Wahrheit: Die Legende der Magda Searus
Story:
Der Erste Zauberer Baraccus ist gestorben. Und er hinterlässt eine am Boden zerstörte Ehefrau. Magda Searus ist ihr Name. Doch schon bald hat sie eine neue Mission: Die Wahrheit zu finden.
Meinung:
Terry Goodkind ist vor allem durch seine Serie "Die Schwerter der Wahrheit" bekannt. Diese ist im Blanvalet-Verlag erschienen, der jetzt mit "Wahrheit: Die Legende der Magda Searus" ein weiteres Werk des Autors herausbringt. Dabei handelt es sich dabei um ein Prequel zu der eben genannten Serie.
Der Autor ist 1948 geboren worden. Bevor er mit dem Schreiben anfing baute er Hütten und Violinen. Ebenso war er auch ein Marine und Wildlebensmaler. Ab 1994 begann seine Karriere als Schriftsteller und zwar gleich mit seinem ersten Roman "Das Schwert der Wahrheit". Interessanterweise leidet er an Legasthenie, die ihn ursprünglich davon abhielt, mit dem Schreiben anzufangen.
Baraccus ist gestorben. Der ehemalige erste Zauberer hat sich in den Tod gestürzt, was niemand glauben geschweige denn nachvollziehen kann. Besonders seine Ehefrau Magda Searus ist davon erschüttert. Sie kann es nicht glauben und steht bald kurz davor, sich ebenfalls das Leben zu nehmen. Im letzten Augenblick kann sie sich jedoch um entschließen und entdeckt eine Nachricht ihres toten Ehemannes: Sie soll die Wahrheit finden.
Die Wahrheit ist eine komplexe Intrige, in der nicht wahrnehmbare Kreaturen, die die Körper der Menschen übernehmen und diese teilweise kontrollieren können, eine große Rolle spielen. Es gibt zwar einen Gegenzauber für diese. Doch dieser verlangt vom Besessenen ein großes Bekenntnis. Und nicht jeder ist dazu bereit. Noch schlimmer ist, dass nicht jeder auch dazu bereit ist. Denn es gibt einige Kräfte, die lieber ihre eigenen Interesse verfolgen, anstatt das Wohl der Anderen zu beachten.
Was ist die "Wahrheit"? Und wieso ist sie so wichtig? Das sind die zwei zentralen Fragen von Terry Goodkinds neustem Roman. Wer bereits seine erfolgreiche Reihe "Die Schwerter der Wahrheit" gelesen hat, der weiß bereits die Antworten. Und bei wem das nicht der Fall ist? Auch diese Person kann das Buch lesen, ohne das Gefühl zu haben, dass er bestimmtes Wissen benötigt. Denn die Geschichte steht für sich alleine.
Der Ausgangspunkt der Handlung ist vielversprechend. Magda Searus wirkt von Beginn an sympathisch. Ihre Trauer und ihr Wille, das Werk ihres verstorbenen Mannes weiterzuführen, sind bewundernswert. Und wie sie versucht, das trotz aller Widrigkeiten, von denen es durchaus einige gibt, in die Tat umzusetzen, wird hervorragend dargestellt.
Und doch hat der Roman seine Probleme. Denn Terry Goodkind schafft es einfach nicht, die Spannung gleichmäßig aufzubauen. Jegliche Stimmung, die existierte, wird durch extensive Rückblenden vernichtet. Das liegt zum einen daran, dass diese die Haupthandlung überhaupt nicht weiterbringen, da man zum Beispiel ausführlich das Schicksal einer unwichtigen Nebenfigur erfährt. Und zum anderen, weil sie langweilig sind.
Ein weiteres Problem ist, das die Handlung über weite Teile zu vorhersehbar ist. Von Beginn an kann man ausmachen, wer zu den Guten gehört und wer zu den Bösen. Woran man das feststellen kann? An ihrer Verhaltensweise! Wenn ein bestimmter Charakter sich schleimig und arrogant gibt weiß man sofort, dass dieser ein Antagonist ist. Wodurch auch klar wird, wie seine weitere Verhaltensweise ausfallen wird. Und ebenso wird deutlich, dass die Charakterisierung der Figuren platt ist.
"Wahrheit: Die Legende der Magda Searus" hat Potential, nutzt es jedoch nicht. Und das ist auch der Grund, weshalb der Roman "Nur Für Fans" etwas ist.
Fazit:
Für Terry Goodkinds Roman "Wahrheit: Die Legende der Magda Searus" spricht, dass das Buch für sich alleine steht. Es ist kein Wissen von der bekannten Reihe des Autoren, "Die Schwerter der Wahrheit", nötig. Und auch die Ausgangslage überzeugt, was vor allem an der charismatischen Titelheldin liegt. Jedoch hat der Band gleich eine ganze Reihe an großen Schwächen. Es kommt keine Spannung auf, was an den teilweise extensiven, überflüssigen und langweiligen Rückblenden liegt. Ebenso ist der Plot vorhersagbar und die Charakterisierung einiger Figuren zu platt.
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