Das Erbe der Krieger
Story:
Jack ist ein typisch, amerikanischer 16-jähriger Junge. Bis er eines Tages vergisst, seine Medizin zu nehmen. Plötzlich erwachen in ihm ungeahnte Kräfte. Und schon bald steht er im Zentrum eines jahrhundertelangen Streits.
Meinung:
"Das Erbe der Krieger" ist der Auftakt zu einer neuen Romanreihe der Autorin Cinda Williams Chima. Wem der Name bekannt vorkommt? Sie hat eine weitere Fantasyreihe hier in Deutschland am Laufen, die im Goldmann-Verlag herauskommt. Dort ist der erste Titel "Der Dämonenkönig". Interessanterweise ist "Das Erbe der Krieger" ihr erster Roman, der deutlich vor dem anderen Buch erschienen ist. Inzwischen umfasst die "Das Erbe"-Reihe fünf Bände. Teil 2 erscheint unter dem Titel "Das Vermächtnis der Zauberer" hier in Deutschland.
Für Jack, einen 16-jährigen Jungen, der in Ohio lebt, könnte das Leben nicht normaler verlaufen. Er nimmt regelmäßig seine Medikamente zu sich und einmal im Jahr kommt seine Tante zu ihm und untersucht ihn. Doch alles ändert sich, als er vergisst seine Medizin zu nehmen. Auf einmal fühlt er sich stark, von unbändiger Energie erfüllt. Er will das ausnutzen und tötet später beinahe einen Menschen.
Erst dann erfährt er, was er in Wirklichkeit ist. Er ist ein Weirlind, ein magisch Begabter. Außerdem ist er ein Krieger, und damit jemand, der im Konflikt der beiden Häuser jemand ganz begehrtes ist. Und um ihn in die Hände zu bekommen, ist den jeweiligen Fraktionen alles recht.
Der Anfang von Cinda Williams Chimas "Das Erbe der Krieger" ist stark. Geschickt schreibt sie einen Prolog, der neugierig macht. Es geht um Zauberer und um Rosen und um Fraktionen… Alles Elemente, die sie so geschickt verpackt, dass man neugierig ist, wo der Kontext zur Hauptstory bestehen wird.
Auch nach diesem Anfang hält sie den Leser bei der Stange, in dem sie von einer mysteriösen Ärztin berichtet, die mit einem bestimmten Baby etwas vor hat, nur um von ihrem Vorhaben abzurücken. Hier wird ebenfalls die Neugierde durch das mysteriöse geweckt, da man abgesehen von ein paar Andeutungen, nichts Konkretes erfährt.
Und nach einem erneuten Zeitsprung ist man in der Handlungsgegenwart angekommen. Was dann auch leider der Moment ist, in dem die Spannung absackt und man sich beginnt, durch den Roman zu quälen. Woran das liegt? An einem Protagonisten, der es nicht schafft, das Interesse des Lesers dauerhaft zu wecken und zu fesseln.
Jack wirkt wie ein typisch amerikanischer Junge, der zufälligerweise auf ein Mal über unglaubliche Kräfte verfügt. Und dabei die gesamte Zeit blass bleibt. Alles, was er macht und tut, angefangen von der Entdeckung seiner Kräfte bis hin zum regulären Einsatz um sein Leben und das seiner Freunde und Familie zu schützen, wirkt uninteressant. Der Funke will nicht überfliegen.
Das trifft auch auf die anderen Protagonisten zu. Sie alle bleiben blass und flach. Sie existieren einfach und dienen häufig als Stichwortgeber, um die Handlung voranzutreiben.
Und auch die Seite des Gegenspielers vermag es nicht zu fesseln. Klar, das Buch ist mehr für Jugendliche Leser konzipiert, was man auch am Cover merkt, das einen Jungen darstellt, der verblüffende Parallelen zu einem gewissen funkelndem Vampir aufweist. Da sollten die Ansprüche im Grunde genommen niedriger sein. Doch selbst, wenn man das berücksichtigt, hat der primäre Antagonist einfach kein Format, um bedrohlich zu wirken. Er wirkt vielmehr klischeehaft.
Vielleicht wird der nächste Roman der Reihe besser. Aktuell steht jedoch fest, "Das Erbe der Krieger" ist etwas "Für Zwischendurch".
Fazit:
Mit "Das Erbe der Kriege" präsentiert jetzt der Blanvalet-Verlag eine Reihe der bereits aus dem Goldmann-Verlag bekannten Autorin Cinda Williams Chima. Und der Beginn ist der Autorin sehr gut gelungen. Sowohl der Prolog, als auch der eigentliche Anfang des Romans machen neugierig auf die Haupthandlung. Die am Ende jedoch enttäuscht. Der Hauptprotagonist bleibt blass, die anderen Figuren zusätzlich auch noch flach. Der Gegenspieler fesselt nicht, sondern wirkt wie ein wandelndes Klischee. Enttäuschend!
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