Stadt der Finsternis: Tödliches Bündnis
Story:
Wenn ein Gestaltenwandler die Pubertät erreicht, wird es eine Entscheidung zwischen Leben und Tod. Es gibt zwar ein Heilmittel gegen die Krankheit, die sie dann befällt. Doch das erhält man nur in Europa. Und so müssen sich Kate Daniels und Curran gemeinsam mit einigen anderen in die alte Welt aufmachen, in der Hoffnung, an das Mittel zu kommen.
Meinung:
Bislang war Atlanta die vertraute Umgebung für Kate Daniels. Die Autorin Ilona Andrews hatte die Stadt markant gemacht, mit vielen interessanten Elementen. Doch wie es jenseits der ehemaligen Metropole aussah, darüber gab es nur einige Andeutungen. Besonders Europa blieb im Prinzip ein einziger weißer Fleck. Mit "Stadt der Finsternis: Tödliches Bündnis" ändert sich das.
Gestaltwandler ist man meistens von Geburt an. Die Kindheit ist meistens kein Problem. Doch dann kommt die Pubertät, in der die Gefühle verrücktspielen. Und das ist dann meistens der Moment, in dem die Gestaltenwechsler zu Loups werden, verrückten Wesen, die eine Gefahr für sich und die Umgebung sind. Es gibt zwar ein Heilmittel, doch ist das in Amerika sehr selten. Und als gerade zwei Jugendliche davon betroffen werden, steht für Kate Daniels fest, sie will das Mittel aus Europa herholen.
Doch Curran, ihr Geliebter, lässt sie natürlich nicht alleine gehen. Es trifft sich gut, dass sie als neutrale Vermittler in einem Streit zwischen zwei Gestaltenwandlerrudel vermitteln sollen. Besonders, da in Georgien, wo die Vermittlung stattfinden soll, auch das Heilmittel produziert wird. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass die Mission alles andere als einfach ist. Besonders, da mit Hugh d'Ambry einer der treusten Gefolgsleute von Kates Vater Roland den Ort für die Verhandlungen stellt.
Es war für Kenner der Serie klar, das Hugh d'Ambry früher oder später wieder auftauchen würde. Nach dem Ende von "Geheime Macht" ganz besonders. Doch wie üblich schafft es Ilona Andrews die Erwartungen des Lesers zu toppen, in dem sie sie einerseits erfüllt. Aber andererseits auf eine Art und Weise, mit der man nicht gerechnet hat. So auch dieses Mal.
Die Ereignisse in Georgien wirbeln den Status Quo der Reihe gehörig durcheinander. Und um das Ende zu spoilern: Nicht jeder wird es überleben. Der Weg bis zum Finale wird von der Autorin wie üblich äußerst spannend geschildert.
Denn Hugh d'Ambry ist ein würdiger Gegenspieler. Ein kluger und undurchschaubarer Gegner, der einerseits Kate hilft, einen schwerverletzten Freund zu heilen. Aber andererseits auch alles tut, um einen Keil zwischen ihr und Curran zu treiben. Er ist jemand, den man nicht unterschätzen darf. Womit er der bislang gefährlichste Antagonist aller Zeiten ist, gerade weil er so intelligent agiert.
Außerdem hebt er sich so aus der Masse an anderen fiesen Charakteren hervor. Denn von denen gibt es einige. Lorelei ist eine Gestaltwandlerin, die versucht Kate Curran auszuspannen. Die Rivalität der verfeindeten europäischen Klans wird wiederholt durch Kleinigkeiten angeheizt. Und dann ist da noch das Mysterium um die geheimnisvollen Gestaltwechsler, die urplötzlich auftauchen und mit keiner bekannten Tierart zu vergleichen sind.
Das ist jede Menge Stoff, den Frau Andrews da zu Papier bringt. Und als ob das noch nicht genügt, lässt sie es in der Beziehung zwischen Kate und Curran kriseln. Oft genug fragt man sich, was in dem Kopf des Werlöwen vor sich geht. Doch am Ende wird alles aufgeklärt, auf eine Art und Weise, die zufriedenstellt.
Meisterhaft spielt Ilona Andrews mit den Gefühlen des Lesers. Und erneut schafft sie es einen Roman zu schreiben, der einfach nur klasse ist. Ein "Klassiker", der den "Splashhit" redlich verdient.
Übrigens gibt es als Extra eine Kurzgeschichte, die einiges von dem erklärt, was im Hauptteil des Romans passiert. Unbedingt lesen.
Fazit:
Ilona Andrews "Stadt der Finsternis: Tödliches Bündnis" ist ein erneut hervorragender Roman. Die Autorin spielt mit den Gefühlen des Lesers und führt mit Hugh d'Ambry einen würdigen Antagonisten ein. Gleichzeitig wird der Status Quo der Reihe gehörig durcheinander gewirbelt. Der Band ist mit vielen Gegenspielern gesegnet, wodurch er spannend zu lesen ist.
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