BANG! Leon und die magische Kammer
Story:
Leon Rapid liebt seinen Großvater. Und die Arbeit mit ihm. Denn gemeinsam erfinden sie Geschichten über den weltbesten Geheimagenten Fred Speed. Doch dann verschwindet sein Großvater und Leon wittert eine Verschwörung. Doch ist das nur kindliche Fantasie oder liegt er damit richtig?
Meinung:
Die Kombination Kinder und Geheimagent hat etwas. Viele dieser Spione lassen sich von den kleinen helfen oder viele der Heranwachsenden sind selber als solche aktiv. In Leon Rapids Fall sind die Dinge anders, wie man in Nunuk Niduohs Roman "BANG! - Leon und die magische Kammer" erfahren kann.
Der Name ist natürlich ein Anagramm des bekannten Magiers Houdinis! Und angeblich soll der Autor sogar selber Spross einer Magierfamilie sein, die außerdem auf Erfahrungen mit Spionagefällen zurückblicken kann.
Fred Speed ist Geheimagent. Der beste seiner Art. Und er ist eine erfundene Figur. Seine Autoren sind der junge Leon Rapid und sein Großvater Rik. Leon liebt es, gemeinsam mit seinem Opa nachzudenken und neue Details für die Abenteuer ihrer Figur zu grübeln.
Doch dann verschwindet eines Tages einfach sein Großvater. Angeblich macht er Urlaub. Doch Leon weiß, dass sein Großvater nicht ohne die Familie verreisen würde. Etwas muss da faul sein. Und so beginnt er mit seinen Ermittlungen. Und stößt dabei auf den mysteriösen Magier Mister Wu und einer magischen Kammer.
Es liegt Magie in der Luft. Oder zumindest im Roman. Denn Ninuk Niduoh schreibt eine Geschichte, die sich wunderbar angenehm liest und dabei sowohl jung als auch alt gefallen dürfte.
Der Autor präsentiert dabei einen Comicroman. Wiederholt werden gezeichnete Sequenzen eingeblendet, die ein Abenteuer von Fred Speed präsentieren, für deren Erschaffung Torsten und Carsten Odenthal verantwortlich sind. Ihre Panels sind sehr gut in den Roman eingebaut. Sie sind sozusagen Tagträume von Leon Rapid, in denen seine Figur ihm Ideen gibt, wie er mit einer Situation umgehen kann. Natürlich weiß er, dass die Lösungsvorschläge nicht 1:1 umzusetzen sind. Doch manchmal geben sie ihm einen guten Gedanken, wie er agieren könnte.
Überhaupt wird Leon sehr gut dargestellt. Er ist kein Superagent im Kinderformat, sondern ein normaler, kleiner Junge, mit einem nicht ganz so normalen Großvater. Der Autor schafft es glaubhaft, die Beziehung zwischen den Beiden warm und glaubwürdig darzustellen. Es ist der treibende Faktor der Geschichte, was außerdem auch glaubwürdig wirkt.
Über allem steht dabei das Mysterium um den legendären Bühnenmagier Mister Wu und dessen Magischer Kammer. Wieso ist er Magier damals verschwunden und was für Geheimnis hat die Kammer? Die Antworten auf die Fragen werden den Leser überraschen. Dabei werden sie logisch erklärt, was sehr gut ist.
Doch neben der gut dargestellten Ermittlungsarbeit und der Beziehung zwischen Rik und seinem Op, gibt es auch das normale Leben. Und auch das wird glaubwürdig dargestellt. So hat Rik Probleme mit einigen gleichaltrigen Schülern, die ihn quälen und unter anderem sein Fahrrad in den Teich werfen. Auch die Beziehung zu seinem Bruder ist realistisch. Denn Finn, in der Pubertät, versteht die Aufregung seines jüngeren Bruders nicht, bzw. hat inzwischen deutlich andere Interessen. Beide kommen nicht immer gut miteinander zu Recht, was zu einer normalen Familie passt.
Der Roman ist wunderbar geschrieben, weshalb die Bewertung schon fast zwangsläufig ein "Klassiker" mit einem "Splashhit" ist.
Fazit:
Mit "BANG! - Leon und die magische Kammer" schreibt Ninuk Niduoh einen gelungenen Kinder- und Jugendroman. Die Story um Leon und das Verschwinden seines Großvaters Rik wird wunderbar erzählt. Gleichzeitig sorgt das Geheimnis und den berühmten Magier Mister Wu und dessen magischer Kammer, für ein Mysterium, das sich durch den ganzen Roman zieht. Leon wird dabei als normaler Junge mit den typischen Problemen seines Alters dargestellt. Die Illustrationen von Torsten und Carsten Odenthal sind dabei das i-Tüpfelchen
|