Star Trek - The Fall 3: Auf verlorenem Posten
Story:
Die Andorianer sterben aus. Es gäbe zwar ein Heilmittel, doch die Interessen verschiedener politischer Machtgruppen verhindern, dass dieses produziert werden kann. Doch Julian Bashir beschließt, sich über die Politik hinwegzusetzen. Selbst wenn es ihn das Leben kosten würde.
Meinung:
Einer der langanhaltendsten Subplots der aktuellen "Star Trek"-Literatur war das Schicksal der Andorianer. Mit "Star Trek: The Fall - Auf verlorenem Posten" wird das jetzt aufgeklärt. Geschrieben wurde der Roman von David Mack.
Die Andorianer sterben aus. Ihre Biologie ist ihre Todesursache. Und jedwede Art von Hoffnung scheint vergeben zu sein, da verschiedene politische Machtgruppen lieber ihre eigenen Interessen vor dem Wohl des Volkes stellen. So will der Interimspräsident der Föderation die einstigen Gründungsmitglieder der Sternenkoalition dafür bestrafen, dass sie zum Typhon Pact übergewechselt sind.
Doch Doktor Julian Bashir sieht die Dinge anders. Er will nicht einsehen, dass der hypokratische Eid, auf den er geschworen hat, jetzt auf Grund von Politik außer Kraft gesetzt worden sein soll. Gemeinsam mit einigen anderen erstklassigen Ärzten macht er sich daran, ein Heilmittel gegen das Aussterben zu erschaffen. Und er ist bereit, gegen jede Regel zu verstoßen, um es den Hilfsbedürftigen zu bringen. Auch wenn es sein Leben kosten könnte.
Bislang hatte "Star Trek: The Fall" keinen guten Beginn. Die ersten beiden Romane waren zwar solide, hatten allerdings auch deutliche Macken. Doch jetzt kommt David Mack und präsentiert mit "Auf verlorenem Posten" eine erstklassige Geschichte.
Dabei zeigt sich auch, wie vielfältig das SciFi-Genre ist. Denn was der Autor hier schreibt ist vor allem ein Thriller. Die Handlung ist spannend geschrieben und die Charakterisierung erstklassig. Zum ersten Mal hat man wirklich einen Eindruck, wie sich die politische Situation in der Galaxie durch den Tod von Nan Bacco geändert hat. Denn der Interimspräsident Ishan entpuppt sich schnell als jemand, der für sein eigenes Ego bereit ist, ein ganzes Volk zu opfern.
Überhaupt hat man dieses Mal wirklich das Gefühl, mehr über den Bajoraner zu erfahren, ohne wirklich mehr über seine Persönlichkeit in Erfahrung zu bringen. Es wird klar, dass er bereit ist, alle Regeln über Bord zu werfen, so Lange er seine eigenen Ziele erfüllen kann. Und die sind, soviel wird deutlich, der eigene Machterhalt. Sollte er am Ende richtiger Föderationspräsident werden, ständen wohl der Gemeinschaft turbulente Zeiten bevor. Und zwar noch turbulenter als sie ohnehin schon sind.
Sein Gegenspieler ist Julian Bashir. Und erfreulicherweise wird sich daran erinnert, was für ein Idealist der Arzt ist. Das wird in diesem Fall wirklich auf die Spitze getrieben. Er ist jemand, der getrieben von der aktuellen Situation bereit ist alles zu opfern. Dabei wird er keineswegs naiv dargestellt. Im Gegenteil: Er ist sich der politischen Situation durchaus bewusst. Doch er zählt auf seine Freunde und Kollegen.
Letztere sind dabei ein wunderbares Wiedersehen mit einigen alten Bekannten. Dr. Lense kennen Leser der "Corps of Engineers"-Reihe. Und was man dabei von ihrem aktuellen Leben erfährt, verspricht für diese Ebook-Only-Serie. Ebenso feiert auch Dr. Pulanski einen Wiederauftritt. Und es ist, als ob sie nie fort gewesen wäre. Die Charakterisierung ist erstklassig und sorgt mit dafür, dass dieses Buch so gelungen ist.
Die Lage auf Andor wird von David Mack ebenfalls hervorragend dargestellt. Die Panik des Volkes und die Verzweiflung der einzelnen Parteien wirkt eindrücklich und macht klar, wie dramatisch die Situation ist. Hier wird nichts beschönigt. Und gleichzeitig steigert dies die Abscheu vor jenen, die das für ihre eigenen Zwecke ausnutzen wollen.
Und das Ende? Ist vielversprechend. Mit einem Schlag verändert sich die politische Situation, und zwar durchaus zum Positiven. Was daraus entstehen wird? Das werden die zukünftigen Romane zeigen, auf die man jetzt endlich gespannt warten darf.
Dieser Roman ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
"Star Trek: The Fall - Auf verlorenem Posten" ist ein erstklassig geschriebener Roman. David Mack präsentiert einen politischen Thriller, bei dem vor allem Julian Bashirs Idealismus hervorragend dargestellt wird. Doch auch die aktuelle Lage auf Andor und in der Galaxis birgt jede Menge hochinteressantes Material. Gastauftritte bekannter Charaktere runden den positiven Gesamteindruck ab.
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