Das Lied des roten Todes: Das Mädchen mit der Maske
Story:
Araby und ihre Freunde können vor Prospero und Malcontent fliehen. Doch bleibt ihnen nicht viel Zeit, sich zu besinnen. Denn April, Arabys Freundin, ist infiziert. Und sie braucht unbedingt ein Heilmittel. Doch um dies zu beschaffen, müssen sie zurück in die Stadt. Und dort ist es alles andere als sicher.
Meinung:
Mit "Das Lied des roten Todes" schließt Bethany Griffin ihre "Das Mädchen mit der Maske"-Reihe ab. Anders, als viele andere Genreautoren, ist die Reihe also keine Trilogie, sondern eine Dilogie. Was sie aus vergleichbaren Genrereihen hervorhebt.
Araby und ihre Freunde sind auf der Flucht. Während der rote Tod weiterhin in der Stadt wütet, fliegen sie mit einem Luftschiff in den Sumpf. Doch unterwegs erleidet das Vehikel einen Schaden, der es nicht mehr flugfähig macht. Und so müssen sie in einem verlassenen Haus ausharren.
Araby nutzt diese Gelegenheit, um zu überlegen, wie es weitergehen soll. Ihr ist klar, dass sie weder dem Herrscher Prospero noch dem Prediger Malcontent vertrauen kann. Das gleiche gilt auch für ihre Freunde Will und Elliot. Noch schlimmer ist, dass ihre Freundin April mit der Krankheit infiziert ist. Der einzige, der helfen könnte, ist Arabys Vater. Doch ist er überhaupt vertrauenswürdig? Am Ende trifft sie eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern wird.
Es ist jetzt anderthalb Jahre her, dass mit "Die Stadt des roten Todes" der erste Teil der Dilogie herauskam. Und es liegt dementsprechend viel Zeit zwischen den beiden Bänden. Trotzdem hat man keine Schwierigkeiten damit, in die Geschichte reinzukommen, da Frau Griffin sie bewusst offen schreibt.
Atmosphärisch beschreibt sie, was geschehen ist und wie die Situation aussieht, in der sich Araby und ihre Freunde zu Beginn der Geschichte befinden. Alles wirkt düster, verfallen, wie der Untergang der Zivilisation. Kinder betrinken und schießen um sich. Das ist wahrlich kein schönes Bild.
Und doch passt es zur Handlung, in der Araby selber hin- und hergerissen ist. Sie weiß nicht, wem sie trauen kann, da Will und Elliot sie in der einen oder anderen Weise betrogen haben. Genauso wie ihr Vater. Und doch vermeidet es die Autorin, die Dinge allzu schwarz zu zeichnen. Vielmehr wirkt alles mehr wie ein Grau, in dem sich nur zögerlich Helle Nuancen abzeichnen.
Doch bis es so weit ist, muss man Sitzfleisch besitzen. Denn die erste Hälfte des Romans zieht sich. Es dauert, bis die Autorin sich endlich soweit in die Geschichte reingefunden hat, dass sie genügend Fahrt aufgenommen hat und den Leser fesselt.
Hinzu kommt auch noch, dass sie es nicht schafft, die Gegenspieler gleichberechtigt darzustellen. Sowohl Prospero als auch Malcontent sind faszinierende Gestalten. Doch zieht die Autorin einen der beiden dem anderen deutlich vor, mit der Konsequenz, dass die andere Gestalt kaum Konturen gewinnt. Was schade ist.
Deshalb ist der Abschlussband der Reihe "Für Zwischendurch" zu empfehlen.
Fazit:
Nicht drei sondern zwei Ausgaben umfasst Bethany Griffins "Das Mädchen mit der Maske". Und die letzte Ausgabe hat den Titel "Das Lied des roten Todes". Und der Roman hat Atmosphäre. Man spürt richtig, wie runtergekommen die Welt ist, in der Araby lebt. Auch, das die Figuren grau sind und nicht eindeutig schwarz oder weiß, ist gelungen. Allerdings ist die erste Hälfte des Romans lahm und die großen Gegenspieler werden nicht gleichberechtigt dargestellt.
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