Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit
Story:
Chloe ist eine Arrival. Eine Unsterbliche, gefangen in einer grausamen Welt. Und wem kann sie überhaupt vertrauen?
Meinung:
Mit "Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit" bringt der Piper-Verlag einen Weird Western-Roman heraus. Das Buch spielt in einer westernähnlichen Welt, nur das diese anders, merkwürdig, also weird ist. Geschrieben wurde der Roman von Melissa Marr, die hiesigen Lesern vor allem durch ihre "Sommerlicht"-Reihe bekannt sein dürfte, die im Carlsen-Verlag erschien.
Frau Marr wurde 1972 in den USA geboren. Sie lehrte früher an der Universität Englisch, ehe sie sich aufs Schreiben konzentrierte. Sie lebt in Virginia.
Kitty und Jack sind Bruder und Schwester. Sie leben in einer fremdartigen Welt, in der Lindwürmer existieren und Mönche Dämonen beschwören. Sie, und einige andere, kämpfen gegen den Wahnsinnigen Ajani, der der Welt seinen Stempel aufdrücken möchte. Sie sind Arrivals, Unsterbliche. Doch es kann auch passieren, dass einer von ihnen verscheidet, und so ein neuer Arrival ankommt.
Chloe ist das Neuste Mitglied dieser Gruppe. Sie stammt aus einem modernen Amerika und muss sich diesem merkwürdigen Westen anpassen. Sie ist in Jack verliebt, weiß allerdings gleichzeitig nicht, ob sie ihm vertrauen kann.
Es ist eine faszinierende Welt, die Melissa Marr erschafft. Eine, die sich gleichzeitig wie der Wilde Westen anfühlt. Eine wüste Gegend, in der der Tod hinter jeder Ecke lauert. Und wiederrum auch eine, die eben auch anders ist. Das zeigt schon der Anfang, wo Jack und Kitty darauf warten, dass eine von ihnen vom Tod wieder aufersteht.
Es ist eine Welt des ständigen Konflikts, in der Jack als Anführer versucht, Ordnung zu bewahren, zu verhindern das Ajani alles vernichtet. Und der Konflikt wird zu Beginn gut dargestellt.
Doch dann entwickelt sich die Handlung weiter, und alles bricht auseinander. Vor allem hat man ständig das Gefühl, das die Autorin Teile der Charakterisierung ihrer Protagonisten übersprungen hat. Das zeigt sich vor allem bei Chloe und Jack. Kaum ist sie in der neuen Welt angekommen, will sie ihm auch schon quasi an die Wäsche und ist in ihn verliebt. Von einer logischen Einleitung zu diesen Gefühlen sucht macht vergeblich.
Überhaupt scheinen die Protagonisten es mit der Logik nicht allzu ernst zu nehmen. Chloe zum Beispiel beschließt aus heiterem Himmel einem bestimmten Angebot zu folgen. Das wirkt vollkommen übers Knie gebrochen, so als ob sich Frau Marr eine bestimmte Szene im Kopf hatte und sie einfach zu Papier brachte. Ohne Wert darauf zu legen, sie glaubwürdig darzustellen.
Und Ajani? Für einen bösen Gegenspieler bleibt er erschreckend blass. Bis auf ein paar kleine Szenen spielt er keine Rolle und wird auch dementsprechend kaum auf- bzw. ausgebaut. Er ist böse, und damit hat es sich.
All das hat zur Folge, dass man regelmäßig beim Lesen förmlich stolpert. Der Spannungsaufbau bleibt dementsprechend auf der Strecke. Man muss sich sogar durch den Roman quälen, weil er so unglaublich langweilig ist.
"Arrivals" hat viel Potential und nutzt es nicht. "Nur Für Fans".
Fazit:
Melissa Marrs "Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit" hat ein gutes Setting. Doch das ist leider auch das einzige, was für diesen Roman spricht. Ansonsten stolpert man beim Lesen über den mangelhaften Spannungsaufbau. Die Charakterisierungen der Protagonisten sind lücken- und sprunghaft. Mit Logik scheinen diese es nicht zu ernst zu nehmen. Und der Gegenspieler Ajani ist eine einzige Enttäuschung.
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