Der ehrgeizige Mr. Duckworth
Story:
Morris Duckworth hat einen Wunsch: Reich zu werden! Doch irgendwie scheint es nicht so recht zu funktionieren? Woran liegt das nur?
Meinung:
Jeder will reich sein. Es ist der älteste Wunsch eines jeden modernen Menschen. Und es gibt viele Wege zum Reichtum. Darunter auch so manch illegaler und krimineller. Tim Parks widmet sich letzteren Versuchen, und zwar mit seinem Buch "Der ehrgeizige Mr. Duckworth".
Der Autor wurde 1954 in Manchester geboren. Er studierte an der Cambridge Universität und an Harvard. Seit 1981 lebt er in Italien, nahe Verona. Er hat schon mehrere Romane und Sachbücher geschrieben, ebenso, wie er italienische Werke ins Englische übersetzt hat.
Morris Duckworth will vor allem eins: Reich werden! Er hat genug von seinem Leben, in dem das Geld ständig knapp ist und die Arbeit ihm so recht keinen Spaß macht. Aus diesem Grund will er auch die wunderschöne, reiche Massimina Treviasn heiraten. Doch der Plan scheitert an ihrer Familie, die das verhindert.
Doch Massimina sieht das nicht ein. Sie liebt Morris Duckworth und brennt deshalb eines Tages, inmitten eines heißen, italienischen Sommers, mit ihm durch. Nur ist sie nicht die hellste und das Geld ist auch schnell alle. Was also tun?
Beworben wird "Der ehrgeizige Mr. Duckworth" als Kriminalroman. Eine Kategorisierung, die nur bedingt stimmt. Es ist wahr, das allerlei Verbrechen hier passieren. Doch die Darstellung dieser Ereignisse wird auf eine herrlich witzige Art und Weise geschrieben, dass die Verbrechensthematik darüber in den Hintergrund gerät.
Vielmehr geht es in dem Buch vor allem um eins: Um den Versuch des Titelhelden, so schnell wie möglich reich zu werden. Und dabei scheitert er auf der ganzen Linie. Immer und immer wieder versucht er es. Er macht sich die besten Pläne und versagt dann vor allem an seiner eigenen Unfähigkeit.
Dabei ist der eigentliche Running Gag dieses herrlich komisch geschriebenen Romans, dass er die Schuld nicht bei sich selber sucht! Nein! Verantwortlich für sein Versagen sind immer die anderen. Er sieht es einfach nicht ein, dass er immer seine eigene Misere verursacht!
Ein Beispiel für seine grandiosen Pläne, die immer wieder schiefgehen, ist dabei unter anderem auch Massimina Trevisan. Es ist ein Genuss zu lesen, wie detailliert er plant, sie und ihre Familie für sich zu gewinnen. Wie er vorgibt, etwas zu sein, was er in Wahrheit nicht ist. Und wie er dann am Ende entlarvt wird. Dabei ist die Ironie des Ganzen, dass sein Plan doch noch funktioniert, wenn auch nicht mit dem ursprünglich gewünschten Ergebnis.
Man merkt Tim Parks an, was für ein Vergnügen es für ihn war, diesen Roman zu schreiben. Wie er sich immer wieder für seinen Hauptcharakter neue und wahnwitzige Ideen einfallen lässt. Und ihn dann immer wieder grandios scheitern lässt.
Dabei ist Morris Duckworth ein Protagonist, der in seiner Arroganz sympathisch wirkt. Vor allem, da er ja wiederholt scheitert, gewinnt er die Sympathien des Lesers. Das und seine Beziehung zu Massimina sind die Gründe, weshalb man diesen Roman so schnell nicht aus der Hand legen wird.
Und so ist es auch kein Wunder, dass das Buch ein "Klassiker" und ein "Splashhit" ist.
Fazit:
"Der ehrgeizige Mr. Duckworth" von Tim Parks ist ein herrlicher Kriminalroman. Der Autor schildert einen Hauptcharakter, der ständig mit seinen hochtrabenden Plänen scheitert, die Schuld aber nie bei sich selbst sucht. Man merkt dem Buch an, dass der Schriftsteller seinen Spaß beim Schreiben hatte. Dabei ist der Protagonist trotz seiner Arroganz sympathisch.
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