Ein Roboter namens Klunk
Story:
Klunk kann einem leidtun. Er muss sich mit einem Möchtegern-Piloten mit dem Namen Hal Spacejock herumschlagen, diesen irgendwie dazu zu kriegen, eine wertvolle Ware abzuholen. Und dann entdeckt er auch noch, dass die Firma, die ihn gebaut hat, ihn belogen hat, was sein zukünftiges Schicksal angeht. Nein, einfach hat er es wahrlich nicht.
Meinung:
"Ein Roboter namens Klunk" ist der Auftakt zu einer neuen SciFi-Reihe im Bastei Lübbe-Verlag. Es gibt im englischsprachigen Raum bereits schon 11 Bücher, allesamt geschrieben von Simon Haynes. Hierzulande sind bislang zwei Bände geplant, wovon der zweite im Juni dieses Jahres herauskommen wird.
Doch wer ist Simon Haynes überhaupt? Er wurde in Großbritannien geboren und wuchs in Südspanien auf. 1983 wanderte er mit seiner Familie nach Australien aus. Seine erste schriftstellerische Arbeit wurde 2000 veröffentlicht, und seine weiteren Werke wurden unter anderem mit dem Aurealis Award ausgezeichnet.
Hal Spacejock hat ein Problem. Das heißt, nein, eigentlich hat er mehrere. Er ist zwar jetzt Pilot und besitzt sein eigenes Raumschiff. Doch gleichzeitig ist er auch pleite, das Schiff eine alte Klapperkiste und gewinnbringende Aufträge, die seinen "hohen" Maßstäben gerecht werden, sind rar. Allerdings sitzen ihm seine Geldleiher sehr nachdrücklich im Nacken. Da kommt der Auftrag, Roboterteile von einem Planeten abzuholen und innerhalb kürzester Zeit abzuliefern, gerade recht.
Teil des Auftrags ist allerdings auch Klunk. Ein Roboter, der sicherstellen soll, dass alles glattläuft. Und von Beginn an muss sich dieser um alles kümmern. Doch dann stellt er fest, dass sein Besitzer ihn insgeheim verschrotten lassen will, um Geld zu sparen. Was soll er also tun? Und wie kann er sicherstellen, dass Hal Spacejock mit dem Teilen rechtzeitig liefern kann?
Intrigen, Drama, Mord und Totschlag. Alles Elemente, die man so in diesem Buch definitiv nicht vorfinden wird. Stattdessen ist "Ein Roboter namens Klunk" eine gelungene SciFi-Komödie im Romanformat.
Der Humor entsteht vor allem durch den Gegensatz zwischen Klunk und Hal Spacejock. Letzterer ist ein Möchtegernpilot. Im Prinzip kann er das Schiff nicht fliegen. Er versteht die Funktionen nicht und ist nicht ganz unschuldig daran, dass das Raumschiff so ein Schrotthaufen ist. Und wer darf es ausbaden? Klunk natürlich.
Er ist der ideale Gegenpart zu Hal Spacejock. Ganz wie in vielen Komödien ist er sozusagen der "Straight Man", derjenige der zu dem ganzen Geschehen keine Miene verzieht. Sondern stattdessen versucht, diese teils unlogisch passierenden Ereignisse mit seiner eigenen Logik zu klären und unter Kontrolle zu bringen. Was sie teilweise nur noch schlimmer werden lässt.
Das Buch hat eine brilliante Situationskomik, die daraus entsteht. Etwa wenn Hal Spacejock irgendwie einen Brand auslöst, den Klunk nicht so recht unter Kontrolle bringen kann. Die Szenen sind teilweise herrlich abstrus, vor allem weil man sich fragt, wie Spacejock, der offensichtlich so unfähig ist, überhaupt den Pilotenschein erhalten hat. Was dieser teilweise anstellt, ist einfach nur unglaublich und zwerchfellerschütternd.
Da fallen leider die Subplots enttäuschend aus. Sei es er der Versuch von Walter Jerling ein wichtiges Amt zu erlangen, oder die Maßnahmen, die sein Bruder trifft, um an Geld zu kommen, oder der Geldeintreiber, sie alle können nicht überzeugen. Sie haben zwar teilweise gute Momente, die ebenfalls herrlich komisch sind. Doch größtenteils lesen sie sich stark bemüht, weshalb dann auch der Humor nicht zünden kann.
Trotzdem: "Ein Roboter namens Klunk" ist ein gutes Buch, in das man "Reinschauen" sollte.
Fazit:
Simon Haynes "Ein Roboter namens Klunk" ist eine gelungene SciFi-Komödie im Buchformat. Dabei kann vor allem das Protagonistenpaar überzeugen. Hal Spacejock ist der vollkommene Chaot, dessen Taten den Roboter und ordentlichen Klunk in die aberwitzigsten Situationen bringen. Das Ergebnis ist zwerchfellerschütternd. Nur schade, dass die Subplots da nicht mithalten können.
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