Doctor Who: Silhouette
Story:
Im viktorianischen England werden Menschen ermordet. Schon bald wird der Doktor in die Ermittlungen involviert. Und stößt auf einen merkwürdigen Jahrmarkt.
Meinung:
Während die vorherigen Doktoren im Rahmen der Ebook-Serie "Zeitreisen" ihre Abenteuer erleben, gehört die Printserie überwiegend der zwölften Inkarnation des Zeitreisenden. Und der darf jetzt in "Doctor Who: Silhouette" ein neues Abenteuer erleben. Geschrieben wurde dies von Justin Richards.
Der Autor wurde 1961 in Epping England geboren. Er machte seinen Bachelor in Englisch und Theater an der Universität von Warwick. Seine schriftstellerische Karriere fing mit einigen "Doctor Who"-Romanen an. Und selbst als er mit seinen eigenen Werken Erfolg hatte, blieb er dem Doktor treu und lieferte weiterhin Geschichten für diesen. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Warwick.
Zu der Zeit von Königin Viktoria wird ein Mann ermordet. Das Problem ist, dass dieser Mord in einem verschlossenen Arbeitszimmer stattfand. Gleichzeitig wird auch der Straßenkämpfer Rick Bellamy ermordet. Ihm wird das Leben ausgesaugt.
Madame Vastra, die berühmte Detektivin ermittelt in diesen Fällen. Und schon bald wird klar, dass dies mehr ist, als ein gewöhnliches Tötungsdelikt. Denn auch der Doktor taucht auf. Und die Dinge werden auf einmal sehr komplex.
Zu einigen der besten wiederkehrenden Charaktere der Neuzeit gehört vor allem die Paternoster-Gang. Eine ungewöhnliche Gruppierung, bestehend aus der Silurianerin (eine humanoide Reptilienspezies) Madame Vastra, ihrem Hausmädchen Jenny Flint, die auch gleichzeitig ihre große Liebe ist, sowie dem Sontaraner Strax, der, ganz im Gegensatz zu seiner kriegerischen Spezies, ein Arzt ist. Immer wieder ist dieses Trio aufgetaucht und jeder ihrer Auftritte blieb in Erinnerung. Wie zum Beispiel das Abenteuer, dass sie mit dem Zwölfen Doktor erlebten, als dieser frisch regeneriert war. Und man kann sich eigentlich sicher sein, dass sobald sie auftauchen, es spannend und abwechslungsreich wird.
Das ist auch in "Silhouette" der Fall. Der Fall ist schon von Beginn an mysteriös. Ein Mord hinter verschlossenen Türen? Origamivögel in einer Zeit, in der sie noch nicht in Europa bekannt waren? Etwas geht hier vor.
Und so ist man von der Story dieses Romans wie gebannt. Man blättert immer weiter und weiter, wie gefesselt von dem Fortlauf der Geschichte. Und ab und an schleicht sich auch ein Lacher mit ein. Etwa wenn der zwölfte Doktor energisch zu einem Tatort aufbricht, weil er meint, er wüsste alles. Nur um nach wenigen Augenblicken kleinlaut zurückzukommen, weil er den Weg nicht kennt.
Justin Richards versteht sich darauf, die Charaktere hervorragend darzustellen. Und das trifft nicht nur auf die Hauptfiguren zu. Von denen kann jede glänzen. Auch die Nebencharaktere, wie zum Beispiel die Antagonisten, gefallen. Klar, es sind die Gegenspieler. Doch gleichzeitig werden sie auch menschlich dargestellt. Sie haben Tiefe, sie haben eine Vergangenheit. Sie sind nicht einfach böse. Sie sind nicht schwarz, sie sind in ihrer Moralität eher grau.
Dieses Buch ist ein wahrer Page-Turner. Von der ersten bis zur letzten Seite wird man bestens unterhalten. Es ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
Was Justin Richards mit "Doctor Who: Silhouette" präsentiert, ist ein hervorragender Roman. Das Wiedersehen mit der Paternoster-Gang ist spannend geschrieben und wartet mit hervorragenden Charakterisierungen auf. Es gibt außerdem wunderbar komische Momente, ohne dass das Buch zu einer Komödie wird. Als Fan des Doktors ist dieser Band auf jeden Fall ein Pflichtkauf.
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