Herr des Windes
Story:
Eli Monpress hat ein Problem. Um seiner Verbündeten Nico zu helfen, soll er aus dem Herzogtum Fron etwas Bestimmtes stehlen. Nur zu blöd, dass ihm dort seine Gabe allen Geistern sympathisch zu sein, nicht hilft. Noch schlimmer: Jemand scheint alles darauf angelegt zu haben, ihn auszuschalten.
Meinung:
Es ist endlich soweit! Endlich ist der zweite Teil von Rachel Aarons Romanreihe über den Dieb Eli Monpress erhältlich. Zwar nur als Ebook, doch selbst dafür sollte man dankbar sein. Es wäre schlimmer gewesen, wenn die weiteren Teile hierzulande nie mehr erschienen wären. Denkbar wäre es und es gibt dafür mehr als genug Beispiele! Daher Daumen drücken, dass möglichst im Herbst dieses Jahres der nächste Band herauskommen wird!
Eli Monpress und seine Begleiter Josef und Nico suchen einen alten Bekannten des Diebes auf. Der Formmagier Slorn soll dem Mädchen einen neuen Mantel anfertigen, damit es die in ihr hausende Dämonenbrut zurückhalten kann. Doch als Bezahlung verlangt er von dem Trio, dass es aus dem Herzogtum Fron etwas für ihn stiehlt. Das Problem ist, dass der Herzog alle Geister in seinem Reich unterdrückt und daher kontrolliert. Wodurch die Gabe von Eli, dass alle Geister ihn sympathisch finden, nicht viel bringen wird.
Auch Miranda Lyonette, Elis Gegenspielerin und Verbündete, befindet sich in dem Herzogtum. Ihr Ziel ist es, eine Intrige gegen sie und ihren Meister aufzuklären. Doch auch sie hat Schwierigkeiten, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Müssen am Ende beide erneut zusammenarbeiten?
Im Vergleich zum Vorgängerband kommt "Herr des Windes" wesentlich ernster und düsterer daher. Was allerdings nicht bedeutet, dass der Humor, der den Vorgänger so auszeichnete, komplett verloren gegangen ist. Er ist immer noch vorhanden, doch dazu später mehr.
Mit dem Herzog von Fron hat Frau Aaron einen gelungenen Gegenspieler in die Handlung eingebaut. Er ist von Eli Monpress fasziniert und baut geschickt eine Falle auf. Er ist intelligent und gerissen und damit ein Schurke, dessen Bedrohungspotential man noch nicht einmal ansatzweise erahnen kann. Er beherrscht sein Reich und seine Untergebenen durch puren Terror! Zu lesen, wie seine Vorstellungen eines perfekten Landes aussehen, ist geradezu gruselig.
Leichter Grusel herrscht auch bei den Schicksalen vor, die Nico und Josef widerfahren. Beide durchlaufen im Laufe der Handlung große Veränderungen. Dabei erfährt man auch mehr über sie. Besonders Nico ist es dabei, die dem Leser ans Herz wächst. Denn ihr Leben ist das am stärksten bedrohte.
Geschickt baut die Autorin die vielen verschiedenen Handlungsfäden auf und verwebt sie nach und nach miteinander. Zu lesen, wie sie das vollbringt, ist ein wahres Vergnügen. Man kann es sich zu Beginn nicht vorstellen, so unterschiedlich sind die Handlungen. Doch es wirkt unglaublich problemlos, wie sie dass schafft!
Natürlich kommt der Humor nicht zu kurz. Und jedes Mal wenn Eli Monpress auftaucht, kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Großspurigkeit, mit der er auftritt und mit der er seine Begleiter manchmal schier verzweifeln lässt, ist herrlich dargestellt. Selbst in den schwierigsten Situationen verliert er nicht seine Haltung. Das dabei nicht immer alles nach Plan läuft, lässt das Geschriebene nur noch besser wirken!
Doch dann ist da das Finale! Und es ist enttäuschend. Zum einen verläuft es viel zu glatt, angesichts der großen Bedrohung, der sich Eli und Miranda gegenüber sahen. Zum anderen ist das Ende zu plötzlich. Es fehlt wirklich ein Epilog, wie man ihn aus dem Vorgängerband her kennt.
Trotzdem ist "Herr des Windes" erneut ein gelungenes Buch! Deshalb auch unbedingt kaufen und lesen.
Fazit:
Mit "Herr des Windes" erscheint endlich der nächste Teil von Rachel Aarons Reihe über Eli Monpress. Dabei wirkt die Geschichte im Vergleich zum Vorgänger düster und ernsterer, ohne jedoch den Humor, der Band 1 auszeichnete, zu vernachlässigen. Der Herzog von Fron ist ein gelungener Gegenspieler und seine Taten rufen beim Leser leichten Grusel hervor. Frau Aaron schafft es, die vielen verschiedenen Handlungsfäden gekonnt miteinander zu verbinden. Allerdings wirkt das Finale enttäuschend.
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