The Rum Diary
Story:
Zum Ende des Jahres 1959 tritt Reporter Paul Kemp seine neue Stelle bei der Daily News in San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico, an. In einer Zeit in der die Tourismusbranche anfängt zu boomen, begibt sich der junge Draufgänger in das Zentralamerikanische Land und erlebt, meist berauscht durch Rum und Sex und Sonne, den Alltag eines Reporters in der Karibik.
Meinung:
The Rum Diary ist, wie alle anderen Bücher Thompsons, eine Geschichte die man nicht so schnell aus der Hand legt. In seiner einzigartigen Weise schildert Thompson in der Person des jungen Reporters Kemp, das tägliche Leben und Überleben in Puerto Rico.
Ob es die Flucht aus New York oder die Jagd nach Abenteuern war. Was auch immer Paul Kemp dazu brachte einen Job als Reporter bei einer englischsprachigen Zeitung in Puerto Rico anzunehmen, seine Geschichte beginnt in einer Bar in New York, in der er sich mit seinen Freunden betrinkt. Nach einem fluchtartigen Aufbruch nach San Juan merkt Kemp schnell, dass die Uhren in der Karibik etwas anders laufen.
Schon früh schließt er Freundschaften, die es ihm erleichtern, sich in der neuen Umgebung zu recht zu finden. Der Fotoreporter Bob Sala und der allgemein als verrückt geltende Addison Yeamon sind, trotz der Abneigung für einander, ständige Wegbegleiter Kemps. Als die Zeitung dann das Hotelzimmer nicht mehr zahlt und Kemp ausziehen muss, findet er sogar in der schäbigen Unterkunft des Fotografen ein vorübergehendes neues Heim.
Bei Bier, Burgern und Rum sitzen die Reporter dann oft in der Stammkneipe "Al's Backyard" zusammen und berichten von den Geschehnissen des Tages oder den neuesten Gerüchten. Hier lernt er auch das erste mal die attraktive Blondine Chenault kennen, die Freundin von Yeamon, die ihm schon während seines Fluges von New York nach Puerto Rico aufgefallen ist.
Ein weiterer Weggefährte ist der Unternehmer Sanderson, den er während der Geschichte häufiger in seiner Strandvilla besucht. Bei einem dieser Besuche lernt Kemp dort den Investor Zimberger kennen, ein Reservist der sein Geld in Hotels investieren will.
Alle Charaktere sind so wunderbar beschrieben, dass man direkt das Gefühl hat, als würde man diese Leute persönlich kennen. Thompson schafft es auch mit seiner Schreibweise immer wieder das karibische Feeling beim Leser zu erzeugen.
Zwischen unendlichen Alkoholeskapaden, One-Night Stands, Barschlägereien, einer Entführung und der ständigen Angst, das die Zeitung jeden Tag Pleite sein könnte, kommt aber auch die beispiellose Arroganz des American Way of Life oft in den Mittelpunkt.
Ein erstes Hochgefühl erlebt Kemp als Sanderson ihm einige Artikel für die Times vermittelt und ihm einen sehr gut bezahlten Werbeauftrag für die Hotelpläne Zimbergers verschafft. Dadurch kann er sich ein kleines Auto leisten und sogar ein eigenes Apartment. Um das Gelände, über welches er schreiben soll, näher kennenzulernen, reist Kemp mit Zimburger nach Vieques. Von der Schönheit des betreffenden Strandes überwältig, bedauert Kemp schließlich seine Beteiligung an der touristischen Erschließung des selbigen, erfüllt seinen Auftrag aber trotzdem.
Das von hier an für den Protagonisten nicht alles glatt läuft, dürfte bei dem bisherigen Verlauf mittlerweile klar sein.So steht eines Tages Chenault vor seiner Tür in einer schrecklichen Verfassung, nachdem sie mit ihrem Freund Yeamon und Kemp einen Tag zuvor noch den Karneval feierte und bei einer privaten Party einfach verschwand. Während der Zeit in der sie sich bei ihm erholt, kommen die beiden sich näher und entwickeln Gefühle für einander. Was natürlich wieder zu Problemen mit Yeamon führt. Und auch die Gerüchte über die Schließung der Zeitung mehren sich auch immer mehr.
Fazit:
Wie die meisten seiner Bücher erscheint auch The Rum Diary als ein Abenteuererbuch in dem der Protagonist fast immer berauscht eine Achterbahnfahrt der Emotionen erlebt. Nicht umsonst wird Hunter oft mit Hemingway verglichen, gilt er doch als einer der ganz großen dieser Zeit.
Ein Kauf den man sicher nicht bereut ! Am besten am Strand mit einem Glas Rum genießen.
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