem
Satz, den er über seine Eltern, seine Frau oder seinen Sohn schreibt,
ausdrückt. Es ist die pure Liebe, allem Anschein nach.
Wer sich allerdings mit dem Leben von Tom Jones auskennt,
dem wird dies etwas merkwürdig vorkommen. Und in der Tat, wenn man sich auch außerhalb
der Autobiografie über den Künstler informiert, dann erfährt man einige
interessante Details. So zum Beispiel, dass er einige Affären hatte. Und sogar
einen illegitimen Sohn besitzt. Durchaus pikante Infos, die kurioserweise Weise
nicht im Buch auftauchen. Es gibt noch nicht ein Mal Andeutungen darüber! So
erhält diese Autobiographie ein gewisses Geschmäckle, wie man so schön sagt.
Und allgemein merkt man dem Buch an, dass es eher vor sich
hinplätschert. Das einzige Drama, wenn man so sagen möchte, ist die Periode, in
der Tom Jones keine Hits mehr hatte und Produkte ablieferte, mit denen er im
Nachhinein selber nicht zufrieden ist. Ansonsten ist da nichts, was das
Interesse des Lesers dauerhaft fesseln könnte.
Und deshalb wird dieses Buch „Für Zwischendurch“ empfohlen.
Fazit:
Mit "Over the Top and Back: Die Autobiographie" präsentiert der bekannte Sänger Tom Jones seine Lebenserinnerungen. Es ist beeindruckend, wie er über seine Karriere schreibt. Er ist der Gegenentwurf zu vielen anderen Rockstars, der den Drogen abgeneigt ist und auch kein Alkoholiker ist. Er erweckt das Bild eines Familienmenschen, der bodenständig geblieben ist. Allerdings werden seine Affären überhaupt nicht erwähnt und allgemein liest sich die Biographie langweilig und ohne größeren Dramen.
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