Planetenroman 37 + 38: ALBATROS / Die größte Schau des Universums
Story:
Fellmer Lloyd spürt einem neuen, potentiellen Mutanten nach. Und stößt auf eine unbekannte Geistesmacht. Ein Agent der Hanse soll einen merkwürdigen Zirkus untersuchen. Und trifft dort auf jede Menge Rätsel.
Meinung:
Ernst Vlcek ist einer von vielen "Perry Rhodan"-Autoren, deren Fehlen man sich immer bewusst ist. Der Schweizer Autor hat schließlich lange Zeit die Geschicke der Reihe geleitet. Sowohl als Autor als auch als Expokrat. Jetzt hat der Zaubermond-Verlag zwei seiner Geschichten in einem Band zusammengefasst. Es handelt sich dabei um die Stories "ALBATROS" und "Die größte Schau des Universum", wie üblich behutsam bearbeitet von Rainer Nagel.
Im Jahr 49 NGZ hat Fellmer Lloyd für die kosmische Hanse eine Organisation gegründet, die nach positiven Mutanten sucht. Eines Tages stößt diese auf die Spur von Harlow, der merkwürdige Träume hat. Diese führen zu einem Jungen namens Poe, der über starke Parakräfte verfügt. Und mit diesen holt er den Unsterblichen über die Lichtjahre hinweg zu sich. Doch dann bricht eine Seuche in Poes Heimat aus, deren Ursache alles andere als eindeutig ist.
Im Jahr 390 NGZ kommt der Zirkus Ararat wieder bei der Erde vorbei. Doch etwas ist merkwürdig. Hinweise auf seine Existenz lassen sich bereits im 20. Jahrhundert finden, mit ein und demselben Personal. Der Hanse-Agent "Logo" soll die Angelegenheit untersuchen. Und gemeinsam mit der schönen Frau Hyazintha Clement macht er sich an die Ermittlungen.
Es sind zwei extrem unterschiedliche Geschichten, die in dieser Ausgabe präsentiert werden. Die eine ist eine Mutantengeschichte, mit dem bekannten und beliebten Fellmer Lloyd. Und die andere eine typische Agentenstory. Gut lesen sich natürlich beide, wenn auch mit Abstufungen auf die später eingegangen wird.
Bei "ALBATROS" ist der große Anziehungsfaktor natürlich Fellmer Llyod persönlich. Und Ernst Vlcek kennt die Figur wirklich gut. Das merkt man in der Geschichte, wobei natürlich der terranische Mutant nicht alleine im Mittelpunkt steht.
Die Rolle gebürt Poe. Er ist eine interessante Figur. Seine Fähigkeiten wirken auf dem ersten Blick übertrieben. Die Fähigkeit, über mehrere Lichtjahre hinweg eine unbekannte Person zu sich zu holen wirkt selbst in den Maßstäben des Perryversums übertrieben und unglaubwürdig. Und in der Tat wirkt der Charakter anfänglich nicht sehr interessant.
Das ändert sich erst dann, als die Seuche in seiner Heimat ausbricht und man seine Machtlosigkeit erlebt. Gleichzeitig erfährt man aber auch mehr über die Ursprünge seiner Macht. Und spätestens ab da wird die Geschichte interessant. Sie liest sich abwechslungsreich und man kann von ihr nicht mehr loslassen.
"Die größte Schau der Welt" hat allerdings leichte Schwierigkeiten, dagegen anzukommen. Das hat vor allem einen gewichtigen Grund, auf den später eingegangen wird. Was bei dieser Story überzeugt, ist das Mysterium rundum den Zirkus.
Ernst Vlcek baut dieses Rätsel konsequent auf. Man ist von der ersten bis zur letzten Seite gebannt und gefesselt. Und die Auflösung des Geheimnisses um diesen Zirkus ist genial.
Die Story hat aber auch ihre tragischen Momente. So mancher Charakter hat ein düsteres Geheimnis, eines das ihn markiert und kennzeichnet. Hier beweist der Autor Einfühlsamkeit. Er beschreibt diese Seiten, ohne dass es zu klischeehaft oder übertrieben wirkt.
Leider ist sein Protagonist "Logo" ein ausgemachtes Arschloch. Er manipuliert andere, nur um zum Ziel zu kommen. Er agiert rücksichtslos und ohne Moral. Das zieht sich durch die Handlung durch. Und dementsprechend fällt es auch einem schwer, warm mit ihm zu werden. Da ist nichts, was einen an dem Charakter reizen würde.
Und deshalb wird dieses Taschenbuch zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
Die "Planetenromane 37/38" wurden von Ernst Vlcek verfasst. Es sind zwei unterschiedliche Stories. In der einen steht Fellmer Lloyd im Mittelpunkt. Das ist die bessere der beiden Geschichten, da der Autor den beliebten Mutanten nicht all zu sehr in den Mittelpunkt stellt, sondern Poe. Das ist eine interessante Figur mit einer entsprechenden Erzählung. "Die größte Schau der Welt" ist der zweite Teil. Und hier enttäuscht leider der Hauptprotagonist, der ein wahres Arschloch ist. Da hilft auch die gelungene, mysteriöse Story nicht weiter.
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